„Partir c’est aussi toujours mourir un peu“. So ausgelatscht dieser Satz auch sein mag, er trifft zu. Das ist vermutlich auch der Grund warum er so ausgelatscht ist. Abschied nehmen ist nicht einfach, so viel war mir klar. Aber dass es so schwer werden würde, hätte ich dann auch wieder nicht gedacht. Aber nach einem Jahr und einer harten Zeit der Eingewöhnung, fällt es schwer zu gehen und nicht zu wissen, ob und wann man wieder kommen wird. Alle die Menschen die ich getroffen habe, die Kultur die ich kennen gelernt habe, die Reisen die ich gemacht habe und vor allem die Kinder mit denen ich gearbeitet habe, all das hat mir so viel gegeben und so viel gebracht, dass ich es nie bereuen werde mich in das Abenteuer FSJ gestürtzt zu haben. Am Freitag war mein letzter Arbeitstag und das letzte Mal, dass ich meine Kleinen gesehen habe. Ich erspare euch und mir nähere Einzelheiten, aber es war ziemlich furchtbar. Gestern dann die Koffer unter dem Bett hervorholen und erstmal abstauben und dann den Schrank ausräumen. Dabei musste ich dann aber feststellen, dass meine Habseligkeiten sich auf irgendeine Weise vermehrt haben, sodass ein kurzer Moment der Panik entstand. Aber nach ein bisschen Ausmisten ist jetzt alles verstaut und der Abflug kann kommen. Zwar kommt es mir noch sehr unwirklich vor, heute das letzte Mal in meinem Bett zu liegen, aber die Vorfreude beginnt trotz allem sich anzupirschen. Ein Jahr von zu Hause weg zu sein ist nämlich auch eine lange Zeit!

Hier möchte ich aber jetzt noch einmal die Gelegenheit nutzen, allen zu danken, die mich während dieses Jahres unterstützt haben. Emotionell, finanziell, oder einfach nur damit, dass sie meinen Blog hier verfolgt haben und so Interesse für meine Arbeit und mein Leben gezeigt haben. Ich hatte eine unglaublich bereichernde Zeit hier in Benin. Ich würde lügen, wenn ich sagte, ich sei immer glücklich gewesen. Im Gegenteil es gab Momente, in denen ich mich so elend gefühlt habe, wie noch nie in meinem Leben. Aber auch das ist Teil der Erfahrung, die ich machen durfte. Und ebenso extrem sind dann auch die glücklichen Momente ausgefallen. Ich fliege morgen nach Hause und bringe so viel mit, dass ich gar nicht dankbar genug sein kann. Am wichtigsten ist für mich, dass ich meine Liebe zu Afrika entdeckt habe und meine Liebe zu Kindern sich verdreifacht hat.

Ich möchte auch ganz besonders meinen Spendern danken, die insgesamt jetzt noch, die unglaubliche Summe von 7000 Euro gespendet haben. Glaubt mir, ich bin überwältigt und ihr unterstützt ein tolles Projekt.

So…jetzt genug der großen Worte: Ich bin dann mal weg.