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Kolumbien im Paro

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von Adrian Ein ganzes Land befindet sich im „Stillstand“. Ein ganzes Land ist in Aufruhr. Sind da wieder die altbekannten Gegensätze, die sich hier auftun? Nein, ganz so einfach ist es diesmal nicht. Der Paro ist zwar in aller Munde, aber aus jedem Munde wird er anders dargestellt. Seine Geschichte scheint keinen wirklichen Anfang zu […]

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Bienvenido a Locombia,

das Land der Kontraste und Gegensätze,
die sich alle gleichzeitig und parallel abspielen und koexistieren.

Für den außenstehenden Betrachter wirkt Cali wie ein riesiges Chaos ohne Anfang und Ende.
Dieses Bild entsteht nicht zuletzt durch die extreme und vielfältige Geräuschkulisse,
die jeden Neuankömmling erst einmal zu überwältigen droht.
Vor allem die scheinbar sinnlos hupenden Autos und die immer wieder
aufheulenden Krankenwagensirenen, aber auch die ultratieffliegenden Polizeihubschrauber
und umherschreienden Obstverkäufer tragen zum unverkennbaren Soundcharakter von Cali bei.

Eine riesige, weitläufige Stadt, zusammengewürfelt aus vielen Barrios,
wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Jedes Viertel beherbergt in der Regel Menschen einer bestimmten Gehaltsklasse.
So steigt mit dem Wohlstand auch die Qualität der Infrastruktur und die Sicherheitslage.
Aber auch die Preise können derart stark variieren, sodass Lebensmittel in einem Armenviertel
wie Aguablanca teilweise nur halb so teuer sind, wie in einem der zahlreichen Luxusviertel.

Insgesamt ist die Stadt eng miteinander verwoben. Es gibt keine sichtbaren Grenzen zwischen
Villen- und Wellblechhüttenvierteln. Auf den Straßen sieht man, wie Pferdekarren von Luxuslimousinen überholt werden. Und trotzdem gibt es viele reiche Caleños, die von sich behaupten,
noch niemals eines der Armenviertel betreten zu haben. Als Grund hierfür wird oft ein Mangel an Sicherheit angegeben. Tatsächlich ist die Polizeipräsenz überall auffallend hoch. Wie gefährlich der Beruf des Ordnungshüters in Cali ist, zeigt die Tatsache, dass man schon mit dem 40. Lebensjahr in den Ruhestand treten kann und dabei die volle Rente bezieht. Die wenigsten jedoch erreichen dieses Alter. Taxifahrer schnallen sich im Stadtverkehr bewusst nicht an, um im Notfall schneller die Flucht ergreifen zu können.

Aber auch die Armut ist allgegenwärtig.
Und so sieht man nicht wenige Menschen, die nur mit Müllsäcken bekleidet,
scheinbar ziellos durch die Straßen humpeln.
Ein Mann liegt von der Erschöpfung übermannt in seinem Holzwagen am Straßenrand,
während sich das morgendliche Verkehrsmonster unbeirrt einen Weg um das Hindernis bahnt.
15 Minuten Autofahrt von hier reichen aus, um sich in tropischen Gärten wiederzufinden,
wo Caleños vor ihren Anwesen im Pool liegen und das Paradies genießen.
Aber nicht nur hier, sondern auch mitten im Zentrum der Armut, in Aguablanca,
gibt es eine Art Oase der Ruhe und des Friedens.

Beim Eintritt in die Schule La Providencia sind der Lärm und die Verunsicherung verschwunden.
Lebensfrohe, neugierige Kinder jeden Alters und jeden Typs, laufen hier unbeschwert über den Schulhof.
Aber auch wenn es so scheint, als existierten die alltäglichen Probleme von Aguablanca im Colegio nicht,
wird doch in vielen Situationen schnell wieder klar, welche Kinder hier zur Schule gehen.
So erzählt ein Junge, wie nach dem letzten großen Unwetter,
bei dem Aguablanca für kurze Zeit in Teilen überschwemmt wurde,
das Wohnzimmer unter Wasser stand und die Fensterscheiben vom Hagel zerstört wurden.
Dabei hat das Kind ein sorgenfreies Lächeln auf den Lippen.
Andere erzählen, wie sie hinausgegangen sind und die Hagelkörner eingesammelt haben,
nur um eine derartige Seltenheit anschließend im Kühlfach aufzubewahren.

