Ida in Chennai

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Thermomix und Kochen in hohen Temperaturen

Mein ganzes Leben hatten wir das weiße Küchengerät Thermomix bei uns stehen. Meine Mutter bekam ihn zur Geburt meines älteren Bruders und so kannte ich es nie anders.

Tja, Schluss damit. Auf in andere Küchen…

Hier gibt’s einen Mixer und die Küchentemperatur beträgt 32°C minus den Ventilatorwind.

Es geht also heute zum ersten Mal um das Essen hier in Chennai.

 

 

Zu Beginn noch etwas Bekanntes. Am Montag waren wir in der Stadt bei einen Pizzahut. Wir hatten den 40min Weg gemacht, um uns bei der indischen Ausländerbehörde anzumelden.

Es tat so gut Pizza zuessen.

Auf dem Rückweg habe ich es mir noch besser gehen lassen und war in meinem ersten Geschäft für indische Kleidung. Ich werde diese Woche noch einen Artikel zur Kleidung schreiben.  (Tipp: Ich habe mir keinen Sari gekauft -so läuft das hier nicht.)

 

Nun zum indischen Essen:

In unserem Projekt gibt es einen ausgebildeten Koch. Er kocht sowohl für die Kinder als auch für die Brothers, Fathers und uns, obwohl wir in getrennten Räumen (zu den Kindern) essen.

Er kocht sehr gut und traditionelle tamilischen Gerichte.

Ich habe die Fathers gebeten ihm zu erklären, dass uns sein Essen auch schmeckt, ich es aber noch nicht so gut vertrage. Und deshalb manchmal Toast vorziehe.

Auch kocht er für uns gerne nur leicht- bis mittelscharf und kennzeichnet wirklich scharfes Essen.

Zum Essen ist noch zu sagen, dass wir mit der rechten Hand essen. Daran ist hier nichts ungewöhnliches.  Es ist natürlich und fühlt sich auch schon ganz alltäglich für uns an. Alle Speisen werden mit Raumtemperatur gegessen.

Was gibt es denn jetzt für Essen?

rechts: Birijaani- ein Reis von guter Qualität mit Gemüse und Fleisch links: Caambaar- eine Sauce, weniger ein Curry

Birijaani ist sehr lecker und scharf. Es gehört nicht zum Standardessen und enthält bei uns meistens Hühnchen.

Caambaar, Racam, Cadni oder Moor sind als Saucen bei jeden Essen dabei. Die Unterschiedliche sind mir noch nicht klar, doch Caambaar und Racam sind auf Basis von Gemüsebrühe. Cadni wird mit Kokosnussmilch gekocht.

Eines haben sie gemeinsam- für mich fühlen sie sich scharf an und sie sind alle kein Curry. Bisher haben wir, glaube ich, nur Fisch-Curry gegessen. Curry schmeckt nochmal ganz anders als die Saucen.

Eine weitere Sauce, welche immer dabei ist, „Pepperwater“. Es soll die Verdauung anregen und wird so von uns nicht wirklich genutzt.

 

Dosai- ist bei jeder Mahlzeit auf dem Tisch

Dosai sind pfannkuchenähnliche Fladen aus Reismehl. Sie werden täglich frisch zubereitet. Mit ihnen beginnt und endet der Tag. Mittags werden sie manchmal weggelassen, wenn es eine andere Hauptspeise gibt. Sie isst man z.B mit den vorher genannten Saucen oder anderem Curry.

 

Auch gibt es manchmal Obst oder Gemüse als Beilagen zum Essen.

Z.B.: Bananen; Es gibt hier viele verschiedene Bananensorten. Manche sind grün, andere braun, sowie klein oder groß…

Bei dieser Sorte sind die braunen Flecken ganz normal. Sie sind klein und schmecken sehr süß.

 

Baadijrdi- Zwiebelsalat, schmeckt ein bisschen wie Salate in deutschen Dönern

 

Weiterhin gibt es auf unserem Esstisch natürlich Reis (aber in seiner reinen Form nur zum Mittag), Fleisch, Kartoffeln in verschiedenen Zubereitungen und seit ein paar Tagen auch Nudeln. Viel wird in Öl gebraten oder fritiert.

Auch Joghurt, süße Pasten, Kekse und anderes Gebäck haben wir schon gegessen.

Ich werde mehr als nur diesen Artikel brauchen um das Essen vorzustellen. Freut euch also auf eine Fortsetzung.

 

Soooo und heute gab’s dann noch was ganz neues….

Ich habe gekocht… eigentlich  gebraten.

Es gab Kartoffelpuffer mit Apfelmus.

Es war genau wie in jeder Großraumküche. Es gibt von allem immer ganz viel.

Ich habe 14 Gasherdplatten gezählt.  Die sechs Großen für die wirklich großen Töpfe sind ungefähr kniehoch, die acht kleinen Platten auf Bauchhöhe. Ich habe an den zwei einzelnen Platten gearbeitet, welche sonst nur für das kochen von Milch gedacht sind.

An ihnen habe ich meinen, im Mixer zubereiteten, Brei in Öl gebraten und die Apfelstücken gekocht.

Ich habe mich mit meiner Vorsicht sehr ungeschickt angestellt und wurde dabei sehr interessiert von einzelnen Schülern beobachtet und belächelt.

Apfelmus  in seiner Entstehung

Trotz meiner zwischen zeitlichen Zweifel sind die Puffer wirklich lecker geworden und ich konnte überzeugen demnächst wieder kochen zu dürfen. 🙂

Es geht also auch ohne Thermomix. Und es geht auch in Indien. Und ich bin gespannt auf meine nächste Aktion in der Küche.

Kochen in dieser mir so fremd ausgestatteten Küche, die wirklich wirklich warm ist, mit den vielen Ventilatoren (Pass auf wo deine Zwiebelschalen hin fliegen, wenn du sie einfach rumliegen lässt) erfordert Übung.

 

Ps.: Heute war letzter Schultag vor einer kleinen Ferienpause. Abwarten und Tee trinken, was das mit sich bringt.

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  1. Andreas

    Liebe Ida,

    Deine Artikel sind wirklich toll, und es macht uns immer wieder große Freude, so von Euch zu erfahren. (Und: so erfahren wir ja auch über Matthias Einiges – wir nehmen mal stark an, er isst das Gleiche. :)) Wir wünschen Dir weiter eine interessante und spannende Zeit, und dass Du noch viel Neues kennen lernen und erleben wirst!

    Alles Gute
    Andreas

  2. Marco Denecke

    Kuckuck Ida,
    habe jetzt mal deinen gesamten Blog gelesen. Toll, wie du uns an deinem Leben in Indien teilhaben lässt, es ist, als wäre man live mit dabei.
    Tausend Dank!
    Das Zweimalschön-Team aus Braunschweig fiebert aus der Ferne mit und freut
    sich über deine Erlebnisse und Erfahrungen.
    Nach deiner Rückkehr darfst du deine erworbenen indischen Küchenkenntnisse
    gerne einmal vorführen, es muss ja nicht Kartoffelpuffer mit Apfelmus sein :))
    Viele Grüße aus dem nasskalten Braunschweig
    von Marco, dem Zweimalschön-Bücherwurm!
    Pass gut auf dich auf.

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