Und schon wieder bin ich nicht pünklich. So ist es eben mit den Vorsätzen fürs neue Jahr, schon einen Monat später hält man sich nicht daran. Aber ich habe einen guten Grund! Es war einmal mehr mein Magen, der mich am Schreiben gehindert hat. Ich glaube ja, dass ein Essen an einem der Stände am Straßenrand Schuld war. Tatsache war jedenfalls, dass ich von Bauchkrämpfen und Durchfall geplagt, das Wochenende und den gestrigen Tag im Bett verbracht habe. Diagnose des Arztes: Parasitäre Infektion. Sehr schön, jetzt darf ich zum zweiten Mal in 1,5 Monaten Antibiotika schlucken und fühle mich noch immer ziemlich wackelig. Aber halb so schlimm, heute war ich schon wieder arbeiten und habe neue Geschichten aus der letzten Woche zu berichten.

Leider habe ich vom großen Don Bosco Fest, das an seinem Feiertag, dem letzten Donnerstag, stattgefunden hat, keine großen Erlebnisse zu berichten, denn ich war ganz normla arbeiten. Die eigentliche Feier gab es auf dem Gelände der Schule und ich war den ganzen Tag bei meinen Babys. Aber auch im Maison de l’Espérance gab es vor Arbeitsbeginn eine sehr schöne Messe und am Nachmittag, habe ich versucht den Mädchen an Stelle von Harry Potter, einen etwas pädagogisch wertvolleren Film zu zeigen. Zur Feier des Tages sozusagen, gab es einen Film über Maria Domenica Mazzarello, die Gründein der Salesianer-Schwestern und Weggefährtin Don Boscos. Das ging aber natürlich gründlich nach hinten los. Nach spätestens zwanzig Minuten schlief das ganze Zimmer 🙂

Außerdem gab es bei meinen Kleinen eine lustige Anekdote. Ihr erinnert euch doch noch an Kofi, die schwarze Puppe? Im Moment sind es Anais und Salomon, die sich sehr lieb um den lieben Kofi kümmern. Einzig die Rollenverteilung in der kleinen Familie ist etwas verdreht. So präsentierte mir Anais eines Tages Salomon, der mit den Baby auf einem Tuch auf dem Boden lag mit dem Satz: „Tata, Salomon a accouché!“ (zu deutsch: Salomon hat ein Kind bekommen!) Als es dann auch der Kleine war, der Kofi auf dem Rücken herum trug und ihn „stillte“, hielt ich es an der Zeit ihn darüber aufzuklären, dass Kinder bekommen und Stillen, eigentliche Sache der Frauen ist. Das allerdings wollte er partout nicht einsehen, weshalb ich jetzt auch weiterhin eine männliche „Maman-Kofi“ im Maison du Soleil habe 🙂

Ach ja, ganz nebenbei ist Halbzeit. Am Freitag war es genau sechs Monate her, dass Valerie und ich in Cotonou aus dem Flugzeug gestiegen sind. Einerseits kommt mir das vor, als wäre es gestern gewesen, andererseits ist in der Zwischenzeit schon so viel passiert, dass diese Erlebnisse auch gut zwei ganze Jahre füllen könnten.

Aber ich schaue nach vorne und freue mich auf unser Zwischenseminar in….tada…KENIA! Da wir schon die großartige Möglichkeit eines kostenlosen Fluges in dieses fantastische Land haben, machen wir noch eine Woche Urlaub, bevor es mit unserem Seminar losgeht. Das heißt dann: Safari! Und das auch noch mit den anderen Afrika-Volontären aus unserer Gruppe. Ich freue mich schon wahnsinnig! Auch wenn die Preise, die wir schon im Internet gefunden haben, uns doch etwas schlucken ließen. Kenia ist eindeutig nicht Benin. Aber für ein paar tolle Fotos von Löwe, Elefant und Co. zahle ich dann auch gerne ein bisschen mehr.

Aber gut, nächste Woche hört ihr auf jeden Fall noch etwas von mir, bevor es dann am 15.2. losgeht.

Bis dahin, Ku Do Gbada und gute Nacht.