Im letzten Königreich

Ein Jahr Swasiland mit Julius und Jan

Baaangdagabumm!

Nun, da wir ein bisschen mehr im Projekt angekommen sind, wissen wir ungefähr, was im nächsten Jahr für Aufgaben auf uns zukommen werden.

Unser Tag beginnt morgens mit dem Abholen und Verteilen der Essensspenden vom Supermarkt. Diese bringen wir dann zu jeweils einem der „Homes“.  Die Jugendlichen sind zu dieser Zeit in der Schule, was bedeutet, dass wir dort die Hausmütter antreffen, die sich immer überaus herzlich bedanken. In jedem „Home“ gibt es meistens mehrere Hausväter und eine Hausmutter. Diese begleiten die Kinder den ganzen Tag. Sie kochen für diese, waschen die Wäsche, versuchen den Kindern bei ihren Hausaufgaben zu helfen und motivieren sie, an der Hausarbeit teilzuhaben oder im eigenen Hausgarten zu arbeiten.

Erste Erfahrungen im Unterrichten können wir während den nachmittäglichen Nachhilfestunden sammeln. Viele der Jungs hängen dem Lernstoff hinterher, da sie während dem Leben auf der Straße nicht zur Schule gegangen sind. Des Weiteren sind sie oft lustlos. Wer will schon in der Schule sein, wenn man zur gleichen Zeit auch in der Sporthalle Fußball spielen oder andere, interessante Dinge machen könnte? Nichtsdestotrotz sind einige der Jungs wirklich motiviert. So sprach uns letzte Woche Nelson (14) an, ob es möglich wäre, dass wir ihm Nachhilfe in Englisch geben könnten. Jetzt bekommt er von uns Aufgaben, die wir mit ihm besprechen, nachdem er sie selbstständig gelöst hat.

Aber zurück zu unserem täglichen Ablauf! Wenn wir in der Schule ankommen, kümmert sich Julius um den Schulgarten. Da Julius keinerlei Erfahrungen im Umgang mit Pflanzen hat, verbrachte er die letzten drei Tage bei der NGO „Ghuba“. Hier lernte er neben dem Kompostieren auch, was es heißt, Blasen an den Händen zu haben. Nichtsdestotrotz freut er sich darauf, den Garten mit freundlicher Unterstützung von Ryan, einem anderen Voluntär wieder herzurichten und zu erweitern.  Über seine Zeit bei „Ghuba“ und die Einblicke ins afrikanische Leben wird Julius vielleicht noch in einem weiteren Blogeintrag berichten. Der Grund, weshalb er eine schnelle Ausbildung zum Gärtner absolviert hat, liegt auf der Hand: Agrarkultur ist eine der wichtigsten Säulen der Swasi-Gesellschaft. Viele Menschen hier wissen jedoch nicht, woher das Essen kommt, welches sie im Supermarkt kaufen. Auch das Wissen über gesunde Ernährung ist oft lückenhaft. Julius wird nun versuchen, diese Lücken zu füllen.

Zur gleichen Zeit ist Jan in der Musikschule. Er unterstützt den Musiklehrer Thembela, im Unterricht. Im zurzeit stattfindenden praktischen Halbjahr bedeutet dies: 40 Kinder singen, spielen Gitarre, Flöte oder Trommel. Nach einer Stunde Musikunterricht brummt ihm der Kopf. Es ist jedoch auch hier zu sehen, dass sich einige Kinder bemühen, ein Instrument wirklich zu lernen.

Montags und mittwochs, findet die erwähnte Nachhilfe statt. Julius befindet sich in den Nachmittagsstunden ansonsten in der Sporthalle, während Jan den Marimbabandproben beiwohnt. Die Marimbaband finden wir wirklich toll. Die Jugendlichen haben trotz großer Anstrengung sehr viel Spaß. Wir hoffen, dass wir bald ein Konzert für sie engagieren können, um der Welt zu zeigen, was Sie drauf haben.

In nächster Zeit werden wir beginnen, in den Abendstunden in die einzelnen Homes zu fahren und bei Bedarf weitere Nachhilfestunden zu geben oder andere Aktionen mit den Jungs durchzuführen.

Bis dahin viele Grüße an die Heimat, JJ

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Anekdoten

  1. Jonas Dix

    40 Kinder in einer Klasse ? Hört sich nach viel Arbeit an 🙂

    Ich hoffe euch beiden geht es gut

    Liebe Grüße Jonas

  2. Alexander Fittkau

    Hallo Julius, na es wird deine Mutter freuen, einen kompetenten Gärtner in der Familie zu haben. Aber wir hoffen auch , dass Deine Blasen bald einer zünftigen Hornhaut weichen. Deine Absicht, in einem weiteren Bericht wird Pfr. Wittig freuen, er erwartet sich davon einen Schub für Spenden aus der Gemeinde.
    Weiter viel Erfolg in Deiner Arbeit, viele liebe Grüße, Oma Bärbel und Opa Alex

  3. Marie-José Püllen

    Hallo Jan, eure Artikel sind einfach klasse! Ihr scheint euch ja wirklich nicht zu langweilen. Vergiss das, was Steffi über die unverheirateten Cousinen gesagt hat, die eine ist zu jung, die andere zu alt! Euch beiden liebe Grüße von den Püllens aus Bad Honnef

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