Die letzte Woche verlief ziemlich unspektakulär. Keine Feste mit dem deutschen Botschafter, keine neuen Volontärskolleginnen, keine Heiratsanträge. Tut mir sehr Leid für euch, meine Leser, aber eine ruhige Woche hat mir auch einmal ganz gut getan. Auch wenn ich bemerkt habe, dass sich langsam eine Wandlung vollzieht. Anfangs war es für mich eigentlich ganz angenehm, dass wir nach der Arbeit und am Wochenende unsere Ruhe hatten und uns in unser Zimmer zurückziehen konnten. Langsam aber sicher, fängt mir genau das an langweilig zu werden. Weshalb wirl anfangen uns aus unserer sicheren Communauté herauszuwagen und Reisepläne für die nächsten Wochenenden zu schmieden.

Da die Schwestern zur Zeit Besuch haben, haben wir vier Volontärinnen abends immer getrennt von der Communauté gegessen, was uns Gelegenheit gab, uns näher kennenzulernen und festzustellen, dass wir eine super Truppe sind! Das ist eigentlich schon wieder ein unglaubliches Glück, denn die Wahrscheinlichkeit, dass von uns vieren keine aus dem Rahmen fällt und sich nicht mit dem Rest versteht, ist doch sehr gering. Doch genau so ist es. Selbst wenn mich (die Jüngste) und Maria (die Älteste) ganze sieben Jahre trennen und wir uns, bis auf Valerie und mich, erst seit ein paar Wochen kennen, verstehen wir uns super. Die gemeinsamen Abende waren immer sehr lustig und geprägt von verzweifelter Suche nach den richtigen französischen Ausdrücken, von Mikado, UNO und viel, viel Schokolade und Keksen. Gestern dann, wurde dieses spaßige Zusammensein durch einen gemeinsamen Ausflug ins Nachtleben Cotonous gekrönt, bei dem wir uns auch mit den anderen deustschen Volontären getroffen haben. Allerdings war das ein sehr braver Ausflug, denn er bestand aus nichts, als ein bisschen in einem Lokal zusammenzusitzen und um spätestens Mitternacht wieder zu Hause zu sein. Denn da wirkt sich unser Leben in einer Communauté von Schwestern aus, die Wert darauf legen, dass wir uns nicht des nächtens alleine herumtreiben. Allerdings kann ich das auch nachvollziehen, denn es gibt auf der Welt bestimmt sicherere Orte für vier junge, weiße Frauen, besonders wenn es spät ist. Aber wir haben einen sehr schönen gemeinsamen Abend verbracht und ich habe zu meinem großen Erstaunen festgestellt, dass das beniner Bier nicht schlecht schmeckt. Ehrlich! Ich weiß zu Hause schüttelt jetzt jeder den Kopf, ich war zu Beginn auch sehr misstrauisch, aber es ist wirklich gut. Und es wird, ganz in bayerischer Manier, nur in Literflaschen verkauft 🙂

Und die Heimatgefühle wurden noch weiter geschürt, denn heute waren Maria und ich mit dem Küchendienst an der Reihe, das heißt für 18 Leute ein gutes Mittagessen zu zaubern. Da wir ja essenstechnisch praktisch Nachbarn sind (Oberbayern-Tirol), haben wir uns für Kartoffelsalat und Fleischpflanzerl (oder wie es in Tirol heißt: Fleischleiberl) entschieden. Die kamen zum Glück auch recht gut an und wir haben uns wie zu Hause gefühlt.

Wie gesagt, mehr gibt es diese Woche nicht zu erzählen, aber harret meiner, liebe Leser, denn wer weiß was die nächste so bringt.

Österreichisch-Deutsches Küchenteam