Zu Jezuelas und meinem Aufgabenfeld gehören auch die Schulbücher. Also begannen wir zu Schulbeginn, alle benötigten Buchsätze zusammenzusuchen. Ich war zugegebenermaßen etwas schockiert, als ich die vorhandenen Bücher sah: In vielen waren die Antworten mit Kugelschreiber hineingeschrieben, sie waren bekritzelt und zerfleddert. Hier musste man nämlich nichts bezahlen, wenn man Bücher beschädigt zurück gab. Ich erzählte Jezuela davon, wie das Problem in meinen Schulen daheim gelöst wurde – jetzt muss jeder, der sein Buch beschrieben oder arg lädiert zurück bringt, das Buch am Ende des Schuljahres kaufen.
Die Neuegelung änderte aber nichts daran, dass unsere Büchersätze größtenteils unvollständig waren: Nachdem wir alle noch brauchbaren Bücher herausgesucht und ausreichend vorhandene Büchersätze ausgeteilt haben, schrieben wir eine lange Liste nachzubestellender Bücher zusammen.
Die Bücherlieferungen
Leider bestand die erste Bücherlieferung nur etwa zur Hälfte aus tatsächlich bestellten Buchsätzen, der Rest waren Fehllieferungen – zum Glück fast alle in den kommenden Jahren verwendbar. Also haben wir nocheinmal gezählt, wovon nun genügend vorhanden ist und haben diese Sätze ausgeteilt. Außerdem haben wir alles noch Fehlende aufgeschrieben und von Neuem bestellt.
Die zweite Bücherlieferung hat uns dann die meisten benötigten Bücher geliefert. Gleichzeitig haben wir von Jezuelas ehemaliger Schule übrige, größtenteils gebrauchte Bücher bekommen. Das Prozedere ging also ein drittes Mal von vorne los – zählen, notieren, schleppen, austeilen.
Da möchte ich eins anmerken: Die Bücher sind beide Male bemerkenswert schnell zugestellt worden. Nur die Bücher, die sie nicht auf Vorrat haben – unter anderem sämtliche Deutschbücher – kommen wir erst im Oktober an.
Die fehlgelieferten und die übrigen neuen Bücher mussten jetzt noch umgelagert werden. Eigentlich sollten die Bücher von einem Klassenzimmer, das als Büro genutzt wurde, ins Depot gebracht werden. Da lagern bisher alle Bücher sowie die Tests der Schülerinnen und Schüler. Allerdings ist dort nicht genug Platz für alle Bücher, also bleiben unsere alten Bücher im Depot. Die neuen haben wir mit Hilfe von einigen Schülerinnen und Schülern in einen leeren Raum im Oratoriumsgebäude direkt neben der Schule gebracht. Dort lagern sie für den Moment auf Spielmatten für Kinder. Im Laufe des Schuljahres wollen wir Regale aufbauen und die Bücher darin lagern.
Büchermangel – nicht nur hier
Übrigens ist Don Bosko (so schreibt man „Don Bosco“ hier, damit es richtig ausgesprochen wird) nicht die einzige Schule, die Probleme mit den Schulbüchern hat. Viele der Lehrer arbeiten gleichzeitig in einer der staatlichen Schulen. Ein paar haben uns nun zum Beispiel um Chemie- oder Physikbücher gebeten. Einige der angefragten Bücher haben wir tatsächlich noch übrig.
Jetzt liegen also nur noch die Bücher von Jezuelas ehemaliger Schule, die wir nicht gebraucht haben, in den als Büro verwendeten Klassenzimmer. Weiter geht die Bücherplackerei erst, wenn wir diese Bücher anderswo unterbringen werden, die noch fehlenden Bücher kommen oder die Regale im neuen Lager aufgebaut werden.
Bis dahin! Eure Bettina
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