Hallo und guten Abend. Mir geht es gut. – Ich glaube kaum, dass ich schonmal etwas anderes in einem Beitrag geschrieben habe. Heute möchte ich jetzt aber doch mal näher ausführen, was „gut“ für mich eigentlich bedeutet. Dieses Jahr ist bald zuende, ich mache mich so langsam daran Abschied zu nehmen und freue […]
WeiterlesenKategorie: Gedanken (Seite 1 von 2)
Aus einem anderen Blog eines DonBosco Voluntärs, von Lida, die gerade in Argentinien ist: „[…]Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern, dass er diene[…] Mk 10,45 Diese Bibelstelle hilft mir jeden Tag aufs Neue. Ich bin nicht hier, um mich von irgendwelchen Leuten bedienen zu lassen, ich habe mich […]
WeiterlesenNoch klar habe ich vor Augen, wie ich mit ziemlich Bauchweh in Böbingen in den Zug gestiegen bin, um meine Heimat ein Jahr lang hinter mir zu lassen. Manchmal kommt es mir gar vor, wie wenn das erst Gestern gewesen wäre. Die Zeit vergeht, wenn man beschäftigt ist und gute Freunde hat, wie im Flug. […]
WeiterlesenFrohe und gesegnete Ostern! – Jesus ist so richtig auferstanden. Die Osterfreude, die merkt man hier so richtig. Aber langsam, vor der heiligsten, fröhlichsten und hellsten Nacht im Jahr kam noch ganz viel Trauer und wortwörtlich ein langer Weg. Und der begann am Passionssonntag, also schon vor zwei Wochen. Denn an diesem Tag hat sich […]
WeiterlesenLiebe Leser, mein letzter Beitrag hier wurde unheimlich oft geklickt und gelesen! Danke dafür – ich freue mich über jeden, der mitliest und an mich denkt. Heute möchte ich euch von meinem letzten Wochenende berichten. Am Sonntag fand nämlich bei uns in der Gemeinde eine „Pelerinage“ statt. Das bedeutet, dass wir in den Nachbarort gepilgert […]
WeiterlesenSeid 5 Monaten bin ich jetzt schon hier. Eigentlich verfliegt die Zeit hier wirklich sehr schnell (sicher nicht das erste Mal, dass ihr diesen Satz von mir lest 😉 ) Ein Grund warum das so sein könnte lest ihr aber jetzt hier: Domenico Savio und Don Bosco sagen einmal: „Gute Arbeit ist ein noch besseres […]
WeiterlesenWas macht den Don Bosco aus? Was ist der unterschied zwischen seiner Pädagogik und anderen Konzepten? Eigentlich lässt sich das ganz einfach erklären: Don Bosco prägt den (auf den ersten Blick zugegebenermaßen etwas seltsamen) Satz „DA MIHI ANIMAS, CETARA TOLLE“ (Freie Übersetzung: „Gib mir Seelen [Herr], alles andere nimm). Was meint das jetzt? Don Bosco […]
WeiterlesenLue soit Jésus Christ – a jamais ! Schönen Sonntag euch allen. Letzens sagte ein guter Freund zu mir: „Hey Martin, ich finde ziemlich cool, was Du machst und leistest. Jetzt bin ich aber in Europa, was kann ich den tun, um Leid zu mindern; um gegen das Elend anzukämpfen?“ Ziemlich lange habe ich darüber […]
WeiterlesenLiebe Leser, letztes Jahr um diese Zeit war das erste Seminar für mich in Benediktbeuern. Vor einem Jahr habe ich entschieden ein Jahr was ganz anderes zu machen. Ich habe mich auf völlig neues eingelassen. Eingelassen auf was, das ich überhaupt nicht abschätzen oder mir im vorherein vorstellen konnte. So zu sagen habe ich die […]
WeiterlesenIch gehe durch die Straßen. Vielleicht sollte man eher Dreckpisten sagen. Der warme Sandstaub umweht meine Füße und hin und wieder höre ich das Knirschen achtlos weggeworfener Plastikflaschen unter ihnen. Ich gehe so vor mich hin. Eigentlich will ich nur schnell Geld holen, was einkaufen. Ein Hemd beim Schneider in Auftrag geben. Ich hänge so meinen Gedanken nach. Überhöre das (meistens) nicht abschätzig mir nachgerufene „Le blanc, ca va? (He, Weißer! Alles klar?) und gehe weiter. Passe auf, nicht in irgendwelche Schlammlöcher zu treten, die noch vom letzten Regen übrig sind.
