Miriam
Englisch ist hier in Kolumbien so eine Sache. Wir haben erst wenige Kolumbianer getroffen, die diese Sprache wirklich gut beherrschen. Leider sind auch die Englisch-Lehrer unserer Schule nicht gerade mit Muttersprachlern zu verwechseln. Und so kommt es gelegentlich zu recht witzigen Ereignissen. Wie heute zum Beispiel:
Ich habe in der fünften Klasse zwei Stunden Englisch-Vertretung gemacht und mit den Kindern eine Vokabelliste zum Thema „Foods and fruits“ zusammengestellt.Ein Schüler hat schließlich vorgeschlagen, auch noch papas, also Kartoffeln, mit in die Liste aufzunehmen. Gute Idee. Ich habe ihn nach vorne kommen lassen, doch statt „patato“ hat er „patato pope“ an die Tafel geschrieben. Ich war irritiert und habe nachgefragt.
„Das haben wir so gelernt“, hat der Schüler Schultern zuckend erklärt.
Ich habe einen Moment gebraucht, dann habe ich verstanden. Das Wort „papa“ hat im Spanischen zwei verschiedene Bedeutungen. La papa ist die Kartoffel, el papa dagegen der Papst, welcher auf Englisch wiederum „pope“ heißt. Und im heutigen Fall wurde scheinbar im Wörterbuch das Komma zwischen den beiden Übersetzungen übersehen…
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