Wie ihr ja schon wisst, ist meine kleine Schwester Luzi im Moment zu Besuch und ich hatte ja ein so schönes Osterwochenende für uns geplant. Grand Popo: Vier Tage am Strand liegen, quatschen und es uns in der Sonne gut gehen lassen. DENKSTE! Erst war meine Schwester krank, sodass wir unsere Abfahrt um einen Tag verschieben mussten und kaum waren wir am Samstag in Grand Popo angekommen- genau, da war ich krank. Also am nächsten Tag gleich wieder zurück nach Cotonou und den Ostersonntag im Bett verbringen. Super, genau so hatte ich mir Luzis Besuch vorgestellt. Morgen geht dann die Arbeit wieder los und, wer hätte das gedacht, ich bin wieder top fit. Mein zukünftiger Arbeitgeber wird sich freuen. Immer nur krnak wenn sie ohnehin schon frei hat 🙂

In der letzten Woche habe ich es aber trotz allem schon geschafft meiner Schwester wenigstens einen kleinen Teil meines Alltags nahezubringen und ihr Cotonou zu zeigen. Wir waren auf dem Markt und haben (für viel zu viel Geld) Stoff gekauft und diesen dann auch gleich beim Schneider abgeliefert. Außerdem haben wir auf dem Kunstmarkt Andenken geshoppt und ich habe einen täuschend echten Ehering erstanden, den ich dann bei unserem kurzen Ausflug an den Strand auch gleich einsetzten konnte: „Tut mir Leid Monsieur, schon vergeben!“ 🙂

Einen traurigen Moment gab es aber auch, als ich nämlich am Mittwoch von vier meiner Kinder Abschied nehmen musste. Christian, Emilienne, Martine und Anais verlassen das Maison du Soleil, weil ihre Mütter die Ausbildung beendet haben. Ausgerechnet diese vier, die mir in den vergengenen Monaten so ans Herz gewachsen sind. Ihr erinnert euch sicher noch an alle Anekdoten von meinen Zwergen, allen voran Emilienne, die wir am Ende nur noch „Dada“, also „große Schwester“ nannten, weil sie in Sachen Intelligenz alle in den Schatten gestellt hat. Hier noch ein paar kleine Erinnerungen in Wort und Bild:

Eines Tages beim Mittagessen: Die Kinder sitzen da und mampfen ihre Pate, da ertönt plötzlich ein empörter Aufschrei. Emilienne zeigt mit entsetztem Gesichtsausdruck auf Alice, eine Mutter die gerade ein bisschen Pate von ihrem Teller isst und sagt dabei laut „Ajoto!!“, was auf Fon soviel bedeutet wie „Dieb“.

Ein anderer Tag, kurz vor dem Mittagessen: Christian sitzt auf seinem Stühlchen, haut mit beiden Händen auf den Tisch und kräht „Mom-Mom, Mom-Mom“, was bei ihm so viel heißt wie „Ich habe Hunger, gib mir gefälligst was zu Essen!“

Martine

Emilienne

Anais

Christian

Meine diplomierten Mamans und ich