A fon ganjí à? Die neuesten Nachrichten aus Cotonou : Zwillinge (schon wieder ?), Wehen, Abschiedsfeier, Strandausflug, Espaces éveils, Überschwemmung, Spenden, Malaria…

Na, neugierig geworden? Ok, ich lasse euch auch nicht lange zappeln, hier die ausführlichere Variante: Ich beginne mit unseren beiden Neuen…bzw. bald drei Neuen, im Maison du Soleil. Seit zwei Wochen haben wir mal wieder Zwillinge. Jean-Marie und Anne-Marie, jetzt bald einen Monat alt, aber zu früh geboren, weshalb sie wirklich noch winzig sind.

Am Anfang war mir noch gar nicht wohl dabei sie auf den Arm zu nehmen, aus Angst, etwas kaputt zu machen, aber auch darin etwickelt man Übung. Unser drittes neues Kind ist noch nicht wirklich da, das heißt seine Mutter liegt gerade in den Wehen. Etwas, worum ich sie, meine Liebe zu Babys hin oder her, nun wirklich nicht beneide. Aber es wird schon alles gut gehen! Ich hoffe es wird ein Mädchen, bei uns sind im Moment nämlich wirklich die Jungs in der Überzahl.

Außerdem war ich an den vergangenen zwei Dienstagen nicht im Maison du Soleil, sondern in einer der fünf Vorschubaracken, da im MS zur Zeit absoluter Praktikanten-Überschuss herrscht. Dort arbeite ich einmal in der Woche vormittags mit zwei beniner Kollegen. Die Kinder sind nach Alter in zwei Sektionen eingeteilt. Die zwei- bis dreijährigen kommen von acht bis zehn und die Großen (4-5) von halb elf bis halb eins. Es macht großen Spaß, ist aber auch wirklich anstrengend, weil diese Knirpse , im Gegensatz zu Babys, laufen und ohne Unterbrechung quatschen können, sich an meinen Rock hängen ohne loszulassen und so weiter und so fort. Die Baracke in der ich bin heißt Djidje 2 und befindet sich im gleichnamigen Viertel, einem der schönsten in ganz Cotonou, wie man auf den Fotos glaube ich gut erkennen kann.^^

Besonders schön ist es, wenn es regnet und sich alles in einen großen See verwandelt, einen See in dem dann all der Dreck und all der Müll fröhlich vor sich hin schwimmt. Der Geruch ist wirklich außergewöhnlich schrecklich. Für den Fall, dass es wirklich mal regnet, wenn ich dort hin muss (was in der Regenzeit durchaus mal passieren kann), habe ich ganz wunderbare Gummistiefel, die mir den Kontakt mit dieser Brühe ersparen. Das Problem ist nur, dass ich diese wunderbaren Stiefel in der Früh auch mitnehmen muss und nicht, wie letzte Woche, wegen strahlendem Sonnenschein lieber zu Hause lassen. Dumm nur, wenn dieser Sonnenschein sich innerhalb von Minuten in einen Platzregen verwandelt, der über zwei Stunden anhält und es unmöglich macht, die Baracke trockenen Fußes zu verlassen. Obwohl trockenen Fußes noch leicht wäre. Um ein Zem zu bekommen, musste ich also wohl oder übel bis zu den Knien durch die stinkende Brühe waten und dabei möglichst vermeiden, genau auf all das Zeug zu achten, das da so um mich herum schwamm. Ich glaube einmal aus dem Augenwinkel eine volle Windel gesehen zu haben, aber so genau wollte ich es dann lieber nicht wissen. Jedenfalls hatte ich glaube ich noch nie das so dringende Bedürfnis mich zu duschen, wie am vergangenen Dienstag…

Aber es gibt auch angenehmeres zu berichten. So konnten wir letztes Wochenende von einer doppelten Abschiedsfeier profitieren. Das heißt zweimal festliches Essen, zweimal Kuchen, zweimal feiern. Das Festschwein war diesmal Laurent und seine Familie, ein französischer „Mitvolontär“, der morgen, nach zweijährigem Einsatz hier, wieder zurück nach Frankreich geht. Mit ihm, seiner Frau und seinen vier Kindern, waren wir dann am Sonntag auch noch am Strand. Dafür, dass der nicht wirklich weit ist, bin ich dort wirklich zu selten! Es war wirklich wunderschön, besonders weil es mit vier kleinen Kindern besonders großen Spaß macht sich in die Wellen zu schmeißen und sich dann wieder anspülen zu lassen, wie ein gestrandeter Pottwal 🙂

So und jetzt zum weniger schönen Teil. Die Malaria hat mich jetzt dann doch nochmal erwischt. Drei Wochen ohne Krankheit wären ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Weil ich aber ja inzwischen schon Spezialistin bin, war mir das relativ schnell klar, dass ich Malaria hatte, weshalb ich am Samstag sofort angefangen habe, die Medikamente zu nehmen und heute schon wieder fast fit bin. Nicht wirklich schlimm also…nur einmal mehr ein verlorenes Wochenende. Mein zukünftiger Chef wird mir einmal sehr dankbar sein; ich werde fast ausschließlich an Wochenenden krank.

Ein letztes noch, bevor ich mich verabschiede: Ein großes Dankeschön an die, die schon gespendet haben! Und an die, die noch spenden werden, versteht sich 🙂