Seit Ende November haben wir nun schon Ferien und in dieser Zeit haben wir auch schon einiges erlebt. Zum Beispiel haben wir Urlaub in der Karibik gemacht, waren am Amazonas oder wir durften dieses Jahr eine komplett andere Adventszeit und ein anderes Weihnachten und Silvester erleben.

Fangen wir mal bei unserem ersten Urlaub an. Zuerst sind wir nach Santa Marta geflogen, wo unser Highlight der Parque Tayrona war. Dieser ist ein Nationalpark am karibischen Meer, der abwechslungsreicher kaum sein könnte. Mal wandert man durch den tiefsten Dschungel mit all seinen vielen unbekannten Pflanzen und Tieren und mal erblickt man das blaue endlose Meer, mal von oben aus den Bergen und mal durchläuft man weiße, einsame Strände. Nach einer dreieinhalbstündigen „Barfuß-Wanderung“ (es war teilweise einfach zu sumpfig, um mit Schuhen zu laufen) haben wir uns in einem Restaurant, welches auch an einem Strand gelegen war, gestärkt.Danach ging es natürlich direkt zum Strand, wo wir uns nach der Berg- und Talwanderung ausgeruht haben. Auch, wenn es durch die fast unerträgliche Hitze und Luftfeuchtigkeit total anstrengend war, hat sich diese Wanderung aber auf jeden Fall gelohnt und wir haben einen wunderschönen Tag erlebt, der sogar noch ein bisschen abenteuerlich endete, als wir mit einem Schnellboot zurückgefahren sind und mitten auf dem Meer plötzlich kein Sprit mehr da war. Typisch kolumbianisch eben, aber da sich meistens für alles eine Lösung findet, kommt hier eben jeder mit seiner Unzuverlässigkeit durch. Zum Glück kam uns nämlich zufällig ein anderes Boot entgegen, welches uns dann mit Benzin ausgeholfen hat, sodass wir es noch zum Hafen zurück geschafft haben. In Deutschland mal wieder unvorstellbar…

Nach ein paar Tagen sind wir weiter nach Cartagena gefahren. Eine Stadt, die mit all ihren historischen Bauwerken und den kleinen Gässchen kaum schöner sein könnte und in die ich mich direkt verliebt habe. Von Cartagena aus sind wir einen Tag mit dem Boot zur Isla Baru, dem Playa Blanca gefahren. Dabei handelt es sich wirklich um ein kleines Paradies! Klares blaues Wasser, weißer Sand, Palmen, Fische die man in den Korallen beobachten kann und Sonne ohne Ende – eben so, wie man sich die Karibik vorstellt.
Aber neben all dem Relaxen in der Sonne durfte ein bisschen Abenteuer natürlich auch nicht fehlen. Also haben wir uns ein Jetski geschnappt und sind in Höchstgeschwindigkeit übers Meer gedüst. Dabei hatten wir wirklich riesen Spaß und ich glaube wir sind uns beide einig, wenn ich sage, dass das einer der schönsten Tage bisher hier war.

Als wir dann wieder zuhause waren, haben wir erst mal die Wohnung weihnachtlich geschmückt, aber natürlich auch ganz kolumbianisch mit bunten, blinkenden Lichterketten, einem Kunstweihnachtsbaum und allem was dazu gehört. Außerdem wurden natürlich Plätzchen bei 30 Grad gebacken und all die Weihnachtsnaschereien aus Deutschland genossen, die uns unsere Familien geschickt haben. Aber natürlich durften wir auch die in Kolumbien typischen Weihnachtssüßigkeiten kennenlernen. Neun Tage vor Weihnachten gibt es nämlich jeden Abend eine Novena, bei dem die ganze Familie zusammenkommt und gemeinsam Geschichten vorgelesen und Lieder gesungen werden und am Ende wird eben gegessen. Wir wurden immer von der Familie unserer Mentorin eingeladen und wurden herzlich mitaufgenommen. So haben wir uns also jeden Tag besinnlich auf Weihnachten eingestimmt, bis dann Heiligabend endlich da war. Wir waren schon gespannt, was alles auf uns zukommt und wie hier der 24. Dezember abläuft.
Auch diesmal wurden wir wieder zur Familie unserer Mentorin eingeladen und wir sind abends alle zusammen in die Kirche gegangen, wo die Geburt Jesu freudig gefeiert wurde. Im Anschluss waren wir mit der kompletten Familie zusammen, es wurde gemeinsam gegessen und bis spät abends untereinander gewichtelt. Alles in allem war es ein wunderschöner und abwechslungsreicher Abend, auch wenn man aufgrund der sommerlichen Temperaturen nicht wirklich in Weihnachtsstimmung kam.

In der Woche zwischen Weihnachten und Silvester war die Feria de Cali. Das ist das weltweit größte Salsafestival und die ganze Stadt hat eine Woche lang gefeiert. Es gab zahlreiche Veranstaltungen, unter anderem Umzüge, aber auch Konzerte mit einigen berühmten Künstlern. Auch die Diskotheken standen in diesen Tag Kopf. Eine Woche also noch mehr Feierei und Party in der Stadt, als sowieso schon immer…

An Silvester wurden von einem Freund und seiner Familie eingeladen. Um Mitternacht gab es, auch wenn es in Kolumbien eigentlich nicht erlaubt ist, Feuerwerk und auf den Straßen wurden überall Strohpuppen angezündet, um das alte Jahr symbolisch „zu verbrennen“. Danach konnte jeder in der Runde sagen, für was er alles im alten Jahr dankbar ist und im Anschluss wurde gemeinsam gegessen. Später wurde bis zum nächsten Morgen fröhlich gefeiert und getanzt. Also auch hier haben wir einen tollen Jahreswechsel mit neuen Traditionen erlebt.

Zu guter Letzt komme ich noch zu unserem Urlaub am Amazonas in der vergangenen Woche. Am Montag haben wir uns zum Ausklang der Ferien nochmal ins Flugzeug gesetzt und uns auf den Weg ans Ende Kolumbiens, nach Leticia gemacht. Leticia ist ein einsames Städtchen, direkt an der Grenze zu Peru und Brasilien. Leticia ansich hat nicht so viel zu bieten, aber die Natur außerhalb der Stadt umso mehr. Neben einer wunderschönen Dschungeltour, bei der wir allerlei über die Pflanzen und das Leben der Menschen im Urwald lernen konnten, haben wir auch eine Bootstour entlang der kolumbianischen Grenze auf dem Amazonas gemacht. Dabei gab es beispielsweise einen Zwischenstopp bei der Isla de los Micos (Affeninsel), bei der man von all den kleinen Äffchen angesprungen wurde, die wirklich einfach zuckersüß waren! Außerdem ging es zu einigen kleinen indigenen Dörfern. Dort konnte man deren Lebensweise hautnah miterleben, es wurden außerdem typische Tänze vorgeführt und man konnte wirklich so einiges lernen. Wir waren beide echt beeindruckt von deren Lebensstil, aber können uns kaum vorstellen, wie es ist, so weit abseits von allem zu leben… Auch ein Besuch in einer Stadt in Brasilien durfte natürlich nicht fehlen und auch einige Dörfchen in Peru standen auf dem Plan.
Wir hatten auf jeden Fall eine wirklich erlebnisreiche und abenteuerliche Woche und haben die Ferien somit perfekt beendet. Nun machen wir uns schon wieder auf die Schulzeit bereit, die ab Montag wieder beginnt.