Nach langer Vorbereitung sind Mia und ich, am Donnerstag letzte Woche ,für 10 Monate nach Kolumbien aufgebrochen. Mit viel Vorfreude, aber auch Angst im Gepäck, sind wir in Frankfurt in den Flieger gestiegen. 20 Stunden später wurden wir dann von Miriam, unserer Mentorin, und Nico, der letztes Jahr für 3 Monate in Cali war,am Flughafen in Empfang genommen. Bei Miriam haben wir dann erstmal einen Guanabana Saft getrunken und danach müde unsere Wohnung bezogen.
Am Freitag nach dem Frühstück sind wir dann zum ersten Mal ins Colegio gefahren. Allein die Fahrt war schon ein Abenteuer, denn anschnallen kann man sich nicht und der kolumbianische Verkehr ist mit dem in Deutschland nicht vergleichbar. Motorräder, Fahrräder , Busse und Autos fahren kreuz und quer. Es werden immer mal kurzzeitig neue Spuren eröffnet und die Hupe ist ein beliebtes Mittel, um sich Vorfahrt zu verschaffen.Im Colegio angekommen, wurden wir dann allen Kindern und Lehrern vorgestellt und von allen herzlich begrüßt. Abends waren wir dann auf einem Konzert im Theater. Außerdem haben wir zwischendurch immer mal wieder Familienmitglieder von Miriam kennengelernt (insgesamt sind sie 9 Geschwister). Obwohl wir wussten, dass die Cardonas eine große Familie sind, war es total kompliziert sich alle Namen und Gesichter zu merken. Denn egal wo wir hinkommen, meistens treffen wir irgendwen und uns wird nur gesagt: „Ach das ist doch … die Tochter/ der Sohn von … „.
Und natürlich werden wir auf der Straße ständig gemustert. Egal wo wir hinfahren, wir fallen immer auf. Oft kommt auch die Frage :“ Son extranjeros?“( sind das Ausländer?),aber daran gewöhnt man sich.
Am Samstag waren wir dann am Rio Pance,einem schönen Fluss etwas außerhalb von Cali. Damit verbunden war unsere erste Mio Fahrt. Mios sind die Busse in Cali. Das Mio System ist auch relativ gut ausgebaut, so gibt es neben den normalen Fahrspuren zum Beispiel extra eine Mio Spur.Aber die Busfahrer haben hier einen anderen Fahrstil als in Deutschland. Fährt man in Herborn mit dem Bus wird meistens schön 50km/h gefahren und immer möglichst so gebremst, dass niemand durch den Bus fällt. Diese Idee haben die Busfahrer hier anscheinend verworfen. Egal welche Geschwindigkeitsbegrenzung es gibt, die Mio rast immer mit 80km/h durch die Stadt, um dann an jeder Haltestelle eine Vollbremsung zu machen. Außerdem kommen immer mal wieder Fahrrad- oder Motorradfahrer auf die Idee die Mio Spur zu nutzen. Durch mehrmaliges Hupen werden sie meistens verscheucht oder es kommt mal wieder zu einem gewagten Überholmanöver. Naja wir haben die erste Mio Fahrt ohne Blessuren überlebt und hatten einen schönen Tag am Fluss:D
Wieder zu Hause wollten wir eigentlich nur kurz bei Miriam vorbeischauen, daraus wurde aber wieder mal ein längerer Besuch, da einige Verwandte bei ihr waren und wir jeden kennen gelernt haben. Natürlich gab es auch wieder einen leckeren frischen Saft (wie eigentlich immer), den wir natürlich nicht abgelehnt haben. Abends waren wir dann im türkischen Restaurant von Miriams Sohn und haben noch mehr Familienmitglieder kennen gelernt.
Sonntag waren wir dann in einem riesigen Supermarkt und waren erstmal etwas überfordert. Allein die Obst- und Gemüseabteilung ist ungefähr 4mal so groß wie die in einem großen deutschen Supermarkt. Zum Glück war aber auch Nico dabei und konnte uns bei der Orientierung helfen. Nachmittags haben wir dann mit zwei kolumbianischen Lehrern Bowling gespielt und danach zusammen mit ihnen gegessen.
Also das waren grob zusammen gefasst unsere ersten Tage in Cali. Wie man sieht haben wir total viel erlebt und es ist viel zu viel, um alles aufzuschreiben. Aber wir sind dabei uns gut einzuleben und haben schon jede Menge nette Menschen kennen gelernt.
Diese Woche haben wir jetzt erstmal Ferien und sind gerade dabei einen Plan für diese Tage zu machen.
¡Hasta la próxima!
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