emma in ruanda

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Unsere WG

Guten Tag liebe Leute!
Wie versprochen stelle ich euch heute den Rest unserer „WG“ vor.

Olivier

Unser erster Aspirant. Er ist 20 Jahre alt und ist fünf Tage nach uns hier in der Kommunität angekommen.
Jungs und Mädchen, die Brüder und Schwestern werden wollen, also in den Orden eintreten möchten, müssen zuerst ein Jahr ausprobieren, ob das Leben im Orden für sie möglich und richtig ist. Ob sie das wirklich wollen und ob sie dafür geeignet sind. Das ist nämlich nicht jeder. Es geht auch darum, herauszufinden, ob das der richtige Orden für einen ist oder ob man lieber Bruder oder Schwester in einer anderen Gemeinschaft werden möchte.
Na ja, in unserer Kommunität sind jedes Jahr zwei Aspiranten. Olivier ist dieses Mal einer der beiden. Er bleibt bis Juni hier, bevor er in seine großen Ferien aufbricht und dann (wahrscheinlich) nach Gatenga (Kigali) ins Pre-Noviziat aufbricht. Die Brüder und Schwetsern können jeder ZEit abbrechen, können aber auch „abgebrochen werden“. Wenn die zuständigen Pères das Gefühl haben, die jungen Menschen seien falsch hier oder nicht gut geeignet, können sie dafür sorgen, dass derjenige die Ausbildung abbrechen muss.
Der Aspirant hat die Seconary School angeschlossen und dann eine Ausbildung zum Lehrer gemacht, bevor er sich dazu entschieden hat, hier her zu kommen. Manchmal merkt man ihm den Lehrer an. Er kann sehr gut frei vor den Kindern und Jugendlichen sprechen, darum macht er oft abends das „Mot du soir“. Einen kleinen Fotofaible kann man bei ihm nicht leugnen. Das ist ab und zu durchaus amüsant : )

Lin

Unser zweiter Aspirant, Lin wie man ihn in der Kommunität nennt, denn das ist die französische Version seines Namen. Auf Kinyarwanda sagt man wohl Lini, auf italienisch Lino und im Englischen Lynn. Da ich aber zur französischen Fraktion gehöre, wisst ihr, wie ich ihn rufe ; )
Auch er ist 20, hat aber erst letztes Jahr seine Schule beendet.
Hier beginnt das Schuljahr im Januar und endet mit dem „National exam“ im Oktober. Die Uni beginnt aber erst im September. Das heißt, wer hier studieren gehen möchte und kann, der hat zehn Monate frei bevor es weitergeht. Na ja, die Zeit verbringt man meistens bei den Eltern. Wenn man hier zur Secondary School geht, wohnt man fast immer auch dort. Darum ist es für die meisten Jugendlichen erst einmal eine Umstellung, wieder bei Mama zu wohnen : )
Lin ist nachdenklicher als Olivier, daher ein wenig schweigsamer, aber ihr kennt mich ja. Das hemmt mich nicht, ihn auszufragen : )

Unsere beiden Aspiranten kommen aus der Nähe vom Kiwusee / Kivu-See / Kivusee (laut Google gibt es alle drei Schreibweisen – ich weiß nicht, welche DIE richtige ist.) Den wollen Rike und ich auch noch besuchen, und so entstand der Plan, die Reise nächstes Jahr zu machen, wenn die beiden in den Ferien zu Hause sind. Dann sehen wir uns nochmal, bevor wir wieder nach Deutschland fahren und sie können uns ihre Familien vorstellen.
Das Schöne ist, dass die beiden aus Ruanda kommen und uns so die Kultur erklären können, helfen können, wenn wir etwas nicht verstehen. Außerdem helfen sie uns auch beim Kinyarwanda lernen.
Abends beim Abwaschen erzählen wir reihum jeder immer eine Geschichte – also eine Geschichte pro Abend. Mal geht es um unsere Familie, mal um Feste oder um Zukunftspläne. Es gibt eigentlich immer was zu erzählen.

