SHARING DREAMS – SHAPING LIVES
Man merkt schnell: das hier ist ein Platz, an dem ein buntes Kommen und Gehen herrscht. Fast jeden Tag sitzt ein neuer Salesianer mit dir am Frühstückstisch. Zu verschiedenen Zeiten finden sich verschiedene Gruppen hier im Projekt ein, um an einem Programm teilzunehmen.
VEMBU steht für Vilathikulam Empowering Movement for Building the Underpriveligized und versucht gesellschaftliche Gruppen zu fördern, die eher vernachlässigt und an den Rand gedrängt sind. Vor allem engagiert man sich für drei Zielgruppen: 1. Kinder 2. Frauen und 3. Jugendliche. Für jede dieser Gruppen gibt es mehrere Angebote, Programme und Kurse. Im Folgenden soll eine Auswahl der Projekte näher beschrieben werden, die ich schon kennenlernen durfte (ich werde daher diese Seite Stück für Stück erweitern).
Ich finde es durchaus wichtig, das Umfeld und die gesellschaftlichen Voraussetzungen kennenlernen, um die Notwendigkeit solcher Programme und Aktivtäten zu verstehen. Da ich von mir aber noch nicht behaupten kann alles hier zu durchblicken und ich nicht wagen möchte, ein Urteil über die Umstände hier zu fällen, wird das zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Children’s Home
Jungen, die aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen, die ihnen eine angemessene Bildung nicht ermöglichen können, bekommen hier – unter der Woche – eine Bleibe, in der sie mit Bildungsangeboten, persönlicher Betreuung, Freizeitangeboten usw. versorgt werden. Kurzum, ihnen wird das ermöglicht, was im familiären Kreis aus welchem Grund auch immer nicht möglich ist: Schüler sein, Kind sein, Mensch sein. Wesentliche Grundrechte werden hier verwirklicht.
Evening Tuition/ Night study centres
Jeden Abend vor 18:00 kommen eine Menge junger Schülerinnen und Schüler hier in den VEMBU-Hof und warte, bis ihre Lernzeit am Abend beginnt. Sie werden gewöhnlich von zwei Lehrerinnen betreut, die darauf aufpassen, dass gelernt wird. Doch nicht nur hier in Vilathikulam wird gelernt: in noch 28 anderen Dörfern und Dörfchen wurden „night study centres“ für die Schüler eingerichtet, jeweils mit einer Lehrerin zur Betreuung und Unterstützung. Selbst an Sonntagen kommen einige Kinder nach der Messe hierher, um zu lernen, bzw. unterrichtet zu werden.
Continuing education and vocational training
Hinter diesem Begriff verbergen sich vor allem zwei Projekte für Frauen: mir wurde schon gesagt: „Normalerweise arbeiten in Indien nur die Männer. Außer in Vilathikulam! Hier arbeiten beide, Mann und Frau!“. Man will den Frauen somit eine Unabhängigkeit bieten und sie gesellschaftlich stärken. Direkt neben unserem Zimmer befinden sich deshalb eine „stitching class“, eine „typing class“ und eine „computer class“,also Näh- und Schreibmaschinenkurse, die täglich von vielen Frauen besucht werden.
Eco Clubs
Im Bewusstsein der großen Veränderungen, die der Klimawandel auch für die Region um Vilathikulam mit sich bringen könnte, finden sogenannte Eco Clubs statt. Hier versucht man, das Bewusstsein der Teilnehmer für Umweltproblematiken zu schärfen. Aktionen, wie Bäume pflanzen, Umwelt-Demonstrationen im Dorf, Müll sammeln und vieles mehr werden angeboten. Die Kinder sitzen in einem großen Kreis und diskutieren über Umweltthemen. Am children’s day wurde auch eine Umweltdemo durch ganz Vilathikulam gestartet, bei der knapp 400 Kinder und Jugendliche gegen Plastikmüll demonstrierten. Auch die Eco Club – Bewegung beschränkt sich nicht nur auf die Jugend hier unmittelbar in Vilathikulam, sonder fast überall, wo es night centres gibt, werden auch Umweltthemen diskutiert.
