Hallo. Dieses Mal habe ich wieder mehr zu sagen, als das wir krank sind und Serien schauen 🙂 Es ist viel passiert. Wir haben erfahren, wie es mit uns weiter geht bzw. nicht weiter geht, haben Tschüss sagen müssen, hatten vorher noch mehr Fahrdienste und sind wieder in Bene angekommen, hatten die ersten Seminareinheiten, Flimabende und eine (fast) Vegetarische Woche.

Aber um euch mitzunehmen versuche ich es ein wenig zu ordnen. Die letzte Woche in Aschau ging schnell vorbei. Da einige Mitarbeiter krank waren, haben wir uns aufgeteilt und die Fahrdienste übernommen und parallel dazu Abschiedsgeschenke vorbereitet. Am Wochenende haben wir dann realisiert, dass wir nicht nur Tschüss sagen müssen sondern ebenfalls unsere Taschen packen und aufräumen sollten, das haben wir dann trotzendem bis zum Sonntagabend hinaus zögern können, so dass wir erst gegen halb zwei – nach Staubsaugen, Kofferpacken und ein letztes Mal gemeinsam „Dark“ in Aschau schauen – ins Bett gefallen sind.

Am nächsten Morgen haben wir dann unsere Verabschiedungsrunde gemacht und dabei ist mir bewusst geworden, das der Abschied doch schwieriger ist als ich dachte. Alle Mitarbeiter haben nicht nur mit einem „Danke“, die Kekse von uns genommen, sondern noch einmal gesagt, dass wir wirklich hilfreich waren und sie sich freuen würden, wenn wir wieder kommen würden. Manche hatten noch persönlichere Worte und andere hätte ich gerne in den Arm genommen. Es ist bemerkenswert, mit welcher Fürsorge und Selbstlosigkeit einige Ausbilder sich um die Jugendlichen kümmern und ihre Auszubildenen im ganzen sehen, die Stärken kennen und sich mit ihnen über auch nur kleine Fortschritte freuen.

Zuletzt haben wir dann beim Mittagessen den Patres „Auf wiedersehen“ gesagt. Ich glaube von ihnen habe ich in der Zeit fast mit am meisten gelernt. Ich fand es schön, wie sehr wir einfach willkommen geheißen wurden, dass wir immer alles bekommen konnten, wenn wir gefragt haben, dass unsere teils kritischen Fragen in Ruhe und mit Bedacht beantwortet worden sind und unsere Meinung immer von Interesse zu sein schien. Ich werde es vermissen Pater S. das Essen zu Mittag zu bringen, mit Pater St. Kirchen anzuschauen und den Besuch von Pater M. beim Abendessen. Und nicht nur das wir zum Abschied noch etwas geschenkt bekommen haben, sondern wir sind außerdem mit dem Auto nach Bene gebracht worden, da unser Gepäck, ein wenig viel war… Ich bin sehr dankbar für diese Zeit und all die Menschen die ich dort kennenlernen durfte.

Jetzt sind wir seid fast einer Woche in Bene zurück. Hier ist es irgendwie wie letztes Mal – intensiv, trubelig, kommunikativ und laut – und gleichzeitig ist es anderes. Es ist verschneiter, ruhiger, vertrauter und in andern Teilen wieder distanziert. Dieses Mal sind wir im Aktionszentrum untergebracht und nicht in der Jugendherberge, die ist geschlossen. Wir sind viel mehr drinnen und mehr in klein Gruppen, aber dennoch sind wir am Abend zusammen, machen Musik, feiern oder diskutieren tagsüber über unsere Zukunftswünsche, welche Tiere wir sind und spielen das Mörderspiel. Gestern haben wir für 3 Stunden verschiedene Behinderungen zugelost, sodass ich zum Beispiel blind war, andere Stumm und wieder andere keine Starke Hand hatten. Auch wenn es nur drei Stunden waren, hat es in unserer Gruppe zu mehr vertrauen geführt und es ist eine Erfahrung, die ich jedem weiter empfehlen würde.

Und um alle offiziell noch ein Mal zu informieren: Wir werden nicht ins Ausland gehen können und ich weiß aktuell nicht wo ich in welcher Konstellation im Januar sein werde.

An dieser Stelle denke ich sollte ich aufhören, damit es nicht viel zu viel wird. Aber hier sind noch die wichtigsten Zitate: „Oha, das ist voll unfair – Eyy, ich kann ja gar nichts mehr sagen“, Fahrdienste, Staubsaugen, Wichtelgeschenke, Plätzchentüten, „Kannst du mich zum Arzt fahren?“, ganz kurzer Fahrdienst, „Ich geh gleich“, schon 7 Uhr, „Das kann man nicht beschreiben, das müsst ihr Montag sehen.“, „Ich dachte die anderen gehen“, „Wollt ihr noch einen Kalender?“