Und schon wieder ist eine Woche vorbei. Diese war irgendwie gefüllter als die letzten und gleichzeitig weniger stressig und spannender. Das hing aber vor allem mit dem Sonnenschein und der Bergsicht zusammen :)) Ich glaube ich muss später in den Süden ziehen…
Zu Beginn der Woche durften wir wieder ein bisschen ausschlafen und sind mit Yoga und Porrigde in den Tag gestartet. Danach hatten wir eine Bistro Schicht und konnten in der Hauswirtschaft Mathe mit einigen Jugendlichen üben. Am Nachmittag bzw. Abend waren wir dann zum ersten Mal auf der Wohngruppe. Wir haben also mit den Jugendlichen gekocht, zusammen Abend gegessen und uns viel unterhalten.
Ich finde es manchmal echt krass, wie unterschiedlich Wahrnehmungen und Erfahrungen sein können und wie ähnlich sich viele hier dennoch sind bzw. wir uns sind. Bei dem Abendessen ist uns aufgefallen, dass in unserer Wohngruppe „Gewicht“ bzw. Zu- und Abnehmen ein großes Thema ist und vielleicht schaffen wir es in den nächsten Wochen ein bisschen mit den Mädels über gesunde Ernährung und so zu quatschen 🙂
Dienstags waren wir dann auf dem Friedhof mit den Gärtner*innen und haben die Gräber für Allerheiligen angefangen zu bepflanzen. Zum Ende der Woche sollten wir dann primär Akten schreddern und zu nächst schien es eher eine beschäftigungs Aufgabe zu sein, die nur so bedingt viel Spaß macht, aber nach ein paar Minuten hatten wir eigentlich wirklich Spaß daran. Wir konnten laut Musik hören – Akten tragen – im Paper Müll rum springen und haben einen Fortschritt gesehen. Es ist schon cool tatsächlich sehen zu können, wenn man etwas gemacht hat.
Donnerstags Abends gabs dann noch eine Bistro Schicht, in der wir Cocktails angeboten haben und wieder viel mit den Jugendlichen reden konnten.
Besonders in dieser Woche haben wir eigentlich jede freie Minute draußen in der Herbstsonne verbracht und waren spazieren und haben sogar Pilze gesammelt. Die Umgebung hier ist wirklich wunderschön und das Wetter war einfach richtig gut. Man musste nahezu raus gehen.
Das war dann am Wochenende nicht anderes, weshalb wir den Samstag genutzt haben und nach Salzburg gefahren sind, um uns die Stadt anzuschauen. Wer übrigens in nächster Zeit nach Salzburg fährt – es gilt FFP2-Maskenpflicht (Wir hatten es natürlich vergessen). Sonntags ging es dann, nach dem Familiengottesdienst und einem Mittagessen bei den Patres, nach Wasserburg. Ebenfalls eine sehr schöne Stadt am Inn, mit Gotischen Kirchen und kleinen Gassen und netten Cafés.
Irgendwie verfliegt die Zeit hier mega schnell und gleichzeitig scheint Benediktbeuern schon sehr weit weg zu sein. Es ist bereichernd hier sein zu dürfen, mit den Patres zu beten, Messen zu feiern oder Glaubensgespräche führen zu können. Außerdem ist es krass erleben zu können, wie verschieden Realitäten sind und dass wir alle in verschiedenen Filterblasen leben. Manchmal äußert es sich an Kleinigkeiten – dem Dialekt, der Haltung zum Vegetarismus – manchmal ist es die Haltung zu Themen und die Erfahrungen, die Menschen prägen, aber ich glaube, dass die Zeit hier, mich positiv beeinflusst und bin dankbar für diese Begegnungen.
Um meine Zitate nicht zu vergessen:
„Wie schwindelig ist dir?“ – „Sooooooo“ *dreht den Kopf ganz dolle* , dreckige Hosen, Pullies mit Flecken, „Brauchen wir noch Sojamilch oder Bananen?“, Staubluft, „Ich Kletter schon in den Müllcontainer“, Schwimmbrillen, „Ich muss Haare waschen. Also können wir heute schwimmen gehen?“, Mobiledaten, „Ich versteh nicht wieso uns das niemand gesagt hat?“, wunderwunderwunderschön, „Wo ist unser Abendessen?“, zu viel Salatsoße, “Sie könnte bei der Tagesschau lesen”
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