emma in ruanda

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Danke – Thank you – Murakoze!

Ein allerletztes Mal Hallo!
Das wird gezwungenermaßen mein letzter Blogeintrag, denn wie ihr bereits wisst, bin ich seit knapp einer Woche wieder zurück in Deutschland. Nicht wirklich freiwillig und ebenso wenig glücklich darüber. So hatte ich mir meine Rückkehr bestimmt nicht vorgestellt. Aber darum soll es heute nicht gehen. Die Heulattacken, das schlimme Vermissen – irgendwann wird es besser, hoffe ich. Bis dahin heißt es durchhalten und auf die Frage: „Wie geht’s dir denn jetzt?“ mit Lächeln und „Das wird schon“ antworten. Denn ich kann ja nicht immer sagen, wie besch***** es ist. Ich hab einfach keine Worte dafür. Freude und Trauer, Fassungslosigkeit und völlige Überforderung. Ich kann’s nicht besser beschreiben. Aber darum soll es jetzt überhaupt nicht gehen. Ich möchte das Ganze hier positiv abschließen. Und darum kommt er jetzt: mein Dankbarkeitsbeitrag. Zwischendurch kommen noch ein paar Worte auf Englisch, eine kleine Botschaft für alle meine Freunde in Ruanda. Für nicht perfektes Englisch entschuldige ich mich jetzt schon mal herzlich Hauptsache es wird verstanden. : )

Mein einziges Kleidungsstück aus Ruanda – dieser Rock : )

Hey guys!
Since last Monday we are back in Germany. Most of you know that already. It was not our decision but from the german government. They decided and we had to follow. Nothing to choose for us. Now we are back. We had to go very fast that’s why it was not possible to say good bye and thank you face to face. So I try to do it like this.

Da sim’ma wieda! Völlig übermüdet, aber immerhin samt Gepäck am Flughafen in Amsterdam

Danke für …

Wo soll ich denn anfangen? Am besten vorne.

… die Menschen

Ich möchte mich bei der Rike bedanken. Dafür, dass du es die letzten knapp sieben Monate mit mir ausgehalten hast. War bestimmt nicht immer einfach, aber du hast es doch ganz gut gemeistert. Danke, dass ich immer zu dir kommen konnte und wir über unsere Probleme und Sorgen geredet haben. Aber auch sonst über alles. Dafür, dass wir gute und weniger gute Momente geteilt haben. Dass wir nach Streits wieder zueinander gefunden haben, auch wenn das nicht immer ganz einfach war. Wir sind jetzt gerüstet für Beziehungen, würde ich sagen. Wir wissen, dass es nicht immer alles perfekt ist, dass man an sich arbeiten muss. Das haben wir gelernt. Aber auch, dass Menschen unterschiedlich sind und man den anderen manchmal so sein lassen muss, wie er ist. Ndagukunda Schatzi <3 Sänk ju foa alles

Damit war das Ende unseres Freiwilligendienstes besiegelt. Auf Wiedersehen liebe Rike und danke für die tausend Umarmungen : )

A big thank you to our aspirants. It was really great how often you helped us. Sometimes with explanations of the culture, what is forbidden and why people do things like they do. Othertimes you translated for the two abazungukazi what we wanted to say and as well what people told us. For helping us to buy the food for the the project with the children on saturdays and for organizing that project really thank you so much! I know it was not easy for you too sometimes. But you did a great job and I know you will do in the future too. Of course there are many more things you did and I am thankful for but if I wrote them all now, this article would never end.
Some last words.
Thank you for always helping us when it was necessary. That you listened to me when I needed someone, for your advices, for your nice words when it was a hard moment, for your smiles and jokes. Even though they were really often about me, I always liked to joke with you.
For your way all the best. See you in 2 and a half year for the time when you become salesians (I’m sorry, I forgot the name for that event. Please help me ; ) )

Diese Jungs, unsere Aspis

Thank you to our community. Even though they probably will not read it (and even if, most of them will not understand) I want to send them a Merci! For the warm welcome in the beginning, for all the times they helped us, for all the love they gave us, for somehow protecting us and take care for us – the two young girls from Germay. For praying with us, teaching us French, being patient when I needed time to understand what you said and answer, for trusting us, especially for giving me the permission to drive with l‘ ancienne voiture du noviciat. Merci beaucoup pour tout.

Mein Auto der letzten sieben Monate ; )

Thank you to all our friends in Rwanda! The students, the children, the visitors of oratory, the people in church, the novices, the salesians. I am happy and thankful to call you inshuti zanjye. Thank you for helping us to learn Kinyarwanda, for (often) not laughing about my mistakes when I tried to talk. I know sometimes it sounded really funny. Thank you for showing and teaching me, discussing and talking to me.
Thank you for making this time unforgettable!
See you again! Murabeho!

Unsere Novizen, sie sind in den sieben Monaten wirklich enge Freunde geworden.

