Da es leider ein paar technische Probleme gab, kommt dieser Eintrag ein Monat verspätet – aber besser später als nie. Viel Spaß beim lesen. Ich hoffe ich kann euch einen kleinen Einblick in die Akademiezeit geben 🙂

Akademiestart

Es ist jetzt neun Tage her, dass wir hier angekommen sind. In Benediktbeuern, in der Jugendherberge mit dem Blick auf die Berge, direkt am Kloster.

Neun Tage in denen unfassbar viel passiert ist und gleichzeitig haben wir kaum etwas anderes gesehen, als diese Jugendherberge mit den Seminarräumen, der Basilika und der Natur. Die neun Tage waren gefüllt von Musik machen, Volleyball spielen, Seminaren und ein bisschen zu wenig Schlaf. 

Tagesablauf

Für gewöhnlich klingelt der Wecker gegen 8:10 Uhr – obwohl die meisten noch einmal auf Snooze drücken. Einige von uns treffen sich vor dem Frühstück oben in der blauen Grotte, um mit einem Gebet oder Liedern gemeinsam mit Gott in den Tag zu starten. Dann gibts Frühstück und so um 9:30 Uhr beginnt die erste Seminareinheit. 

In den ersten Tagen haben wir uns primär mit der Pädagogik DonPädagogik Don Boscosesetzt und verschiedene pädagogische Modelle und Maßnahmen gelernt. Zum Beispiel kennen wir jetzt zahlreiche Warming Ups und andere Gruppenspiele. Außerdem hatten wir verschiedene Einheiten zum Thema Prävention und durften einiges über den allgemeinen Umgang mit Kindern und Jugendlichen lernen. Gestern vormittag konnten wir unter andrem selbst erlebnispädagogisch Einheiten ausprobieren.

All diese Seminare sind an die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN geknüpft, welche wir nach und nach differenzierter betrachten.

Im Anschluss des Vormittags gibt es meistens gegen 12:30 Uhr Essen, obwohl im allgemeinen die Zeiten variieren, da wir mit den anderen Gästen der Jugendherberge gemeinsam bzw. nacheinander essen. Nach der Mittagspause gibt es meistens bis zum frühen Nachmittag eine weitere Seminareinheit, die entweder an das Thema des Vormittags anknüpft oder ein neues aufgreift. Unter Anderem sollten wir bereits Ideen für ein paar eigene Projekte gesammelt, die wir im Anschluss an die Akademie Zeit in unsern Praktikas umsetzten möchten. Viele Projekte beinhalten das Thema Umweltschutz und das praktische Arbeiten mit den Kindern und Jugendlichen.

Anfang der Woche klärte sich dann auch die konkrete Zuteilung zu den Projekten, sodass nun jeder weiß in welches Projekt er am 4.10.21 fahren wird. Alle Projekte, die zur Auswahl standen, befinden sich in Bayern und beinhalten die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen. 

Neben den Seminaren bzw. Lerneinheiten, verbringen wir nachmittags meistens Zeit mit den Studenten und den FSJ´lern von Benediktbeuern und spielen Volleyball, Billard oder wir treffen uns zum Fußball. 

Danach gibt es Abendessen und gegen 20:00 Uhr findet ein so genanntes Good Night statt. Das ist ein Abendimpuls, den Don Bosco damals bei seiner Mutter erlebt und an die Jugendlichen weitergegeben hat. Inhaltlich kann dieser Impuls ganz individuell gestaltet werden. In erster Linie soll er gute Gedanken schaffen und ggf. ein wenig den Tag reflektieren. Dieses Good Night, wird immer von unterschiedlichen Menschen gestaltet, sodass manchmal jemand aus unserer Gruppe dran ist, manchmal Niklas oder Francesco – einer unserer Leiter – oder einer der inland FSJ´lern.  

Manchmal sind es nur kurze Impulse, nach denen alle wieder schnell gehen, manchmal bleiben wir noch länger im Raum und liegen beieinander, machen Musik oder teilen einfach nur ein paar Gedanken.

Am Abend selbst sitzen wir häufig noch im Aufenthaltsraum beieinander und spielen Werwolf, Kartenspiele, sitzen am Lagerfeuer und machen Musik oder schauen einen Filme und ja manchmal machen wir Party. 🙂

Am ersten Wochenende haben wir auch gemeinsam die Sonntagsmesse besucht, die im Klostergarten stattfand und von vielen Kindern gestaltet wurde. Es hat sich sehr besonders angefühlt in dieser Gemeinschaft zusammen Messe zu feiern.


Das sind nur ein paar Eindrücke, aber vielleicht kann man ja herraus lesen, wie viel und unterschiedlich die Tage sind und gleichzeitig wie gut wir als gruppe bereits funktionieren. Es ist nicht selbstverständlich, wie sehr hier jeder auf jeden ein Auge hat und einander hilft, dass unsere Diskussionen sowohl im Seminar als auch außerhalb immer auf Augenhöhe sind und es ein ernsthaftes Interesse an einander gibt. 

Auch wenn wir hier viele Menschen sind (unsere Gruppe besteht aus 18 Freiwilligen) gibt es dennoch immer wieder Momente, in denen man sich zurückziehen kann, sich alleine auf die Wiese in die Sonne legt, Tagebuch schreibt, oder  ein bisschen früher aufs Zimmer geht, um doch mal 5 Minuten alleine zu sein… 

Es passiert irgendwie unglaublich viel und es ist, als ob wir in einer eigenen Filterblase leben würden. Es ist schwer zu realisieren, dass es keine Klassenfahrt ist und wir nicht morgen alle nach Hause fahren.

Besser kann ich glaube ich die Zeit bisher nicht zusammen fassen, um aber noch ein paar lustige Momente zu teilen – hier einfach nur ein paar kurze Erinnerungen:

“Eins, zwei, drei –  Wortfasching sei vorbei”, Schürfwunden und andere kleine Verletzungen sind beim Sport wohl immer in Begriffen, “Wem gehört das Brötchen hier am Billardtisch, Daniel?”, Gerüchteküche, “Das Singen hört sich hier ganz schief an”, “Krank sein mag keiner gerne”, “ Wer hat schon wieder meine Spezi getrunken?”, Man sieht die Berge –  es ist Herbstanfang, “Welchen Fußballspieler soll ich kaufen Arne?”, “Ist hier irgendwo eine Gitarre?”, “Was wollen wir waschen?”, “Du bist Tot” (Wir spielen das Mörderspiel), “Geht wer zum Edeka?”