Schon wieder ist über ein Monat vergangen und wir haben total viel erlebt!

Kurz vor Ferienbeginn wurde im Colegio der 32. Geburtstag der Schule gefeiert. Da wir solche Feierlichkeiten aus Deutschland nicht kennen, waren wir gespannt was uns an diesem Tag erwarten würde. Alles fing schon mit der Fahrt zur Schule an. Da wir im Camioneta wieder alle möglichen Lehrer mitgenommen haben,musste ich mit zwei Lehrern das Taxi nehmen. Denn auch der Padre, der die Messe in der Schule halten sollte, sollte mitfahren und dem sollte eine Fahrt mit 8 Leuten in einem für 5 Leute ausgelegten Auto wohl erspart bleiben:D Letztendlich haben Mia und die anderen im Auto den Padre aber nicht zu Hause angetroffen, da er auch ein Taxi genommen hatte und unsere Bemühungen waren umsonst, aber naja…wir sind eben in Kolumbien. In der Schule war dann der ganze Schulhof feierlich geschmückt und für die Schüler waren Stühle gestellt. Die Feier begann dann mit einer Messe, die ,anders als wir erwartet hatten, sehr locker und lustig war. Nachdem der Padre alle zum Singen und Tanzen animiert hat, gab es noch ein Gebet und die Messe war nach gefühlten 15 Minuten schon wieder vorbei. Danach haben einige Kinder noch Tänze vorgeführt und es gab zum ersten Mal für uns das typisch kolumbianische Weihnachtsessen. Natilla, eine Art Pudding, der nach Weihnachtsgewürzen schmeckt und Teigbällchen mit Käse. Außerdem haben wir, wie bei jeder Feierlichkeit, die kolumbianische Nationalhymne und die Schulhymne gesungen. Der Tag hat uns gefallen und wir fanden es schön, dass die Schule so gewürdigt wird, denn wo feiert man in Deutschland schon jedes Jahr den Geburtstag einer Schule?

Dann war am ersten Ferienwochenende die Graduación der Bachilleres. Die Abschluss Schüler haben ihre Zeugnisse bekommen. Was bei uns mit 180 Abiturienten in der Turnhalle der Schule gefeiert wurde, war hier eine kurze, aber feierliche Veranstaltung in der Schule. Die circa 20 Absolventen haben Zeugnisse bekommen und Einige wurden für ihre speziellen Leistungen geehrt. Natürlich gab es vorher noch eine Messe, die war zu diesem besonderen Anlass sogar in der Kirche. Es war zwar eine Feier, aber doch recht formell, da die Schüler auch noch Schuluniformen getragen haben. Wir haben aber dann erfahren, dass die eigentliche Party,wie bei uns in Deutschland, abends ist;) Naja nachdem dann alle Bachilleres ihre Zeugnisse hatten, waren am darauffolgenden Montag und Dienstag die anderen Schüler dran. Danach haben die Ferien dann offiziell angefangen.

Anfang Dezember haben wir unsere Wohnung dann weihnachtlich dekoriert und jeden Tag unsere Geschenke vom Adventskalender aus Deutschland geöffnet. Am 6.Dezember haben wir dann zu zweit Nikolaustag gefeiert, denn diesen Tag gibt es hier nicht. Dafür war am 7. Dezember das nächste kolumbianische Fest. Beim Lichterfest werden abends, wenn es dunkel ist ,in alle Höfen und einfach in jeder Straße Lichter und Laternen aufgestellt. Zusammen mit der sehr bunten Weihnachtsdeko der Kolumbianer gab das ein sehr schönes Bild. Apropos Weihnachtsdeko…die unterscheidet sich doch etwas zu der in Deutschland. Erstens lässt sich sagen, dass die Kolumbianer Lichterketten lieben. Allein in Miriams Haus gibt es über 6000 Lichter, wie sie uns stolz erzählt hat. Diese Lichterketten bestehen aber immer aus bunten Lämpchen und blinken dann noch in unterschiedlichen Rhytmen. Also man kann schonmal Kopfschmerzen bekommen, wenn man zu lange auf diese Lichter guckt:D Weiße oder gelbe Lämpchen kommen für die Kolumbianer auch nicht in Frage, die finden hier alle ,außer wir ,total hässlich….Zu diesen wild blinkenden Lichterketten haben die Menschen dann noch um gefühlt jedes Balkongeländer goldenen oder silbernen Stoff gewickelt. Naja über Geschmack lässt sich streiten. In der Stadt wurde auch weihnachtlich dekoriert… es wurden Metallfiguren in Weihnachtsbaumform aufgestellt. Diese wurden dann mit rotem oder grünem Stoff umwickelt. Der Stoff sieht ungefähr aus wie gefärbter Kartoffelsack mit Glitzerpartikeln:D An diese mehr oder weniger schönen Weihnachtsbäume wurde dann noch allerlei Glitzerzeug gehängt. Außerdem wurden an allen Straßenlaternen riesige, bunte Glitzersterne angebracht. Und etwas, dass aussieht wie überdimensionale, glitzernde Pfeiffenreiniger…Also die Dekoration hier lässt sich mit bunt,blinkend und glitzernd am Besten beschreiben. Aber nach einer Woche hatten wir uns daran gewöhnt. Auf die echten Tannenbäume und die etwas ruhigere Deko in Deutschland freuen wir uns aber jetzt schon:D

