Zunächst möchte ich allen nachträglich schöne und segensreiche Festtage wünschen, sowie das Beste für das kommende Jahr.

Und zugegeben, ja, Weihnachten daheim habe ich schon etwas vermisst. Anders als bei uns, wird Weihnachten hier erst nach der heiligen Nacht, also am 25. Dezember gefeiert. So war der 24. erstmal ein recht alltäglicher Sonntag. Für Abends lud mich einer der Salesianer ein, ihn zu begleiten. Und so hatte ich ein schönes abendliches Vorweihnachtsbankett mit Moldawiens Bischof, den Diözesanpriestern und Mitarbeiterinnen. Wir waren sehr international, manche konnten kein rumänisch und so wurde viel in Russisch gesprochen. Allerdings spricht Bischof Anto ganz gut Deutsch und so konnte ich mich mit ihm ein wenig in altvertrauter Sprache unterhalten. Die Einladung hat mich sehr gefreut. Um 10 Uhr ging es dann mit den Jungs aus Casa Familei in die (ebenfalls russische) Christmette, statt Glühwein und Punsch, gab es danach für alle heiße Schokolade, Limo, Mohnstrudel und Kekse.

Am nächsten Tag ging es dann an die Weihnachtsfeier. Don Corado hatte sich dazu für die ganze Mannschaft (9 Jungs, 4 Salesianer, 2 Volontäre und die anwesende Erzieherin) in die Küche gestellt und die übrigen Salesianer das Foyer festlich geschmückt und die Tische hergerichtet (unsere Köchin hatte am Weihnachtstag natürlich frei). Von Salat und Lasagne über Wurst und Brot, ging unser kleines Bankett über zu Fleisch mit Kürbis und Kartoffeln und zum Dessert Weihnachtsbrot und Ananas. Und das sollte nicht das Ende dieses (ess)ereignisreichen Tages sein. In Moldawien gibt es rund um Weihnachten, die Tradition sich gegenseitig zu besuchen und die Weihnachtsfreude in Form von Gesang und Sprüchen in die Häuser zu bringen, im Gegenzug bekommt man Süßigkeiten und Tee angeboten und manchmal auch Geld für die eigene Kasse (ähnlich wie beim Sternsingen). Mit Don Tiziano und seiner Gitarre machten wir uns mit dem Sprinter auf den Weg zum Bischof, anschließend besuchten wir unsere Köchin bei ihr zuhause und die Franziskanerinnen am anderen Ende der Stadt. Überall wurden wir reichlich verköstigt und mit Süßigkeitenpaketen wieder entlassen (natürlich erst nachdem wir gesungen hatten und die 2 Jüngsten ihre Sprüche aufgesagt hatten.) Eine schöne Tradition und ein schöner Tag, nachdem wir reichlich müde und gesättigt wieder ins Centro Don Bosco zurückkehrten.

Pe anul noua, euer

Denis

 

PS: Da ich so gerne esse, hat mir eine der Erziehrinnen ein riesiges Vorratspaket gepackt, mit noch mehr Süßigkeiten, Müsli und Marmelade fürs Frühstück, gesunden Müsliriegeln für meine schlanke Linie und Knabbersticks mit Käse. Ich bin also erstmal reichlich eingedeckt 😀