Da mein letzter Bericht ja  auch schon wieder eine Woche her ist, habe ich mich heute mal wieder an den Computer gesetzt (Allerdings erst, nachdem nach fast acht Stunden Stromausfall der Akku meines Laptops wieder aufgeladen war ).

Weil ich dank einer weiteren Malariawelle den Großteil der letzten Woche im Bett verbracht habe gibt es nicht so viel zu berichten. Bis auf die Ausstattung eines beninesischen Krankenhauses, dessen Bekanntschaft ich machen durfte. Ich hatte ja, zugegebenermaßen, einige Bedenken was ein afrikanisches Krnakenhaus angeht, war dann aber angenehm überrascht. Fast europäische Standarts mit einer sehr guten und qualifizierten Behandlung, jedenfalls soweit ich das mit meinem beschränkten medizinischen Sachverstand sagen konnte. Der Preis für diesen guten Arzt hatte ich dann aber auch schnell schwarz auf weiß, was erklärt, warum nicht alle anderen Bewohner Cotonous bei einer Malaria mal eben schnell ins Krankenhaus fahren.

Nun gut, nach dieser Episode, die jetzt haffentlich entgültig abgeschlossen ist, konnte ich am Freitag endlich wieder arbeiten. Was aus zweierlei Gründen gut war. Erstens wird es einem nach dreieinhalb Tagen Bettruhe langsam aber sicher langweilig und zweitens hab ich meine Kinder vermisst. Da ich mich ja noch nicht großartig über meine Arbeit ausgelassen habe, werde ich das jetzt mal nachholen, verzeiht meine Nachlässigkeit!

Valeries und mein eigentlicher Arbeitsplatz liegt nahe des Stadtzentrums, was heißt nahe des großen Marktes. Das bedeutet täglich 20 Minuten Anfahrt mit dem Zem (Motoradtaxi) und spätestens danach ist man wach .

Das Maison de l’Espérance ist ein Ausbildungszentrum für junge Mädchen aus der Stadt, die nachgewiesenermaßen kein Geld für eine Ausbildung haben, oder einen schwierigen familiären Hintergrund. Es gibt eine Bäckerei, eine Küche, eine Patisserie und eine Seifenwerkstatt, wo täglich fleißig gelernt und gelehrt wird. Dort liegen aber nicht meine primären Aufgaben. Ich arbeite Montag bis Freitag Vormittag und auch drei Nachmittage die Woche im Maison du Soleil. Diese, noch ganz neue, Einrichtung ist für junge Mütter, die im Maison de l’Espérance ihre Ausbildung machen. Wir betreuen vormittags ihre Kinder und auch nachmittags, wenn sie wieder da sind, gibt es eine Menge an Aktivitäten für Mutter und Kind. Ich fühle mich da natürlich sehr wohl, mit den vielen kleinen Kindern. Auch wenn man nach einer Woche Geschrei und vollen Windeln froh ist, wenn Wochenende ist.

Für die Mütter ist das alles meist nicht einfach. Sie sind alle noch jung und wurden oft von ihrer Familie verstoßen als sie schwanger wurden. In manchen Fällen sind die Kinder durch eine Vergewaltigung entstanden, was oft zu einer problemaischen Beziehung von Mutter und Kind führt. Das ist jedenfalls eine Menge Arbeit für mich.

Ich hoffe jedenfalls, dass ich euch einen kleinen Einblick in meine Arbeit bieten konnte und das meine Spender wissen wohin ihr Geld fließt!

Alles Liebe und bis bald!