Mitte Dezember haben dann die Novenas angefangen. Die Familien treffen sich bis Heiligabend jeden Abend zum Singen,beten und essen. Essen gibt es in Kolumbien sowieso auf jeder Feierlichkeit:D Die erste Novena haben wir wegen einer Hochzeitseinladung verpasst. Aber es war eine total coole Erfahrung mal auf einer kolumbianischen Hochzeit gewesen zu sein. Auch wenn wir das kolumbianisch-chinesische Paar erst 4 Tage kannten…Das ist Kolumbien! Naja dann waren wir auf einigen Novenas. Die kolumbianischen Weihnachtslieder können wir mittlerweile auch halbwegs mitsingen und es bereitet uns auch keine Probleme mehr eine spanische Andacht vorzulesen. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Weihnachtszeit hier nicht so ruhig und besinnlich ist…Weihnachtslieder werden grundsätzlich mit Rasseln und/oder Trommeln begleitet und auch das Tanzen und Feiern darf nicht kurz kommen. Weihnachtszeit in Kolumbien ist eben Partyzeit!

Am heiligen Abend waren wir dann, wie in Deutschland, im Gottesdienst. Die Messe war eine Sache für sich! Nachdem wir wieder die typischen Lieder gesungen hatten, gab es ein Krippenspiel. Maria und Josef wurden dabei von Erwachsenen gespielt. Die beiden standen zwei Minuten auf ihren Plätzen, dann wurde unter Glockenklängen die Jesuspuppe zu ihnen gebracht. Dann haben fünf verkleidete Nonnen einen Tanz aufgeführt und dabei das Jesuskind begrüßt. Es gab auch eine kurze Szene mit Engeln und Hirten und dann war das Krippenspiel auch schon vorbei. Nach der Messe sind wir dann zu Miriams Schwester gefahren. Da wurde dann mit der ganzen Familie, also insgesamt 42(!) Leuten, Weihnachten gefeiert. Das letzte Mal für dieses Jahr gab es eine Novena und wir haben viel gesungen. Danach gab es Essen und Bescherung. Die kann sich bei so vielen Leuten schon mal etwas ziehen. Und das obwohl die einzelnen Geschwister mit ihren Kindern die Bescherung am 25.12. gemacht haben. Naja nachdem die Bescherung etwas beschleunigt wurde, hatten dann um Mitternacht alle ihr Geschenk. Sogar wir haben etwas bekommen. Da hatten wir überhaupt nicht mit gerechnet. Insgesamt hatten wir einen schönen heiligen Abend, haben aber natürlich unsere Familien in Deutschland etwas mehr vermisst als sonst.

Am 25.12. hat dann die Feria de Cali begonnen. Das größte Salsa Festival der Welt und wir sind mittendrin. Jeden Abend gibt es Konzerte, Partys und einfach Salsa. Wir freuen uns deshalb schon auf die nächsten Tage! Außerdem wollen wir unsere Salsa Fähigkeiten ja noch verbessern. Die Grundschritte haben wir nämlich in einem Tanzkurs gelernt:)

Wir sind gespannt was die nächsten Wochen bringen werden und freuen uns auf unseren nächsten Urlaub, der im Januar ansteht.

Wir wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017 und hasta la proxima!
Ihr hört von uns im neuen Jahr, Nele und Mia

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