Noura in Sambia

Mein Jahr in Lusaka, City of Hope

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Das erste Mal im Gewusel der Innenstadt

Dieses Erlebnis fing mit einer kleinen Party im Minibus an. Im Minibus mitzufahren ist jedes mal ein neues Abenteuer! Schon als der Bus neben uns anhielt um uns einsteigen zu lassen, hörten wir lauten Gesang und klatschende Hände aus dem Bus tönen. Hannah und ich schauten uns im selben Moment verwundert aber auch begeistert an und stiegen ein. Die Minibusse sind immer sehr voll und man sitzt sehr eng nebeneinander. Ein perfektes Beispiel dafür ist, als ich letztes Mal zwischen dem Beifahrer und dem Fahrer auf einem Kissen saß, welches irgendwie um die Schaltung gewickelt war.

Im Minibus

Die Frauen im Bus sangen fröhliche Lieder, eins nach dem anderen und stimmten alle mit ein. Ich hätte am liebsten mitgesungen, nur hatte ich leider keine Ahnung was sie sagten, denn sie sangen entweder auf Bemba oder Nyanja, den sambischen Volkssprachen. Es war unglaublich witzig und wir hatten unheimlich viel Spaß auf dieser Fahrt! (Hier ein kleiner Einblick GLFG5267)

Angekommen in der Innenstadt besuchten wir als erstes den Comeza Market. Dort konnte man hauptsächlich Chitenge und Flip Flops kaufen. Wir hatten uns kaum einen Schritt genähert, da kamen auch schon die Verkäufer auf uns zu und forderten uns auf, an ihre Stände zu kommen. Sie riefen: „Muzungu come!“, „Mother, buy a Chitenge!“, „Come here!“, „Wanna buy Chitenge?!“, „Daughter, Sister come here!“, „Muzungu, Muzungu!“. Um diese verwirrenden Sätze einmal aufzuklären; „Muzungu“ bedeutet nichts anderes als „Weißer“ und wird jedes mal gesagt sobald ein Weißer gesichtet wird. Es soll aber kein beleidigender Ausdruck sein. „Mother“, „Daughter“ und „Sister“ wird ebenfalls zu Weißen gesagt und soll ein Zeichen des Respekts sein.  Jedenfalls wurden wir gefühlt von jedem angequatscht, angetippt oder hergerufen. Teilweise wurden wir auch von Verkäufern umzingelt, weswegen Hannah und ich uns nie trauten, stehen zu bleiben um uns die Ware auch mal ansehen zu können. Jeder wollte direkt, dass wir was kaufen. Unsere einheimische Freundin erklärte uns dann, dass diese Art der Verkäufer nicht böse gemeint ist und normal bei Weißen ist! Die Situation war einfach sehr befremdlich für uns und wir waren „leicht“ überfordert.

Comeza Market

Der Markt hatte links und rechts überall Stände, einer neben dem anderen und bestand aus kleinen Gassen mit vielen Abzweigungen. Hannah trug an diesem Tag ihr Chitenge, was viele Leute auf dem Markt sehr lustig fanden. Einer rief sogar: „Muzungu in Chitenge!“, und bekam einen Lachanfall, worüber wir dann auch lachen mussten.

Es war ein sehr aufregender Ausflug und ich denke wir müssen das einfach noch ein bisschen üben im Gewusel klar zu kommen! Ich hab mir schon überlegt mich einfach dunkelbraun anzumalen… Vielleicht fällt man dann weniger auf, wer weiß?!

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