Women loan disbursement program
In diesem Programm für Frauen werden Kredite mit praktisch keinen Zinsen an Frauen gegeben, sodass sie sich ein kleines „business“ aufbauen können. Das kann ein kleiner Stand, eine Nähmaschine oder eine Kuh sein. Auf jeden Fall sollen die Frauen sich mit Hilfe von VEMBU ein eigenes Standbein aufbauen können.
awareness programs
Immer mal wieder bekommen wir mit, dass einer unserer fathers in irgendein Dorf gefahren ist, um dort Aufklärungsarbeit zu leisten über Gesetze, über Umwelt- oder Gesellschaftsthemen. Man versucht so gerade auch die ländliche Bevölkerung zu erreichen.
cultural programs
VEMBU hat auch ein paar Programme, mit denen es die Kultur Tamil Nadus aktiv bewahren und aufrecht erhalten will. Kultur im Sinne von Tanz und Musik. An manchen Tagen probt daher die dance group bestehend aus gut 20 jungen Leuten stundenlang verschiedenste Tänze ein. Das Ganze kommt dann an verschiedenen Stellen zur Aufführung, ob bei einem Wettbewerb oder einer Verleihung. Diese echt professionellen Tänze werden oft auch zu (gesellschafts-/politik) kritischer Musik getanzt, weshalb auch schon mal ein Programm von der Polizei gestoppt wurde. Außerdem wird jährlich die cultural night organisiert, die Künstler belohnen und ermutigen soll, das Erbe weiterzutragen.
parish
Neben den vielen sozialen Projekten steht natürlich auch die Arbeit als christliche Gemeinde. Neben der CSI (Church of South India) ist es die einzige christliche Gemeinde in Vilathikulam. Und mal wieder beschränkt man sich nicht nur auf die Kirchengemeinde hier, nein, unsere fathers fahren auch fleißig in andere Dörfer, um dort Gottesdient zu halten. Nach der sonntäglichen Messe findet zudem eine „catechism class“ statt, in der den Kindern die Bibel und der christliche Glaube mal mehr, mal weniger spielerisch nähergebracht wird.
dropout class
Was passiert mit Schülern, die mit dem indischen Schulsystem und dem indischen Verständnis von Lernen nicht zurecht kommen? Für solche Schüler gibt es hier die dropout class, die unter der Woche von ein paar Schülern besucht wird. Hier kann in der kleineren Gruppe auf den Einzelnen eingegangen werden, sodass hoffentlich am Ende des Jahres jeder seine exams besteht.
valamai trust
Valamai Trust, ist eine printing press, also eine Buch-/Heft-/Kalenderfertigungseinheit (eine bessere Beschreibung fällt mir nicht ein :)). Hier werden immer je nach Monat note books für die Schüler, practical notes für die practical classes in der Schule oder Kalender gefertigt. Arbeit ist immer genug da und die Musik läuft auch immer auf Hochtouren, während die 10 Arbeiter heftig werkeln, Papier falten, schneiden, kleben oder stapeln.
FAZIT
VEMBU ist ein Projekt, das sich nicht „nur“ auf die ein spezielles Programm konzentriert, sondern es wird versucht an vielen gesellschaftlichen Knackpunkten anzupacken und nachhaltig etwas zu verändern, Bewusstsein für sensible Themen und eine verbesserte soziale Situation zu schaffen.
Our Vision
„Society holistically developed and sustained where every human being is ensured human dignity and social justice“
Our Mission
„Vembu is committed to build and empower marginalized communities specially children, women and youth, enabling them to analyze their human rights situations and design their life in a more responsible and sustainable way through community mobilization, sensitization, livelihood, capacity building and advocacy.“
Genauere Informationen folgen 😉