Während eines Spaziergangs habe ich diese Ruine – nur eine von vielen – gesehen.

Unser Zwischenseminar fand im Norden Serbiens in Mali Iđoš, in Deutsch Hedjesch genannt, statt. Laut Wikipedia ist es eine Kleinstadt, aber meiner Empfindung nach würde ich es als größeres Dorf einordnen. In einem wunderschön rustikalen Gasthof warteten unsere Seminarleiterinnen und ein paar bereits angekommene Freiwillige auf uns. Nun ging das große Kennenlernen los. Wir haben uns das gesamte Zwischenseminar über – vor allem aber in den ersten zwei bis drei Tagen – unglaublich viel unterhalten. Nicht nur in den Seminarsitzungen gab es dahingehende Aufgabenstellungen, wir hatten auch so genug Zeit, um uns auszutauschen. Es hat sehr geholfen, die Erfahrungen, Probleme und Vorgehensweisen vergleichen und so neue Gedanken mitnehmen zu können. Spiele waren natürlich auch an der Tagesordnung: Von herrlich verrückten Bewegungsspielen über schräge Theaterszenen bis hin zum „Psychiater“, der die Krankheit der Gruppe herausfinden muss, war alles dabei.

… aber auch dieses offenbar verlassene Haus.

Im Dorf befanden sich dieses schöne Haus …

Ausflug nach Subotica

Tatsächlich gab es nicht nur Seminarsitzungen, sondern auch eine Führung durch die nahegelegene Stadt Subotica. Die Stadt ist sehr sehenswert mit vielen interessanten Gebäuden und Geschichten dazu. Da war zum Beispiel eine Kirche dabei, die leider am Auseinanderbrechen ist. Mehrere große Risse ziehen sich durch die Fassade, weil sich der Boden unter der Kirche ungleich bewegt hat.

Hier sieht man die Risse deutlich.

Die Kirche mit den Rissen.

 

Und drinnen diese Marienstatue.

Noch eine Kirche.

 

… und dieser freundliche Kanalarbeiter grüßt uns auf dem Gehweg.

Dieser Dauergeiger begegnete uns in einem wunderschönen Hinterhof mit Restaurant …

 

In einem ganz unauffälligen Haus fand sich im Treppenhaus dieses erstaunliche Deckengemälde.

Eine reich verzierte Tür.

 

 

Diese Häuserreihe erinnert mich tatsächlich etwas an Fassaden, wie man sie in älteren deutschen Stadtzentren finden kann.

Ein Haus mit orientalischem Touch.

 

 

Die Synagoge.

Besonders beeindruckt hat mich die Synagoge im Jugendstil. Bereits von außen bestaunte ich die Imposanz und Schönheit. Aber da wusste ich noch gar nicht, wie sie von Innen aussieht. Die Synagoge ist heute kaum mehr in Gebrauch, ist es doch ein geschütztes Kulturdenkmal. Unsere Jungs haben natürlich trotzdem alle eine Kippa aufgesetzt, wie es sich in Synagogen gehört. Bereits im Eingangsbereich waren zwei leuchtende Buntglasfenster. Unserer Stadtführer erklärte uns, dass nur noch eines der vielen Fenster die originalen Scheiben hatte. Dieses eine Fenster hat impressive Farben, ich hätte gerne auch die anderen Fenster in ihrer originalen Buntheit gesehen. Die restlichen Original-Fenster sind einst einer Zeit der Vernachlässigung zum Opfer gefallen. Aber auch die nachgebildeten Fenster waren unglaublich beeindruckend, genauso wie die sonstigen Verzierungen im Gebäude.

Dasselbe wie das originale Fenster, aber mit neuen Farben.

Das einzige originale Fenster.

 

Alles bis ins Letzte ausgestaltet: Selbst die Türen und Wände sind ein Hingucker.

Das ist die Front, in der Synagoge.

 

 

Das dürfte das Fenster sein, das im anderen Bild in der Wand hinter der Empore zu sehen ist.

Ein Blick in zur Seitenwand.

 

 

Rund um den Innenraum der Synagoge zieht sich – mit Unterbrechung an der Frontseite – eine Empore entlang, hier von schräg unten gesehen.

