Diesen Sonntag haben wir Geburtstag gefeiert. Aber nicht etwa meinen, den einer der Schwestern oder eines der Brüder. Nein wir haben den 50. Geburtstag unserer Kirche hier gefeiert.

Wie man so ein Jubiläum feiert und was alles dazu gehört möchte ich euch jetzt berichten.

Es ist vor allem sehr viel Vorbereitung. So haben wir schon zwei Wochen vorher mit dem Putzen angefangen. Ob es sich dabei um Kirchenfenster, Gästezimmer oder die Kirche handelte. Es war alles dabei. So haben wir zum Beispiel den Steinboden des Altarraums auf Knien mit Schwämmen und drei verschiedenen Putzmitteln gereinigt, damit er wieder schön weiß wird. Bei all den Fenstern die ich geputzt habe bin ich darin jetzt auch ein Profi.

Es wurde aber nicht nur geputzt. Wir haben auch 50 weiße Roben mit gelben Schals ausgestattet. Diese waren für 50 Kinder, die zu Beginn des Gottesdienstes mit Kerzen Spalier standen.

Ich habe auch gleich nach meiner Ankunft angefangen im Kirchenchor zu singen. Mit diesem hatten wir sehr bald bis zu drei Proben die Woche, damit wir all die Lieder gut beherrschen. Gesungen wird hier auf Lateinisch, Albanisch und Montenegrinisch. Somit weiß ich die meiste Zeit nicht worüber ich singe. Trotzdem macht es sehr viel Spaß.

Auch mit den Animatoren gab es Vorbereitungen für das Jubiläum. Dazu gab es Animatorentreffen, bei denen Ideen gesammelt und Aufgaben verteilt wurden. Da die Treffen auf Montenegrinisch abgehalten werden, bin ich auf einen Übersetzer angewiesen.

Gulaschkochen über dem Feuer

Das hört sich jetzt alles nach sehr viel Arbeit an. Es gab aber auch Momente der reinen Entspannung und Gemütlichkeit. So habe ich zusammen am Samstagnachmittag mit Don Viktor Gulasch für die Animatoren gekocht. Aber nicht normal in der Küche. Wir haben draußen über dem Feuer gekocht und abends wurde das Gulasch auf der Dachterrasse gegessen.

Um alle auf das Jubiläum einzustimmen, war in der letzten Woche auch eine Ausstellung in der Kirche. Dort waren ein Zeitstrahl mit Bildern der letzten 50 Jahre zu sehen, die Baupläne der Kirche und Porträts von allen Salesianern Don Boscos die hier gelebt haben.

Endlich war der große Tag gekommen. Um 9 Uhr sollten sich wir Animatoren an der Kirche treffen. Typisch Deutsch war ich pünktlich, während die anderen im Laufe der nächsten Stunde eintrudelten. Nun galt es die letzten Vorbereitungen zu treffen. Ich habe zusammen mit der litauischen Volontärin Ieva Liederzettel  gefaltet.

Der Gottesdienst wurde in der auf Hochglanz geputzten und mit Blumen geschmückten Kirche abgehalten. Insgesamt waren 8 Pfarrer anwesend. Darunter unsere drei lokalen Pater, ein Salesianer Don Boscos aus Slowenien und ein Bischof. Teil des Gottesdienstes war auch ein kleines Theaterstück der Animatoren, das die Entstehungsgeschichte des Don Bosco Centrums darstellte. Nach dem etwa 2 Stunden dauernden Gottesdienst, war es jedoch noch nicht mit den Festlichkeiten getan.

war auch ein kleines Theaterstück der Animatoren, das die Entstehungsgeschichte des Don Bosco Centrums darstellte. Nach dem etwa 2 Stunden dauernden Gottesdienst, war es jedoch noch nicht mit den Festlichkeiten getan.

Danach ging es mit Essen, albanischer Musik und albanischem Tanz weiter. Besonders war heute auch, dass ein Paar die albanische Tracht trugen. Damit war ich nicht die einzige in traditioneller Kleidung, da ich mein Dirndl dabei habe. Dies führte zu Fragen nach Fotos und wo denn die Maßkrüge wären.

Gegen drei Uhr waren dann die Feierlichkeiten beendet und das große Aufräumen fing an. Damit waren wir so um 17 Uhr fertig. Den Tag ließen wir dann auf der Freitreppe der Kirche sitzend ausklingen. Dabei haben wir rumgealbert und beim Zeltabbau zugeschaut. Es hat sich auch hier gezeigt, dass es am schönsten ist anderen bei der Arbeit zuzuschauen.