So, der Januar hatte noch vielmehr zu bieten außer Pongal.

(Was ist Pongal? Den Link zum ersten Januarbereicht gibtes hier.)

 

Nach den Pongalaufführungen ginges für die Mädchen aber erstmal zurück in den Schulalltag. In Tamil Nadu gibt es eine Regel, wenn mehr als 2 Tage einer Woche durch Feste oder andere Umstände die Schule ausfällt, wird der versäumte Unterricht an Samstagen bzw. für die 10. Klasse (oder größer) auch an Sonntagen nachgeholt. (Wer kann sich eine solche Regel in Deutschland vorstellen? Ich sehe schon entsetzte Schüler, Lehrer und Eltern vor mir…haha )

Und am Montag nach Pongal (5 Tage Normalität) war der Geburtstag Father Boscos. Er ist leiter des Erstaufnahmezentrums unseren Projekts. Alle Kinder kennen  und lieben ihn. Also habe ich mit m einen Mädchen fleißig Tanzen geübt. Leider haben die Feierlichkeiten dann spontan nicht stattfinden können. Das Projekts Anbu Illam Chennai trägt Verantwortung für über 100 Straßenkinder. Die Arbeit geht vor und am Montag gab es unerwartete Einsätze, die den Geburtstag verschieben mussten.

Am Donnerstag hatten Amma (unsere Köchin) und ich das Haus mit den Kindern für uns alleine. Partytime!!! – Neia nur halb. Die Kinder hatten garkeine Zeit für die übliche Studytime. Es gab eine große Putzparty. Jede Ecke des Haus wurde gründlich gewischt. Ich bin mit meinen 168 cm eine der längsten im Projekt und so war meine Aufgabe dieVentilatoren anzuwischen. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Dreck und Staub hier in der Luft liegt. Die Mädchen hatten um mir zuhelfen einen Turm aus Tisch und Plastikhocker gebaut. Also ich kann mutig sein, aber ich schätze die Plastikhocker hier nicht so stabil an um mich, „die große fette Deutsche“, sicher zutragen. Die Mädchen fanden mein Theater, lieber auf Zehnspitzen nur auf dem Tisch zustehen, ziehmlich lustig und immitierten es. Wir hatten insgesamt ziehmlich viel Spaß und haben alles sauber gemacht. Als Belohnung gabs nach dem Abendessen auch noch für jedes Kind ein Bonbon von mir. Warum wurde  so fleißiggeputzt? Na, weil die Jungen zu besuch kommen!

Den am folgenden Tag, dem 26.Januar ist der Republic Day. An diesem Tag wurde der erste indische Primierminister anerkannt. Zu den Feierlichkeiten empfingen wir einen Teil der Jungsgruppe und es wurde eine Messe in unserer Essenshalle gehalten.

Nach der Messe haben unsere Scoutjungs, in schicker Tamil Naduschen Uniform das Programm geleitet. Sie haben eine Fahne aufgezogen, vor den Fathers salutiert und wir alle (ich leider nur summend) die Nationalhymne.

Der Staat wird gewürdigt.

Am Samstag ging das Programm weiter, ihr merkt, die Feiertage nehmen wirklich kein Ende. Es ging für mich, meine kleinen Tanzmädchen und unsere Leiterin Sister Anita zum Communityday der Sisters of Madhavaram. So auf deutsch: Madhavaram ist der Name meines Stadtteils. Hier gibt es ein großes Projekthaus zur Ausbildung von Don Bosco Schwestern. Alle paar Monate gibt es einen Tag um die Gemeinschaft aller Sisters in unserem Stadtteil zu celebrieren/ feiern. Der Communitiyday. Dieses mal wurde gleichzeitig der Geburtstag der Leiterin gefeiert und meine Mädchen haben gezeigt was ich ihnen so beibringe.

Die Sisters von Madhavaram. Sie arbeiten alle in Don Bosco Projekten in diesem Viertel von Chennai.

Also wir zurückkamen war ich so k.o. Ich hatte mich an diesem Tag schon morgens nicht fit gefühlt und mich leider auch mehrfach übergeben, doch meine kleinen tanzenden Kätzchen kann ich nicht enttäuschen.

Kätzchen? Punai(tamil)? Eigentlich Füchschen. Doch der Unterschied spielt eigentlich keine so große Rolle.

Rarrrrrrrr

 

Ja dieses tolle Foto ist die Endpose meiner bissher beliebtesten Choreografie? Welches Geräusch macht der Fuchs? Der Orginaltitel in Englsich: What does the fox say? Die Kinder lieben den Tanz. Und das Lied. Und wir haben ihn gleich  4 mal aufgeführt. Es ist ein klasse Ohrwurm und ein perfekter Song für Spaß am Tanzen.

Eine der Aufführungen, auf der das Foto entstand, war der Familyday am am 28. Januar im Boyshome. An diesem Tag wurden alle Sponsoren des Projektes eingeladen und die Kinder zeigten was sie draufhaben. Der Tag war sehr interessant. Ich habe einen Einblick in die Kosten von indischer Schulbildung bekommen. Außerdem war es spannend den Sponsorenkreis den Projektes einmal  komplett zu sehen und mit  einigen zu sprechen. Viele hatten vorallem nach meinem Auftritt mit den Kleinen Interesse mehr über meine Arbeit mit den Kindern zu erfahren.  (Und es spricht sich rum. Ich war letzte Woche in einem Elektronikshop und der Verkäufer wurde ganz aufgeregt, weil er mich in einem Video tanzen gesehen hatte. Seine Mutter ist Sponsorin und hat der ganzen Familie meinen Auftritt mit den kleinen Füchsen vorgeführt. Er hat ihr stolz ein Selfie mit mir im Laden geschickt. )

Am Folgetag gab es schon das nächste Programm und so komme ich endlich zu meinem Titelfoto!