Danke an alle, die mich von zu Hause unterstützt haben:
Meine Freunde, die sich zwischendurch gemeldet haben und mir so das Gefühl gegeben haben, zumindest emotional nicht so weit weg zu sein, auch wenn ich es körperlich war. Danke für eure Geduld, wenn ich mich mal wieder auskotzen musste. Und dann die darauf folgenden aufmunternden Worte! Ihr habt mich oft gerettet.
Aber auch an alle, mit denen ich während dieser sechs Monate keinen Kontakt hatte. Ich bin dankbar, wenn ihr zwischendurch mal an mich gedacht habt. Selbst wenn nicht, auch nicht schlimm ; )
Meine Familie, der es sicher nicht allzu leicht fiel, mich so weit weggehen zu lassen. Danke, dass ihr mich trotzdem unterstützt habt. Dass ihr mir das Gefühl gegeben habt, dass ihr an mich glaubt. Dass ihr mich liebt. Ich habe erst in Ruanda richtig gelernt, wie viel das eigentlich wert ist. Wenn man sich Teil einer Familie nennen darf, die einem zuhört und dann sagt: „Kneif die Arschbacken zusammen, es kommen auch wieder bessere Tage. Nach Hause fahren ist keine Option, also heul‘ dich eine Runde aus und dann geht’s zurück ans Werk!“
Aber auch natürlich den ganzen Menschen, die für mich gespendet haben! Vielen Dank für eure Unterstützung. Mein Spenderkonto ist so gut wie voll. Das ist ganz wichtig, damit nochmal Freiwillige entsendet werden können. Ich freue mich sehr darüber, dass ihr mich nicht nur mental sondern eben auch finanziell gefördert (kann man das so sagen?) habt. : )

Nicht zuletzt möchte ich den lieben Leuten von Don Bosco danken, die sich jeden Tag den Hintern für uns aufgerissen haben und es immer noch tun. Die im Zweifelsfall immer erreichbar waren – Tag und Nacht. Die für uns Volos jedes Mal alles geben. Uns zuhören und sich um uns kümmern. Ihr seid die Besten und ich war und bin sooo dankbar, bei euch gelandet zu sein. Danke, dass ihr mich nach Ruanda geschickt habt. <3
Auch meinen Mitvolos, vor allem jenen vom Zwischenseminar möchte ich danken. Für all die geilen Seminare, für das Auffangen, die Tipps, das Zuhören, die Späße und den Zusammenhalt. Ihr seid echt was Besonderes.

Jetzt ist das ganze Geschehen schon ziemlich lang, aber ich bin leider noch nicht fertig. Ein bisschen müsst ihr noch lesen. Es tut mir leid, aber ich gehe euch ja auch das letzte Mal auf den Geist ; )

… für die Ereignisse

Ich will nicht viel schreiben dazu, nur ein paar Ereignisse anreißen. Über die gibt’s meistens einen eigenen Artikel. Verlinke ich euch gerne, falls noch jemand Interesse hat ; )

Da wäre gleich zu Beginn der Abschied und der ewig lange Flug, die Ankunft in Kigali und der Kommunität, das völlig neue und fremde Land mit all den neuen Eindrücken.

Das Waschen mit der Hand, Duschen unter nicht ganz sauberem Wasser und so weiter, war auch ganz neu.

Andere Kommunitäten haben wir auch besucht. Dabei wurde uns oft angeboten, doch Schwestern zu werden. Dieses Angebot mussten wir schweren Herzens leider immer wieder ausschlagen. Ich möchte doch eigene Kinder ; )

Zwei Mal ging es für uns in die Hauptstadt Kigali – ein Mal auf den Weihnachtsmarkt, ein Mal zum Urlaub machen. Im Urlaub besuchten wir dann auch den ersten Nationalpark. Dabei sind echt krasse Fotos entstanden. Lohnt sich, reinzuschauen.

Dann ging es zu einer traditionellen Hochzeit, inklusive Kleidern ; ) Das war definitiv anders als wir es aus Deutschland kennen, also war ein krasses Erlebnis.

Gefeiert wurde viel – oder zumindest bis die Uhr die Stunde des Heimgehens schlug. Dann mussten wir uns auf den Heimweg machen, ob uns das passte oder nicht.

Bei der Patronage, dem wohl größten Kinderfest in Rango waren wir selbstverständlich auch dabei : ) Zehn Tage voller Kinder, Spielen und Spaß.

Nach knapp sechs Monaten Freiwilligendienst ging es zum Zwischenseminar, in den Nationalpark und zu den Victoria Falls in Sambia.

Das waren die Erlebnisse – oder zumindest die größten. Natürlich haben wir jeden Tag was erlebt. Jeder Tag war ein Abenteuer, denn keiner wusste, was passieren würde ; )

… für die Erfahrungen

Weiter geht’s mit unfassbar vielen Links ; ) Dinge, dich gelernt habe, völlig neue Sachen, die ich da durchmachen musste oder viel mehr durfte.

Das Finden des neuen Tagesrhythmuses und des neuen Lebens in einer ganz anderen Welt weit weg von zu Hause war definitv herausfordernt, aber wir haben es gemeistert.