Da sind wir, die Abwaschgang
v. links n. rechts: Rike, Mariya, Lin, Emma, Olivier

Mariya

Meine liebste Mariya, unsere „Mama“, wie sich selber auch nennt : )
Sie ist die Köchin. Wenn wir, also meistens ich, eine Umarmung brauchen, dann gehen wir zu Mariya. Die drückt mich nur zu gerne : )
Sie kann leider kein Französisch oder Englisch, also müssen wir schnell Kinyarwanda lernen, damit wir mit ihr quatschen können.
Sie macht sich aber immer Sorgen um mich, weil ich ihr zu dünn bin ; ) Am Anfang hat sie meine Arme gefühlt und meine Rippen und meinte dann „Manger, manger!“ (Essen, essen). Weil ich am Anfang das Essen nicht ganz so gut vertragen habe, hat sie immer kontrolliert, dass ich wenigstens ein bisschen zu mir nehme. Nachmittags hole ich mir oft noch eine Scheibe Brot. Wenn sie das mitbekommt, freut sie sich : )
Als ich krank wurde, war es mit dem Essen wieder so eine Sache. Als sie montags dann mitbekommen hat, dass ich seit Samstag Mittag nicht mehr allzu viel zu mir genommen habe, gab es zum Mittagessen Pizza, Reis und Ananas, weil ich das alles am liebsten esse : ) Dienstags kam sie nicht zur Arbeit, also hat sie dem Küchen-Gärtner Ernest (stelle ich euch gleich vor) aufgetragen, zu kontrollieren, dass ich was esse.
Bisher ist sie noch nicht wirklich zufrieden mit meinem Gewicht, aber ich glaube, ihr und mein Wunschgewicht liegen reichlich weit auseinander ; )

Ernest

Ernest ist der Küchen-Gärtner. Er ist noch relativ jung und macht irgendwie alles. Wenn Maria am Wochenende nicht da ist, kocht Ernest. Unter der Woche putzt er mal, dann schneidet er die Hecke oder jätet Unkraut. Oft geht er einkaufen. Also seine Jobbeschreibung würde wohl lauten: vielseitige Aufgaben, sowohl in der Küche als auch im Garten. Grundlegendes Wissen beim Kochen und für die Gartenarbeit benötigt
Und damit wäre irgendwie auch noch nicht alles abgedeckt.
Ernest kann ein bisschen Englisch und wenn ich was brauche, dann versteht er meistens was ich möchte. Das ist sehr praktisch ; )

Über die folgenden Menschen weiß ich leider noch nicht allzu viel, sei es weil ich nicht genug Kinyarwanda kann, um mich mit ihnen zu unterhalten oder weil sie nicht so oft da sind. Trotzdem gehören sie dazu, deshalb will ich sie wenigstens kurz erwähnen.
Jean-Pierre ist der Hausmeister, Gärtner, Tierdomteur und Schlüsselwärter. Er schließt uns immer den Ballraum auf, bringt die Ziegen von einem Ort zum nächsten, gärtnert. Er macht irgendwie alles ein bisschen : )
Die Wäschedame kommt einmal in der Woche, um die Wäsche der Brüder zu waschen und dann nochmal um sie zu bügeln.
Und dann geistern noch ein paar andere Menschen hier rum. Lehrer, Sekretär, Gärtnershelfer. Bei den meisten weiß ich die Namen nicht, aber grüßen kann man ja trotzdem : )

Unsere Tiere

Unsere Katze Pussy (eigentlich hat sie einen anderen Namen, aber sie wird immer nur „Katze“ gerufen) und ihre Kätzchen. Na ja, die ziehen mittlerweile aus. Es waren zwei schwarze Babys namens Carl und Karl und unsere Pia. Die seht ihr auf dem Foto. Die beiden K/Carls sind schon ausgezogen, Pia folgt bald wohl auch. Laut unserem Direktor dauert es aber nicht mehr lange bis es gibt neue Mini-Pussys. Mal schauen : )
Die vier Ziegen und ihre vier Lämmer leben auch hier. Sie werden jeden Tag woanders angebunden, damit sie fressen können. Mal schauen, wie lange sie noch bleiben.
Hühner, zwei Schweine und zwei Kühe gehören der Kommunität auch. Ach ja, und die Ratten oder Mäuse, die über dem Essensraum wohnen natürlich : )

Unsere Katzen Pussy (links) und Töchterchen Pia

So, jetzt kennt ihr alle. Ich hoffe, ich habe keinen vergessen.
Ich hab schon den nächsten Blogeintrag fertig. Vielleicht kommt Mittwoch noch einer. Ich hab den zweiten nämlich auch schon angefangen.

Die Rike hat einen Blogeintrag geschrieben, in dem es mehr um die Stimmung, den Flair hier geht. Lest den gerne auch mal, wenn ihr Lust habt.

Übrigens sind Rike und ich heute zwei Monate von zu Hause weg und morgen zwei Monate in Ruanda. Wie die Zeit vergeht. Damit ist schon mehr als 1/6 um.

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
Emma

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