Was erwartet man, wenn man seit genau 8 Tagen in Afrika ist? Sicher nicht, dass man mit 39 Grad Fieber im Bett liegt. Aber so ging es mir tatsächlich am Donnerstag. Ich habe von den Moskitos gleich ein besonders nettes Begrüßungsgeschenk bekommen: Malaria.

Es hört sich wirklich schlimmer an, als es im Grunde ist. Man hat ein bisschen Fieber und Kopfschmerzen und liegt zwei bis drei Tage im Bett. So ging es mir jedenfalls. Das aber nur, weil ich von den Schwestern gleich die richtigen Medikamente bekommen habe. Wirklich gefährlich wird es erst, wenn man nichts unternimmt und das ist der Grund, warum hier so viele Menschen an Malaria sterben. Entweder sie ignorieren die Symptome und gehen erst viel zu spät zum Arzt, oder sie können sich die Medikamente nicht leisten. Es ist tragisch, wenn man bedenkt, wie einfach es wäre etwas dagegen zu unternehmen.

Aber mir geht es ja glücklicherwiese wieder gut und ich kann morgen mit neuem Elan in die Arbeit straten.

Heute haben wir (Valerie und ich und unsere beiden Mitvoluntärinnen Gulia und Charlotta) mit den Mädchen aus dem Foyer die Messe besucht, die zwar vom Ablauf ziemlich genauso ist wie zu Hause aber ansonsten durchaus anders. Während in Deutschland ja oft nur die Hälfte der Kirchenbänke besetzt ist und das Durschnittsalter ungefähr bei 60 Jahren liegt, ist die Kirche hier gestopft voll, besonders mit Familien. Außerdem wird viel mehr gesungen und dazu geklatscht und mit den Hüften geschwungen.

Der Glaube der Menschen beeindruckt mich wirklich sehr! Sie sind oft vom Leben nicht so bevorzugt wie wir und doch, oder vielleicht deshalb, ist ihr Glaube sehr stark und unerschütterlich. Die Mädchen aus dem Foyer haben alle ihre besonders schönen Kleider für den Gottesdienst angezogen und als wir wieder zurück gekommen sind gab es ein regelrechtes Fotoshooting, als ich meine Kamera rausgeholt habe. Alles wollten mit aufs Foto und am besten auch ein Einzelbild. Der Fotoapparat hat eine geradezu magische Wirkung.

Fotoshooting nach der Kirche Fotoshooting nach der Kirche

Heute abend war das so genannte „Oratorio“ bei uns im Foyer. Dabei kommen alle Kinder aus dem Viertel die wollen für zwei Stunden zum Spielen. Am Anfang wird gesungen und getanzt und dann gibt es verschiedene Angebote. Heute haben wir Fußball gespielt (ich nicht…), gebastelt und gemalt. Dabei haben die Kinder das Vorbild der Blume aber anstatt gemalt lieber in unseren Haaren drapiert, die sie ohnehin extrem spannend finden.

Blumen in den Haaren :) Malen im Oratorio Malen im Oratorio

Isgesamt sind es die Kinder, die mein Leben in Benin absolut lebenswert machen, denn sie geben einem so viel für so wenig Mühe!