Das ist der Blog vom 16.3. Leider kann er erst jetzt online gehen, da wir ein klitzekleines, über eine Woche dauerndes, Internetproblem hatten…^^

Hier bin ich wieder, mit aktuellen News aus Cotonou. In der letzten Woche gab es neben schlaflosen Nächten auf Grund großer Hitze, eine große Feier im Maison de l’Espérance und einen Geburtstag.  Aber von Vorne:

Das Gesprächsthema Nummer eins während der letzten Woche war die Feier zum fünfjährigen Bestehen des Maison de l’Espérance, das am vergangenen Freitag stattgefunden hat. Afrikaner feiern gerne, was ich als Bayerin natürlich super finde. Tatsächlich erinnerte die Atmosphäre sogar etwas an ein Bierzelt, nur, dass die Maßkrüge gefehlt haben. Gefeiert haben alle Mädchen, auch die aus dem Maison du Soleil und das gesamte Personal. Zu diesem Zwecke wurde eigends die Straße vor dem ME gesperrt und ein großes Zelt aufgestellt mit einer Tribüne für die diversen Einlagen. Alle Mitglieder des Personals, also auch wir Volontäre, trugen Kleider aus dem gleichen Stoff, wie es hier bei Festlichkeiten üblich ist und der schon Wochen vorher unter großem Tam-Tam ausgesucht und verteilt worden war. Für afrikanische Zeit noch pünklich, das heißt eine halbe Stunde später als vorgesehen, startete das Spektakel mit einer Messe. Weil einer meiner Mamans in der Patisserie zur Vorbereitung des Essens beschäftigt war, hatte ich während des gesamten Gottesdienstes damit zu tun den lieben Ovynx still zu halten und nahm in dann auch gleich mit zur Kommunionausteilung, wobei ich mir dann doch ein bisschen komisch vorkam…ich sah aus, wie seine Mutter (wenn man mal von der Hautfarbe absieht). Nach dem besinnlichen Teil ging es dann erst wirklich los. Aus den Boxen dröhnte die Musik und verschiedene Gruppen von Mädchen, oder Mitarbeiten führte Tanzeinlagen oder Sketche vor. Daneben wurde viel gelacht und natürlich auch getanzt. Nach allen Einlagen wurde die Bühne nämlich für die tanzbegeisterten Mädchen freigegeben und dass ich da gleich mit von der Partie war, versteht sich von selbst.

Abgeschlossen wurde alles von einem gemeinsamen Mittagessen und, nachdem die Mädchen nach Hause gegangen waren, kästenweise Bier und Trommelmusik. Alles in Allem sehr fröhlich und laut, so wie hier eben alle Feste (sogar Beerdigungen).

Gestern dann gab es eine zweite kleine Feier, nämlich Valeries 19. Geburtstag, den sie allerdings größtenteils krank im Bett und ich mit Putzen verbracht habe. Aber wir wollen die Feier möglichst bald nachholen 🙂

So, mehr gibt es leider nicht zu erzählen, denn den Rest meines Alltages kennt ihr ja schon: Windeln wechseln, Fläschchen geben und Kinderlieder singen, außerdem noch die üblichen Zem-Diskussionen, abendliche Stromausfälle und Tanzen mit dem Mädchen im Foyer. Der Urlaub in Kenia kommt mir schon wieder unglaublich weit weg vor und doch ist meine Motivation groß wie nie! Die Vorstellung von 4,5 Monaten ohne größeren Urlaub erscheint mir eher zu kurz als zu lang. Viva Afrika!

P.S: Nachricht der Woche war natürlich die Wahl des neuen Papstes, die von den Schwestern mit großer Freude aufgenommen wurde. Besonders von unserer südamerikanischen Schwester natürlich 🙂