Dann läuft eine Frau an mir vorbei. Sie nuschelt vor sich hin. Ich höre nur: „Gott, warum nur bist DU so gut?“. Ich bleibe stehen, mitten im Gedränge. Unweigerlich spannt sich alles bei mir an. Mein Hirn fängt an zu arbeiten. Mein Atem bleibt kurz stehen. „Gott warum bist DU soo gut?“ fragt diese Frau. Habe ich das richtig gehört?
Eine hier durchschnittliche Frau. Rund 30 Jahre alt. Kurze Haare, weil sie sich die Langen von der Zeit, der Hygiene und dem Geld und der Arbeit her nicht leisten kann. Die Arbeit ist einfach zu hart und anstrengend, lange Haare stören da nur. Eher Durchschnittlich: Ein Kind auf den Rücken gebunden, mit einem Handtuch. Die bunten Stoffe sind halt zu teuer. Das zweite Kind an der Hand. Auf einem Auge ist die Frau augenscheinlich blind. Ich schätze, dass eine Infektion oder so den Schaden angerichtet hat. Sehr mager diese Frau. Vermutlich warten unter einem Wellblechdach nochmal 3 Kinder auf irgendwas Essbares. Und trotzdem läuft sie aufrecht durch die Straße, lässt sich nicht fallen, kämpft weiter und murmelt: „Gott warum bist du so gut?“
Ich bleibe stehen. In letzter Zeit macht mir das Elend, die Armut an manchen Stellen echt zu schaffen. Aber jetzt komme ich richtig ins Nachdenken. Ich werde fast wütend.
Warum kommt keiner in Deutschland auf die Idee einfach mal zu denken: „Heute geht’s mir gut! Gott Danke“? Stattdessen maulen die Kinder, dass sie in die Schule und scheinbar Unnötiges lernen müssen. Die Alten sind unzufrieden, weil sie zu wenig verdienen und das allerneuste I-Phone eben nicht drin ist und der Zweitwagen kein Mercedes ist. Der Dritte fürchtet sich vor Überfremdung und der letzte trauert weil seine Wohnung anscheinend zu klein ist. Über 14% Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass es ihnen nicht gut geht…
Klar in Deutschland gibt es auch Probleme. Und trotzdem frage ich mich in diesem Moment: Was sind das für Probleme, im Vergleich zu denen, die die Menschen hier Tag täglich haben? Haben wir überhaupt das Recht Unzufrieden zu sein?
Viele Menschen sehen in Deutschland auch die Probleme in der „dritten Welt“. Zu gerne schieben wir die Probleme auf korrupte Staatenlenker und „faule Schwarze“. Wir sehen das Problem, aber „es findet in Gegenden statt, wo viele braune Menschen mit schwarzen Haaren leben, die für uns alle gleich aussehen“ (Frank Schätzing). Viel zu weit weg eben. Wir sehen die Korrupten, aber nicht, dass wir sie bestechen. Wir sehen die Armut, aber nicht, dass wir nicht mal einen Hungerlohn für ihre Ware zahlen. Wir sehen es und schauen weg. Lieber stecken wir das Geld in Grenzzäune.
Um unser Gewissen zu beruhigen Spenden wir hier und da mal was an Hilfsorganisationen, während wir gemütlich unseren vierten Kaffee schlürfen. Die vierte Tasse, die schon wieder Schuldbildung, Augenlicht, ein gutes Dach überm Kopf, ein veraltetes Smartphone, ein paar Momente lächeln, vermutlich eine gute Zukunft gekostet hat. Was ist Kakao, was ist Kaffee Wert? Machen wir uns Gedanken, wie viel von dem wenigen Geld das wir bezahlen überhaupt beim Landwirt, bie seiner Familie ankommt?
Bitte seht mir nach. Ich will keinem von euch den Kaffee, die Schokolade und so weiter ausreden. Ich finde mich nur in einer Situation in der ich sehr nachdenklich werde. Die mich traurig macht. Die mich sogar wütend auf die Ausweglosigkeit und die Ohnmacht macht.
Die Frau ruft: „Gott warum bist DU so gut?“ Vielleicht danken wir auch mal, dass es uns so gut geht.
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Ich gehe durch die Straßen. Vielleicht sollte man eher Dreckpisten sagen. Der warme Sandstaub umweht meine Füße und hin und wieder höre ich das Knirschen achtlos weggeworfener Plastikflaschen unter ihnen. Ich gehe so vor mich hin. Eigentlich will ich nur schnell Geld holen, was einkaufen. Ein Hemd beim Schneider in Auftrag geben. Ich hänge so […]
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