Kleine Empfehlung im Voraus: Wenn ihr meinen letzten Beitrag noch nicht kennt, lest den zuerst. Denn hier geht es mit dem ersten Morgen in Belgrad weiter.

Erster Tag

Nach einer nicht allzu langen Nacht wollten wir am nächsten Morgen in einem Café frühstücken. Allerdings stellte es sich als ganz schön schwierig heraus, eines mit passendem Menü zu finden. Als wir doch eines gefunden hatten, war das Ambiente wirklich schön. Nur dass es den einzigen vegetarischen Sandwich auf der Karte doch nicht gab. Und bei den anderen Sandwiches einfach die Wurst weglassen, geht auch nicht, weil nicht im Café selbst blegt werden, sondern fertig eingepackt kommen. Die meiste Kundschaft scheint dort ihr Essen mitzunehmen. Also musste ich auf Kuchen umsteigen – etwas ungewöhnlich zum Frühstück, aber defenitiv lecker!

Nach dem Café-Besuch ging es dann zur Festung von Belgrad, die seit Anfang des 15. Jahrhunderts existiert. Von dort aus kann man den Fluss Save entlanggucken sowie zwei serbisch-orthodoxe Kirchen besuchen.

Eine Mauer sowie ein Turm der Belgrader Festung.

Die Belgrader Festung.

 

Die Aussicht von der Burg auf zwei Gebäude.

Ein Turm der Festung.

 

Die Kirche der Heiligen Petka hat eine sehr eigene Atmosphäre. Man kommt durch eine kleine Tür hinein und steht in einem schummrigen Raum, der von oben bis untern verziert und bemalt ist. Ein Buntglasfenster leuchtet blau, weiß und gelb. Von der Decke der Kuppel schaut ein Jesus-Bildnis herunter. Es riecht nach Weihrauch und jede Menge in Fläschen abgefülltes, geweihtes Wasser steht bereit, das wohl verkauft wird. Ein Priester nimmt Beichten ab. Und ich als Tourist habe mich beinahe als Eindringling gefühlt.

Das leuchtende Fenster.

Nur ein kleiner Ausschnitt aus den Verzierungen in der Kirche der Heiligen Petka.

 

 

In der Rosenkirche war die Atmosphäre ganz anders. Sie war heller erleuchtet, es waren keine Priester da und auch kaum Kirchenbesucher. Am Eingang ist ein kleiner Souvenirshop. Daher habe ich mich auch getraut, mehr Fotos zu machen:

Dieses blaue Tuch hat meine Blicke auf sich gezogen, denn der Kontrast zwischen blau und gold ist auffällig und schön.

Die reich verzierte Rosenkirche.

 

 

Diese Malerei ist an der Decke einer Fensternische.

Dieses farbenfrohe Mosaik ist an der Außenwand der Kirche.

Beim anschließenden Restaurantbesuch bestellte ich mir einen Zucchinisalat, was ich nachher ordentlich bereute: Die Hälfte des Salats bestand aus sehr salzigem Käse. Als kleiner Brocken schmeckt der zwar gar nicht schlecht, aber in rauen Mengen definitiv nichts für mich. Zum Glück gab es noch Brot und Gemüse für den ganzen Tisch, satt wurde ich also trotzdem.

Und jetzt zu acht!

Nach dem Essen trafen wir Louisa, eine Voluntärin der Jesuit Volunteers, die sich uns anschließen wollte. Gemeinsam ging es dann zum Dom des Heiligen Sava, wohl eines der größten orthodoxen Gotteshäuser der Welt. Leider konnten wir nur in die Krypta, denn am Inneren der restlichen Kirche wird noch gearbeitet. Aber allein die Krypta ist den Besuch schon wert. Durch einen zur Seite gebundenen, dunklen Vorhang tritt man in einen warmen Goldschimmer: Kronleuchter und sehr viel Gold tauchen den großen Saal in ein sanftes Licht. An den Wänden und an den Decken sind viele großflächige Malereien. Johanna wies mich auf die vielen verschiedenen Stile hin: Die Maler hatten bisweilen ganz unterschiedliche Malweisen, auch wenn es auf den ersten Blick kaum auffällt.

Die Krypta des Doms.

Der Dom des Heiligen Sava.

Der große Kronleuchter, der etwa in der Mitte des Saals hängt, von untern.

Ein Blick in Richtung Front der Krypta.

 

Ein Bildnis von VIPs – leider weiß ich nicht, in welcher Weise.

Die abgebildeten Personen tragen traditionelle Kleidung, der kosovarisch-albanischen sehr ähnlich.

Ein nächtlicher Anblick.

Nach einem Weilchen machten wir uns auf zurück ans Tageslicht – wobei vom Licht nicht mehr so viel übrig war: Schon den ganzen Tag war es regnerisch, aber jetzt gaben sich die Wolken ordentlich Mühe. Deshalb eilten wir zu einem Supermarkt und deckten uns für Abendessen und Frühstück ein. Danach kochten und aßen wir in unserer Küche, was trotz inzwischen acht Personen noch erstaunlich gut hinhaute.

Aber wir hatten noch nicht genug vom Tag, deshalb besuchten wir noch eine Bar, die uns ins Auge fiel, weil wir durch die Fensterfront eine Liveband darin entdeckten. Die Musik war absolut nicht zu verachten, aber leider war sie auch so laut, dass unsere Hälse am Ende des Abends etwas beleidigt waren, weil wir uns trotzdem angeregt unterhalten.

Am nächsten Tag besuchten wir nocheinmal die Festung – Louisa hatte sie schließlich noch nicht gesehen. Danach mussten wir aber unsere Sachen packen, denn mittags ging schon weiter zum Zwischenseminar. Die Fahrt dorthin habe ich größtenteils verdöst, denn erholsam waren die Tage in Belgrad definitiv nicht, aber es hat sehr viel Spaß gemacht, die Stadt und die anderen Voluntäre (besser) kennenzulernen. Und mit Letzterem ging es auf dem Zwischenseminar gleich weiter. Dazu schreibe ich mehr im nächsten Beitrag!

Liebe Grüße, eure Bettina

PS: Noch ein paar Schnappschüsse:

… Abflug!

Und…

Ein Turm der Festung.

Die Aussicht von der Burg auf zwei Gebäude.

Von den Beiden habe ich eine ganze Reihe von Fotos, das ist das Beste.

Oh, dieser Dinosaurier hat sich wohl im Erdzeitalter geirrt!

Hallo Aaron!

Eine coole Straßenverzierung.

Da ist jemand müde vom schönen, aber langen und anstrengenden Tag.

Flora klettert – egal wo! (Gregor auch, aber davon hab ich kein so gutes Bild.)