Der Countdown läuft! In sieben Wochen heißt es Abschied nehmen und ins Flugzeug nach Hause steigen. Ich habe das mal durchgerechnet und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich also schon seit 45 Wochen in Benin bin. Ich hab aber dreimal nachgerechnet, weil mir das viel zu lange war. 45 Wochen? Andererseits habe ich ja auch schon so viel erlebt, so viele Erinnerungen und Fotos, dass das schon hinkommen kann. Ich habe ein merkwürdiges Zeitgefühl bekommen…

Aber sieben Wochen bleiben ja noch und wie ich ja schon weiß, kann da viel passieren. Zwar steht auch schon viel im Kalender und auf der To-Do-Liste, aber ich lasse mich auch gerne überraschen. Wenn auch hoffentlich nicht mehr von Krankheiten! Das letzte kleine Magen-Darm Problem ist mal wieder kaum eine Woche her und ich finde jetzt reicht es mal! Aber gut, das habe ich nicht in der Hand. Dafür füllt sich mein Schrank langsam mit Mitbringseln und so weiter und mir fallen immer wieder Dinge ein, die ich unbedingt noch kaufen muss. Juni und Juli werden teuer 🙂

In den letzten Wochen ist nicht viel passiert. Ich habe nur viel mit dem, nicht sehr zuverlässigen, Internet gehadert, das mich immer dann verlassen wollte, wenn ich Zeit und Muse für meine Studienbewerbung aufbringen konnte. Denn das ist ja das nächste Ziel, nun, da das Ende meines Afrika-Abenteuers näher rückt. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft und die Bewerbung ist raus, natürlich auch Dank der Unterstüztung meiner lieben Mama, ohne die ich, einmal mehr, nichts auf die Reihe bekommen hätte.

Im Maison du Soleil hat mich eines meiner liebsten Kinder verlassen. Salomons Mutter Blanche hat erfolgreich ihr Diplom in der Savonerie gemacht und da hieß es letzte Woche einmal mehr Abschied nehmen. Allerdings konnte ich mir diesmal ein oder zwei Tränchen nicht verdrücken, denn Salomon ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen! Besonders, weil es so lange gebraucht hat, sein Vertrauen zu gewinnen. Zu Beginn war er noch exrem verschlossen, wollte nie in den Arm genommen werden, oder mit den anderen spielen. Aber jetzt ist er ein so fröhliche Kind, das die lustigsten Grimassen schneidet und mir jeden Morgen mit einem lauten „Taaaaaaaata“ entgegen gerannt kam. Aber gut, das Abscheid nehmen gehört dazu.

Au revoir Salomon!

Dafür haben wir auch drei Neulinge. Obwohl ich zwei von ihnen schon kennen gelernt habe. Ihr erinnert euch vielleicht noch an die Zwillinge Mael und Maela, die vor kanp zwei Monaten völlig unterernährt zu uns kamen und deshalb zum Aufpäppeln nach Zinvié geschickt wurden? Sie sind wieder da und es geht ihnen beträchtlich besser. Sie sind zwar immer noch viel zu klein, aber Maela kann jetzt wenigstens schon siten und ihr Bruder krabbelt sogar. Was aber mit über einem Jahr auch langsam Zeit wird!

Auch neu ist der drei Monate alte Judicael, der aber den Großteil des Vormittages verschläft.

Außerhalb des Maison du Soleil neigt sich das Schuljahr dem Ende zu und viele Mädchen aus em Grand Foyer fahren schon dieses Wochenende nach Hause in ihre Familien. Wenn sie wiederkommen, werden wir schon weg sein. Also schon wieder Abschied nehmen. Dafür konnten wir letzten Samstag von der Schulfeier am Collège der Schwestern profitieren. Den Großteil des Tages vom Regen verschont, war es ein sehr schöner Tag, den wir allerdings größtenteil hinter dem Verkaufsstand verbracht haben, um die Essen- und Getränkemarken zu verkaufen. Aber Volontäre sind eben universell einsetzbar 🙂