So und schon wieder gibt es was von mir, aber diese Story kann ich euch einfach nicht vorenthalten! Nachdem ich heute also gut angekommen bin und mein Zimmer bezogen habe, mit ein paar Jungs Basketball gespielt (Junge bin ich schlecht im Körbe werfen…) und einen Gottesdienst besucht habe, hat der Wind aufgefrischt. (Das bedeutet meteorologisch: Wind mit Stärke 4-5; ziemlich heftig also)
Père Xec und ich wollten uns gerade gemütlich zum Abendessen setzen, als es einen riesen Schlag getan hat. Das Problem: Der Knall war von Dauer. Man kann es sich nicht vorstellen (also ich konnte es jedenfalls nicht) aber es war Regen! Und wie. Ich habe ja schon oft richtigen Regen erlebt, aber so was habe ich noch nicht gesehen. Es hat auf einmal (!) so stark mit regnen angefangen, dass in sekundenschnelle reißende Bäche durch das Missionsgelände gelaufen sind und vom Dach ärmel-dick das Wasser schoss. Nun so weit, so gut – das eigentliche Problem kommt erst jetzt.
Man stelle sich folgendes vor: Ich sitze im Auto – ein alter Toyota Pick-Up – mitten in Afrika, es regnet, es ist Nacht (man sieht wortwörtlich die Hand vor Augen nicht) und auf dem Boden steht knöchelhoch – Ach was, mindestens wadentief Wasser. Immerhin die nasse Erde riecht himmlisch. Wir preschen mit Höchstgeschwindigkeiten durch die Wassermassen und suchen eine Tankstelle. Während der Scheibenwischer außen fast verzweifelt bin ich innen tatsächlich dabei genau das zu tun. Der Lappen, mit dem ich versuche die Sicht innen einigermaßen frei zu halten und die vollständige Flutung des Autos zu verhindern (weil die Frontscheibe leider nicht dicht ist) ist auch schon vollkommen durchweicht. Aber diesen außerhalb des Autos aus zu wringen ist jetzt auch nicht die Idee…
Warum aber sind wir eigentlich bei diesem Wetter auf der Suche nach einer Tankstelle?
Naja nach dem der Regen angefangen hat (also eher ein regelrechtes Gewitter) war auch der Stromausfall nicht mehr weit. Hier gibt es zwar einen tollen, von der UN gesponserten Generator, der das gesamte Gelände mit Energie versorgen kann, wenn die Versorgung der Stadt ausfällt, aber ohne Sprit geht da halt auch nix.
Die ersten 2 Tankstellen waren zu (weil Gefahr von Raubüberfällen bei der schwarzen Nacht – Wer will denn bei dem Regen eine Tanke überfllen?!). Die dritte hatte dann geöffnet (war auch ein Sicherheitsdienst da). Ich also (im übrigen schon vollkommen durchnässt) beim Versuch das Auto von innen trockenzuhalten, während Xec 2 Kanister volltankt. Und dann als wir, nach einem weiteren Wildwasserrafting, beim Generator waren, hat der auch noch Probleme bei der Zündung: Korrosion. Naja Abenteuer war das jedenfalls – ich wurde schonmal herzlich hier von Mutter Natur in Duékoué empfangen.
Wenn es so weitergeht wird es sicher unterhaltsam. Der Abend war dann auch erledigt und jetzt, 2 Stunden nach der Generator-aktivierungs-aktion schüttet es immer noch ziemlich krass – Regenzeit eben.
Bilder von der unglaublich schönen Kirche und dem Regen kommen bald. (C’est uncroyable!)
Ich wünsche alles Gute Bis bald
Marten
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