Was der Mensch doch für ein Gewöhnungstier ist – na ja, fast immer zumindest ; )

Das Kennenlernen unserer Kommunität und der Angestellten war Teil des Einlebens. Da habe ich sie euch alle mal vorgestellt.

Man kann alles feiern – gerade die Novizen haben da ein seltenes Talent. Mit denen haben wir wirklich oft irgendwas zelebriert – mal Medaillen, mal Silvester und noch tausend andere Dinge, die ich aber nicht beschrieben habe. Bei den Salesianern feiert man einfach alles.

Das erste Weihnachtsfest weit weg von der Familie.Es war wirklich anders als wir das so gedacht hatten, aber irgendwie war es auch eine Erfahrung wert. Trotzdem freue ich mich, wenn ich das nächste Fest wieder ein bisschen liebevoller zelebrieren kann.

Wie beantwortet man die Frage „Wie geht’s dir eigentlich?“ am besten? Genau, in einem Blogeintrag!

Das Beten musste ich erst zu schätzen lernen, aber irgendwann habe ich das geschafft. Und irgendwann war es für mich echt wichtig. Rike und ich haben gestern erstmal den Rosenkranz mit Skype zusammen gebetet. Ohne wäre es doch kein richtiger Samstag gewesen.

Ich habe die Nähe der Kinder geliebt, aber musste auch lernen, meine Grenzen zu schützen. Klar machen, was okay ist und was nicht.

Mich unfassbar schnell auf eine nicht-vorhersehbare Situation einzustellen, dich ich nie im Leben so haben wollte – meine Freiwilligendienst früher beenden als geplant und jetzt wieder in Deutschland zu sein. Und jetzt bin ich wieder hier und beende gleich meinen letzten Blogbeitrag. So schnell kann’s gehen.

… das Beste, was mir passieren konnte

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte loswerden. Die Entscheidung, einen Freiwilligendienst zu machen, mit Don Bosco nach Ruanda zu gehen, obwohl ich so viel Angst hatte vor dem Französisch und dem Kinyarwanda, mich irgendwann mit dem Samstagsprojekt anzufreunden, dass mir am Anfang sehr viel Sorgen bereitet hat, mit dem Unterrichten anzufangen – mehr oder weniger alleine und auf Kinyarwanda (auch wenn es erst nach Sambia begonnen und damit nicht wirklich lange) und all die anderen Dinge, die mit diesen sieben Monaten zusammenhingen, das alles war die beste Einscheidung meines Lebens. Ja, ich habe geweint. Bitterlich und nicht nur ein Mal. Am Anfang, weil es herausfordernd oder sogar überfordernd war, weil ich mich alleine gefühlt habe und weil zwischendurch echt alles kacke war. Ich hab mich nicht nur ein Mal gefragt, warum ich mich für einen Freiwilligendienst entschieden habe.
Und dann kamen die Kinder. Oder die Schüler. Oder jemand aus dem Oratorium. Oder einer der Brüder. Die Aspis, Mariya oder Rike. Irgendwer hat mich immer aufgefangen – oft ganz unbewusst. Aber sie haben alle immer wieder dafür gesorgt, dass ich mich besser gefühlt habe. Und so habe ich am Ende (und auch jetzt noch) geweint, dass ich nach Hause musste. Weil ich gehen musste, weil ich meine zweite Familie, meine Freunde und mein zweites zu Hause auf einem anderen Kontinent zurücklassen musste.

Traurig schauen auf Kommando kann ich nicht, aber mein Herz hat geblutet als wir da auf unseren Koffern saßen.

Ich bin dankbar für diese wunderschönen sieben Monate, die wohl die Besten meines bisherigen Lebens waren. Danke, dass ich das erleben durfte. Es wird für immer in meinem Herzen bleiben. Das könnt ihr mir glauben. Und ich werde immer gerne über diese Zeit reden. Sie hat aus der kleinen, jugendlichen, unerfahrenen Emma ein großes Mädchen gemacht, dass so schnell nichts mehr umhaut ; )

Danke, dass ihr mich begleitet habt. Das habe ich oben noch nicht gesagt. Danke, dass ihr mein Gelaber jede Woche gelesen habt. Für die Kommentare, die Nachrichten, die lieben Worte. Und auch an die stillen Mitleser : ) Vielen lieben Dank an euch alle!

Meine Kinder

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir unter diesen letzten Beitrag noch ein letztes Mal Kommentare schreiben würdet. Das bedeutet mir mehr, als ihr euch vorstellen könnt.

Das war’s! Bis irgendwann.
Bleibt gesund und passt auf euch auf, besonders in dieser Zeit.

Emma

Now a last part for my friends in Rwanda. I knwo we had to leave very fast. We could not say good bye to many people who are important to us. I’m really sorry for that but corona forced us to go.
One day, I will come back to you. I don’t know when but maybe in 2 and a half years. We will see. I’m really thankful that I had the opportunity to meet you, to talk to you and to call you now my friends.
Becuase it was not possible to say bye in a good way I wanted to do it like that. I wish you all the best guys. Thank you for everything you did for me and us.
Murabeho! And Greetings from Germany
!

Emma

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