Es wurde uns hoher deutscher Besuch angekündigt. Es kamen drei Frauen in Vertretung für eine große Bildungsspende für mehrere Jahre. Ich habe den ganzen Vormittag mit dem gestalten von Empfangsplakaten und Fotosausdrucken verbracht. Am Nachmittag gab es nochmal eine Tanzstunde für meine Kleinen um das deutsche Fliegerlied wieder aufzufrischen. Doch meine kleinen Tänzer sollten diesesmal nicht die Hauptattaktion sein.

Wann wird eine Mädchen zur Frau?

Eine Version sagt, wenn sie ihre Tage bekommt.

Ich hattee eine solche Periodenzeremonie vorher nur bei einem unserer Mädchen mitbekommen doch im Feiermonat Januar haben gleich drei ihre ersten Tage bekommen. Das bedeutet sie haben 1 Woche schulfrei und bekommen täglich ein Haarbad mit einen warmen Blätteraufguß. Sie werden jeden Tag geschmückt und am Ende der Woche gibt es die Hauptzeremonie, bei der jede …. ach seht selbst:

Die Mädchen werden von Fathers, Sisters und „Respektpersonen“ wie mir gesegnet und bemalt.

Vor den Mädchen liegen Geschenke wie Früche, neue Kleidung, Schmuck und Schminke sowie viele Süßigkeiten gegen die Stapatzen der Periode. Das könnten wir Deutschen uns auch mal abgucken. Ich habe bei meinen Tagen nie Schmuck und Schokolade geschenkt bekommen….

Unsere drei deutschen Gäste hatten großes Glück diese Zeremonie mit feiern zu dürfen. Sie war klasse.

Ein Tag ruhe vor dem Sturm…… -Trommelwirbel- …..

Der 31. Januar ist der wichtigste Tag im Don Bosco Jahr!

Der Park und die Don Bosco Staturen sind festlich geschmückt

Es ist der Tag des Don Bsoco Feast und wir danken dem Gründer Don Bosco für seine Motivation, Arbeit und seine Lehren. Bei uns gab es wieder eine große Messe und viele Aufführungen im Boyshome.

Und weil meine Tanzgruppe nicht fehlen darf habe ich am Ruhetag direkt wieder eine Choreografie aus meinem Hut/ Haaren zaubern müssen („müssen“ auf Bitte der Kinder hin). Nach kurzer Verzweifelung in der Lied- und Schrittwahl bin ich mit dem Kinderdiscosong „Honkey Ponkey“ fündig geworden. Doch jetzt ist erstmal kreative Pause mit Tanzstunden fällig.

Das Don Bosco Fest hatte viele Highlight und ich habe auch tolle Nachrichten und Videos von meinen Mitvoluntären aus der ganzen Welt bekommen.

Meine Kindheit ist nicht geprängt von der Hilfe Don Boscos- doch meine Zukunft ist es. Mein Voluntariat verdanke ich dem internationalen Konzept der Organisation und meine Arbeit wird erst durch die Kinder wichtig. Ihr Leben, ihre Familie, ihre Freiheit und ihre Zukunft sind Don Bosco. Die Aussage eines Theatertanzen und -spiel trifft es auf den Punkt.

„Wir sind Kinder Don Boscos!“

 

Und mit dieser Botschaft: “ Wir sind Kinder Don Boscos, Danke!“ möchte ich diesen Artikel über die Feiern im Januar beenden. Den alle Feiertage, Aktivitäten, Kleidung und auch meine Anwesenheit ist nur durch Don Bosco möglich geworden. Ohne die Gemeinschaft des Projektes Anbu Illam hätte diese 100 Jungen und Mädchen den Monat Januar nicht mit sovielen schönen Erinnerungen, guten Essen und Ausgelassenheit feiern können.

 

Gut zwei Kleinigkeiten noch:

Als die drei Deutschen bei uns waren, haben sie die Kinder gefragt was ihnen am Projekt am besten gefällt und eine der Antworten war das Aufstehen unserer Jüngsten. Sie steichelte ihr Kleid und nuschelte: “ das wir uns mit neuen Kleidern so hübsch machen können.“

Hier zeigt sie uns stolz, leider nicht mehr im schicken Feierkleid, ihr tolles Tatoo vom Don Bosco Feast.

 

Und hier einen kleinen Einblick in die Festessen des Monats Januar.  Das Foto entstandin Saranalayam zum Republicday mit Fathers und Brothers.

 

Jetzt aber muss ich meine Tasche packen und fahre zum Zwischenseminar nach Hyderabad. Ich freue mich so sehr die anderen deutschen Voluntäre in Indien wiederzusehen und ihre Erfahrungen zu hören. Und nach Hyderabad habe ich dann meinen wohlverdienten und gebrauchten Urlaub in Goa. 5 Nächte in einer Strandhütte mit 2 anderen Mädels ( Voluntärinnen aus München). Ich freue mich schon so sehr. Und damit, Tschüssi und bis bald.