Das alles ist nur ein kleiner Teil der aufkommenden Impressionen von Cali,
die in vielen Fällen nicht widersprüchlicher oder wunderlicher sein könnten.
Sie sind jetzt schon zu prägenden Erfahrungen geworden,
die überraschende Perspektiven auf eine Stadt und seine Menschen entstehen lassen …

von Adrian

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das Land der Kontraste und Gegensätze, die sich alle gleichzeitig und parallel abspielen und koexistieren. Für den außenstehenden Betrachter wirkt Cali wie ein riesiges Chaos ohne Anfang und Ende. Dieses Bild entsteht nicht zuletzt durch die extreme und vielfältige Geräuschkulisse, die jeden Neuankömmling erst einmal zu überwältigen droht. Vor allem die scheinbar sinnlos hupenden Autos […]

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„No es más que un hasta luego!“

„No es más que un hasta luego!“

Mit diesen Worten wurde ich vor ungefähr einem Jahr aus der Schuleverabschiedet. Nun war ich drei Wochen lang in Cali um die Schule und Freunde zu besuchen.

Es ist unglaublich spannend alles wieder zu sehen. Von allen Schülern und Lehrern werde ich mit einem überraschten und gleichzeitig freudigen „Profe!“ begrüßt. Es ist als ob ich gar nicht weg gewesen wäre. Alle Kinder stürmen auf mich ein, umarmen mich und wollen mich gar nicht mehr los lassen. Ich fühle mich sofort wieder wohl.

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Der Geruch nach Heimat

Nun ist es so weit, nach einem langen, spannenden Jahr bin ich wieder zurück in Deutschland. Die letzten Tage waren durchzogen von einem sich abwechselnden Hoch und Tief der Gefühle. Der Abschied von Südamerika ist mir wirklich unglaublich schwer gefallen. Nicht umsonst war dieser Auslandsaufenthalt schon mein zweiter auf der anderen Seite der Erde. Ich […]

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Flucht in ein besseres Leben?

Britta Ana ist Mitte Fünfzig, arbeitet als Köchin auf einer Finca in Dapa und ist vor einigen Jahren vor der Guerilla geflohen. Sie ist in der Provinz Cauca aufgewachsen, im Süden Kolumbiens, in einem kleinen Bergdorf. Neben ihrem Haus wurde nach ein paar Jahren eine kleine Polizeistation errichtet. Seit diesem Zeitpunkt hat sich das Leben […]

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Die Geschichtenerzähler aus San Antonio

Britta „Was ist die größte Touristenattraktion Kolumbiens? Kolumbien hat das karibische Meer, die wilden Strände des Pazifiks, die unvergleichbare Wildnis des Amazonas, Berge, Täler, Flüsse, Tiere – alles, was das Herz begehrt. Doch nichts davon ist die wirkliche Attraktion unseres Landes. Kolumbiens größte Attraktion sind seine Bewohner. Immer wenn ich Rucksackreisende treffe, erzählen sie mir, […]

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„Meine Mama hat mich nie geliebt.“ – Der eindrucksvollste Tag meines Lebens

„Meine Mama hat mich nie geliebt. Mit zwölf musste ich anfangen als Haushaltshilfe in anderen Familien zu arbeiten, ich bin nie zur Schule gegangen und habe nie etwas anderes gelernt. Als Älteste meiner sechs Geschwister musste ich schon früh dabei helfen, Geld ins Haus zu bringen. Nur meine drei Brüder sind zur Schule gegangen, wir […]

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Wie Latinos ihre Frauen auf Händen tragen

Britta Rote Rosen, so weit das Auge reicht, Herzluftballons an jeder Ecke und eine außergewöhnliche fröhliche Stimmung erfüllen Cali am Tag der Frau. „Heute ist unser Tag!“ ist der Inhalt der Sms meiner Freundin Alejandra, im Radio schreit ein Sprecher nach dem anderen „Feliz día!“ durch die Gegend und schon seit Tagen bieten die Supermärke […]

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