Kategorie: Gedanken (Seite 3 von 4)

Gottesdienst

Seid 5 Monaten bin ich jetzt schon hier. Eigentlich verfliegt die Zeit hier wirklich sehr schnell (sicher nicht das erste Mal, dass ihr diesen Satz von mir lest 😉 ) Ein Grund warum das so sein könnte lest ihr aber jetzt hier: Domenico Savio und Don Bosco sagen einmal: „Gute Arbeit ist ein noch besseres […]

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Herzen gewinnen

Was macht den Don Bosco aus? Was ist der unterschied zwischen seiner PĂ€dagogik und anderen Konzepten? Eigentlich lĂ€sst sich das ganz einfach erklĂ€ren: Don Bosco prĂ€gt den (auf den ersten Blick zugegebenermaßen etwas seltsamen) Satz „DA MIHI ANIMAS, CETARA TOLLE“ (Freie Übersetzung: „Gib mir Seelen [Herr], alles andere nimm). Was meint das jetzt? Don Bosco […]

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Vom „Welten-retten“ und vom „sich selber retten“

Lue soit JĂ©sus Christ – a jamais ! Schönen Sonntag euch allen. Letzens sagte ein guter Freund zu mir: „Hey Martin, ich finde ziemlich cool, was Du machst und leistest. Jetzt bin ich aber in Europa, was kann ich den tun, um Leid zu mindern; um gegen das Elend anzukĂ€mpfen?“ Ziemlich lange habe ich darĂŒber […]

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Einlassen und eingelassen werden

Liebe Leser, letztes Jahr um diese Zeit war das erste Seminar fĂŒr mich in Benediktbeuern. Vor einem Jahr habe ich entschieden ein Jahr was ganz anderes zu machen. Ich habe mich auf völlig neues eingelassen. Eingelassen auf was, das ich ĂŒberhaupt nicht abschĂ€tzen oder mir im vorherein vorstellen konnte. So zu sagen habe ich die […]

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Probleme?!

Ich gehe durch die Straßen. Vielleicht sollte man eher Dreckpisten sagen. Der warme Sandstaub umweht meine FĂŒĂŸe und hin und wieder höre ich das Knirschen achtlos weggeworfener Plastikflaschen unter ihnen. Ich gehe so vor mich hin. Eigentlich will ich nur schnell Geld holen, was einkaufen. Ein Hemd beim Schneider in Auftrag geben. Ich hĂ€nge so meinen Gedanken nach. Überhöre das (meistens) nicht abschĂ€tzig mir nachgerufene „Le blanc, ca va? (He, Weißer! Alles klar?) und gehe weiter. Passe auf, nicht in irgendwelche Schlammlöcher zu treten, die noch vom letzten Regen ĂŒbrig sind.

Dann lĂ€uft eine Frau an mir vorbei. Sie nuschelt vor sich hin. Ich höre nur: „Gott, warum nur bist DU so gut?“. Ich bleibe stehen, mitten im GedrĂ€nge. Unweigerlich spannt sich alles bei mir an. Mein Hirn fĂ€ngt an zu arbeiten. Mein Atem bleibt kurz stehen. „Gott warum bist DU soo gut?“ fragt diese Frau. Habe ich das richtig gehört?

Eine hier durchschnittliche Frau. Rund 30 Jahre alt. Kurze Haare, weil sie sich die Langen von der Zeit, der Hygiene und dem Geld und der Arbeit her nicht leisten kann. Die Arbeit ist einfach zu hart und anstrengend, lange Haare stören da nur. Eher Durchschnittlich: Ein Kind auf den RĂŒcken gebunden, mit einem Handtuch. Die bunten Stoffe sind halt zu teuer. Das zweite Kind an der Hand. Auf einem Auge ist die Frau augenscheinlich blind. Ich schĂ€tze, dass eine Infektion oder so den Schaden angerichtet hat. Sehr mager diese Frau. Vermutlich warten unter einem Wellblechdach nochmal 3 Kinder auf irgendwas Essbares. Und trotzdem lĂ€uft sie aufrecht durch die Straße, lĂ€sst sich nicht fallen, kĂ€mpft weiter und murmelt: „Gott warum bist du so gut?“

Ich bleibe stehen. In letzter Zeit macht mir das Elend, die Armut an manchen Stellen echt zu schaffen. Aber jetzt komme ich richtig ins Nachdenken. Ich werde fast wĂŒtend.

Warum kommt keiner in Deutschland auf die Idee einfach mal zu denken: „Heute geht’s mir gut! Gott Danke“? Stattdessen maulen die Kinder, dass sie in die Schule und scheinbar Unnötiges lernen mĂŒssen. Die Alten sind unzufrieden, weil sie zu wenig verdienen und das allerneuste I-Phone eben nicht drin ist und der Zweitwagen kein Mercedes ist. Der Dritte fĂŒrchtet sich vor Überfremdung und der letzte trauert weil seine Wohnung anscheinend zu klein ist. Über 14% Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass es ihnen nicht gut geht


Klar in Deutschland gibt es auch Probleme. Und trotzdem frage ich mich in diesem Moment: Was sind das fĂŒr Probleme, im Vergleich zu denen, die die Menschen hier Tag tĂ€glich haben? Haben wir ĂŒberhaupt das Recht Unzufrieden zu sein?

Viele Menschen sehen in Deutschland auch die Probleme in der „dritten Welt“. Zu gerne schieben wir die Probleme auf korrupte Staatenlenker und „faule Schwarze“. Wir sehen das Problem, aber „es findet in Gegenden statt, wo viele braune Menschen mit schwarzen Haaren leben, die fĂŒr uns alle gleich aussehen“ (Frank SchĂ€tzing). Viel zu weit weg eben. Wir sehen die Korrupten, aber nicht, dass wir sie bestechen. Wir sehen die Armut, aber nicht, dass wir nicht mal einen Hungerlohn fĂŒr ihre Ware zahlen. Wir sehen es und schauen weg. Lieber stecken wir das Geld in GrenzzĂ€une.

Um unser Gewissen zu beruhigen Spenden wir hier und da mal was an Hilfsorganisationen, wĂ€hrend wir gemĂŒtlich unseren vierten Kaffee schlĂŒrfen. Die vierte Tasse, die schon wieder Schuldbildung, Augenlicht, ein gutes Dach ĂŒberm Kopf, ein veraltetes Smartphone, ein paar Momente lĂ€cheln, vermutlich eine gute Zukunft gekostet hat. Was ist Kakao, was ist Kaffee Wert? Machen wir uns Gedanken, wie viel von dem wenigen Geld das wir bezahlen ĂŒberhaupt beim Landwirt, bie seiner Familie ankommt?

Bitte seht mir nach. Ich will keinem von euch den Kaffee, die Schokolade und so weiter ausreden. Ich finde mich nur in einer Situation in der ich sehr nachdenklich werde. Die mich traurig macht. Die mich sogar wĂŒtend auf die Ausweglosigkeit und die Ohnmacht macht.

Die Frau ruft: „Gott warum bist DU so gut?“ Vielleicht danken wir auch mal, dass es uns so gut geht.

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Ich gehe durch die Straßen. Vielleicht sollte man eher Dreckpisten sagen. Der warme Sandstaub umweht meine FĂŒĂŸe und hin und wieder höre ich das Knirschen achtlos weggeworfener Plastikflaschen unter ihnen. Ich gehe so vor mich hin. Eigentlich will ich nur schnell Geld holen, was einkaufen. Ein Hemd beim Schneider in Auftrag geben. Ich hĂ€nge so […]

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