Gedanken

Hier mal ein kleiner Bibeltext:

1 Der Herr Sprach zu Mose: 2 schick Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will! […] 3 Da schickte Mose von der Wüste Paran auf den Befehl des HERRN die Männer aus. Sie alle waren Anführer der Israeliten. […] 17 Mose schickte sie aus das Land Kanaan zu erkunden und sagte zu ihnen: „zieht von hier durch den Negeb hinauf ins Gebirge! 18 Seht, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach ist, ob es klein oder groß ist; 19 seht wie das Land beschaffen ist, in dem das Volk wohnt, ob es gut oder schlecht und wie die Städte angelegt sind, in denen es wohnt, ob sie offen oder befestigt sind 20 und ob das Land fett oder mager ist, ob es dort Bäume gibt oder nicht. Habt Mut und bringt Früchte des Landes mit! Es war gerade die Zeit der ersten Trauben. 21 Da zogen sie hinauf und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis Rehob bei Lebo-Hamat […] 22 und kamen bis Hebron. […] 23 Von dort kamen sie in das Traubental. Dort schnitten sie eine Weinranke mit einer Traube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Feigen. 24 Den Ort nannte man später Traubental, wegen der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten. 25 Nach Vierzig Tagen kehrten sie von der Erkundung des Landes zurück. 26 Sie gingen und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in der Wüste […] Sie berichteten ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes. 27 Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Das hier sind seine Früchte. 28 Doch das Volk, das im Land wohnt, ist stark und die Städte sind befestigt und sehr groß. […] 30 Kaleb besänftigte das Volk, das über Mose aufgebracht war und sagte: Wir werden hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen, wir können es bezwingen. 31 Die Männer aber, die mit ihm hinaufgezogen waren sagten: Nein, wir können nicht zu dem Volk hinaufziehen; es ist stärker als wir. 32 Und sie verbreiteten bei den Israeliten ein Gerücht über das Land, das sie erkundet hatten und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben ist ein Land das seine Bewohner auffrisst; das ganze Volk, das wir in seiner Mitte gesehen haben, ist von riesigem Wuchs. 33 Sogar die Riesen haben wir dort gesehen […] wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor und auch Ihnen erschienen wir so.

 Numeri 13,1-33

Die Trauben dieses Dienstes! Auf das sie Süß und reichlich sind.

Hallo meine lieben Leser,

heute mal keine Geschichte zum Erlebten, sondern ein Gedanke zum Auslands-Dienst:

Kurz vor meiner Ausreise aus Deutschland hat mir ein befreundeter Pfarrer diesen Text mit auf den Weg gegeben und tatsächlich denke ich häufig daran. Mose schickt Männer aus das Land zu erkunden in dem Sie wohnen möchten. Sie finden viel Tolles aber auch scheinbar unüberwindbare Hindernisse, die jedes „Weitermachen“ unterbinden. Gerade für ein Volontariat im Ausland ist das extrem passend. Wir rund 50 Don Bosco-Volontäre haben uns dieses Jahr auch aufgemacht, ein neues Land zu erkunden.

Und dabei stoßen wir immer wieder auf „Riesen“ und auf „Trauben“. Immer wieder stellen sich mir riesen Probleme in den Weg (zum Beispiel die Sprache, die Kultur, meine Aufgaben als Volontär…), oder ich bekomme riesen Ängste (mach ich alles richtig, werde ich den Anforderungen und Erwartungen gerecht, nehmen mich die Menschen hier an, bin ich sicher, was mach ich hier überhaupt?!…). Da fühlt man sich ganz schnell „heuschrecken-klein“. Da hilft es mir dann an die Trauben zu denken und mehr noch an den Ausspruch des Kaleb: „Wir können [sie] bezwingen“.

Übrigens habe ich festgestellt, dass die Riesen oft nur Brüder des bekannten Scheinriesen Turtur (aus der Augsburger Puppenkiste) sind: Geht man auf sie zu, werden sie immer kleiner. Und Bis jetzt hat es sich tatsächlich gelohnt jedes Problem anzufassen, während die Riesen nämlich immer kleiner werden, gewinnen die Trauben jeden Tag aufs Neue mehr Frucht hinzu…

Mögen eure Riesen heuschrecken-klein und die Trauben riesengroß werden!
Deshalb: Haut rein – was gibt es schon zu verlieren; aber so viel zu gewinnen

 

Beste Grüße aus der Côte d’Ivoire
Mart!tng