Tja, krasse Überschrift. Mal ein paar Klischees bedienen.

ABER nur eines ist wahr, die anderen drei Sachen nicht…..

 

Und? Was ist wahr?

 

Vorgestern war Sonntag. Ui, Wahlen in Deutschland. Natürlich hab ich vor meiner Ausreise mit gewählt.

Aber hier heißt Sonntag, es geht um 7Uhr los zur Kirche. Auf dem Rückweg von der Kirche war mir zum ersten Mal kalt. Der Himmel war und ist es gerade auch bedeckt.  Die Sonne kommt nicht durch und so schwitzt man nur wenn man Sport macht.

Sonne ist also falsch. Sommer auch, wir sind in der Regenzeit (siehe meine letzten Berichte). Chennai liegt am Meer. Meer+ Regen -> kein Wassermangel.

Es ist also der Partybus. 🙂

Genau ungewöhnlich? Ne.

Wenn sich 30 Mädchen in unseren Maxivan quetschen, der Fahrer die Musik aufdreht und alle anfangen mit zu singen, dann geht die Party los. Der Ausflug zum Strand beginnt.

Der Strand

Für mich ging es vormittags mit den Mädchen zum Strand und Matthias am Nachmittag mit den Jungs.

Der Weg dauerte so 20min.  Auf einem Parkplatz hielten wir und alle stiegen aus.

Sand… überall Sand… Verkaufsstände… und ein bisschen Regen…. wo ist das Meer.

Chennai’s Strand soll der zweit längste der Welt sein und ist gleichzeitig der breiteste, den ich je gesehen hab. Von Parktplatz mit Verkaufsständen geht man erst noch 700m über Sand bis man das Meer sieht.

Vormittags sind wenig Leute am Strand, dafür viele Tiere. Nachmittags und Abends sind viele Menschen am Strand- und viele Tiere

Am Strand sind viele Männer auf Pferden unterwegs.

Die Mädchen und der Fahrer im/am Meer

Endlich ist man dann doch am Wasser und der Spaß fängt an. Die Mädchen dürfen nur mit den Füßen an die Wasserkante, wo die Wellen mal mehr oder weniger über den nassen Sand rollen. Unser Fahrer (ich vergesse leider immer wieder seinen Namen) ging knietief rein und hatte viel Spaß dabei die Mädchen mit Wasser zu bespritzen. Und die Mädchen sehr viel Spaß über ihn zu lachen, wenn eine größere Welle ihm über den Kopf schwappte. Es hat wirklich Spaß gemacht.

Doch Chennai’s Strand ist gefährlich. Die Wellen sind sehr unterschiedlich und so wurden wir alle, auch ich, die eigentlich nur mit den Füßen im Wasser waren, doch ganz nass. Eine „Wellenkante“ ging mir plötzlich bis zum Bauchnabel.

Da habe ich verstanden, dass unserer Fahrer nicht nur zum Spaß dabei ist.

Er hatte die wichtigste Aufgabe am Strand. Die kleinen Mädchen (7/8 Jahre alt) können manchen Wellenkräften nicht stand halten. Die Größeren haben zwar gut aufgepasst, sind aber auch nicht immer stark genug gewesen. Wird eines der Mädchen umgerissen und von den Wellen rausgezogen, dann hat unserer Fahrer sie aus dem Wasser gezogen. Er stand sehr bewusst etwas weiter draußen. 

Fr. Leo erklärte mir später, dass die Mädchen nicht schwimmen können und Ausflüge zum Strand deshalb gefährlich sein können. Er trägt die Verantwortung für jedes Kind in diesem Projekt.

Nach dem Wasserspektakel gingen wir also alle ziehmlich nass und aufgedreht zur Strandpromenade. Dort gab es dann noch Zuckerwatte, welche die Zungen rosa oder orange färbt und keine Gebäckecken.

Auch haben wir kleine Wassertüten gekauft. Ja, Tüten. Die sind ca. 250ml groß und man kann sie an einer Ecke aufreißen und ausquetschen.

 

Zuckerwatte in Tütchen bekommt man überall angeboten

 

Dann ging es schon zurück zum Bus und nach Hause. Ich hatte den Nachmittags über frei und habe mich ausgeruht.

Ein letztes Foto gibt’s noch:

1: Schwester Anita, sie ist die Leiterin des Mädchenhauses und ich mag sie sehr. Ich freue mich bald bei ihr ein zuziehen.

2: Eine der ganz Kleinen im Projekt. Sie saß im Van auf meinem Schoß und wurde im Wasser immer an der Hand gehalten.

3: Sie ist auch sehr jung  und musste einmal von unserem Fahrer wieder eingefangen werden.

4: Das Geburtstagskind. Sie bekam noch eine extra Süßigkeit und durfte bei der Fahrt auf Anita’s Schoß sitzen. In ihrem grünen Kleid hatte sie sich besonders schick gemacht.

 

Ansonsten verlaufen die Ferien sehr ruhig. Die Kinder haben alle viel Freizeit und wir spielen viel Frisbee, Volleyball und Fußball.

 

Ich freue mich übrigens immer wieder über die netten Kommentare zu meinen Artikeln. Es motiviert,  meine Erlebnisse weiterhin so regelmäßig und detailreich zu veröffentlichen.

Bis zum nächsten Mal. 🙂