Die hohe Kuppel.

 

 

Und noch eins. Weils so schön ist.

Noch ein Buntglasfenster.

Auf Irrwegen

Später hatten wir noch Freizeit in der Stadt. Gemeinsam mit zwei anderen Voluntärinnen beschloss ich, zu einer Mall zu gehen. Der Stadtführer hatte uns den Weg gewiesen. Dummerweise haben wir vergessen, wie der Weg war. Also suchten und fanden wir in Google Maps ein Einkaufszentrum. Der Weg dorthin führte mitten in ein Wohnviertel. Leicht verdutzt standen wir schließlich an einer Kreuzung, keine Mall weit und breit. Nach etwas herumschauen fanden wir heraus, dass es da wohl einen oder mehrere größere Lebensmittelläden hat.

Also kehrten wir wieder um und machten uns auf den Weg zurück – viel Zeit war sowieso nicht mehr übrig. Die Mall fanden wir also nicht mehr. Aber das machte nichts, ein Spaziergang durch ein Wohnviertel ist ja auch nicht schlecht, vor allem wenn man sich derweil gut unterhalten kann. Danach gab es noch ein leckeres Eis. Schließlich ging es zur Busstation zurück. Dort stellten wir fest, dass der Bus doch nicht so fährt, wie wir dachten. Also mussten wir nochmal ein Weilchen warten, aber wie gesagt, in der Gesellschaft konnte man sich wunderbar unterhalten, also war das kein Problem!

Mein Fazit

Innerhalb dieser Woche habe ich wundervolle Personen kennengelernt und neue Freunde gewonnen. Da war zum Beispiel so eine schräg-schöne Aktion wie barfuß auf einem Inselchen im Teich des Guts Rock’n’Roll, Walzer und Samba tanzen. Oder sportlich auf Bäumen herumzuklettern und am Boden unsere Turnfähigkeiten austesten (immerhin Brücke, Handstand und Ratschlag waren dabei). Oder gemütlich Abends am Pizzaofen mit Ukulele und Stimmbändern Musik machen. Ich möchte dieses Seminar keinesfalls missen. Sehr gerne hätte ich noch mehr Zeit mit all den Leuten verbracht, denn um alle wirklich gut kennenzulernen, hat es doch nicht gereicht. Zugleich war ich auch echt glücklich, wieder ins Projekt zurückzukehren, das habe ich doch ein bisschen vermisst.

Zurück ins Projekt

Die Rückfahrt war zum Glück ganz unspektakulär. In Belgrad bin ich in einen Bus gestiegen, der nach Prishtina gefahren ist – dieses Mal ohne Umwege über andere Länder und kaum Zwischenstops. Von Prishtina aus bin ich mit einem ziemlich vollen Bus nach Gjilan gekurvt. Dort habe ich mir ein Taxi genommen, das mich zu Don Bosko brachte. Endlich angekommen wurde ich mit einer herzlichen Umarmung von unserem Projektleiter begrüßt. Es fand gerade eine kleine Faschingsfeier für unsere Animatoren statt, die haben mich auch gleich freudig begrüßt. Allerdings bin ich nicht lange geblieben, denn die Rückfahrt war anstrengend, obwohl ich doch nur herumgesessen bin.

Liebe Grüße, eure Bettina, die längst zurück im Arbeitsrhythmus ist

PS: Noch nicht genug Fotos gesehen? Hier kommen noch mehr!

 

Häuser in diesem Stil gab es etliche.

Eines der vielen schönen Häuser.

 

Etwas abseits vom Zentrum findet man aber auch Fassaden wie diese.

Da hat man in der Antike gespickt.

 

Ein Denkmal.

Ein Plätzchen zum Ausruhen.

 

Hoppla! Saß da nicht eben noch Michelle? Na gut, dann knipste ich eben Andreas!

Michelle genießt die Sonne.

 

Michèl, Michelle und Andreas mit unserem „Meisterdieb“ Aaron – das Stirnband noch auf dem Kopf.

Hilfe! Stirnbanddiebstahl! – Ach so, doch bloß spontane Dreharbeiten für einen spontanen Kurzfilm.

 

Flora und Dorea verstehen sich gut!

Dorea, „die Bestohlene“.