Lukas in Uganda

Ein Jahr in Ostafrika

Erste Eindrücke aus Uganda

Hallo liebe Blogleser und Blogleserinnen,

Ich bin mittlerweile schon gut zwei Wochen in Uganda, besser gesagt in Bombo und habe schon sehr viel erlebt. Es ist einfach eine andere Welt, alles verläuft irgendwie anders und trotzdem ist vieles doch ähnlicher als ich dachte.

Ein paar Kinder und ich beim Uno spielen...

Ein paar Kinder und ich beim Uno spielen…

Alles fing damit an, dass wir in Entebbe gelandet sind, unser Touristenvisum bekommen haben und nach kurzem Warten auch freudig von Father Callixte abgeholt wurden. Danach sind wir nach Bombo gefahren. Für eine Strecke die zwischen 70 und 80 Kilometer lang ist, brauchten wir ca. drei Stunden. Der Verkehr hier ist nämlich ziemlich gewöhnungsbedürftig, da hier alles sehr chaotisch und unorganisiert abläuft. Um Kampala herum geht morgens und abends fast gar nichts, es geht höchstens im Schritttempo voran, aber das hat mich nicht großartig gestört, denn die Straßen waren voll, immer noch sehr belebt und es gab sehr viele neue und sehr interessante Dinge zu sehen. Generell ist es hier sehr gefährlich ein Verkehrsteilnehmer zu sein, denn hier fährt gefühlt jeder so wie er will und es wird viel gehupt. In Uganda sterben jährlich mehr Leute an Verkehrsunfällen als an Aids und Malaria zusammen.

Als wir dann endlich ankamen, freundlich begrüßt wurden, gab es noch etwas leckeres zu Essen, ein Bierchen und dann ging es nach einem langen ersten Tag ins Bett.

Sven und ich teilen uns ein kleines Zimmer mit einem kleinen Bad. Im Zimmer stehen zwei Betten mit Moskitonetz, ein Stuhl, ein Tisch und ein Kleiderschrank, ist nicht viel reicht aber.

Die Natur hier ist sehr atemberaubend, alles ist grün, überall wachsen Bananen und Mangos und an den Straßenrändern grasen Kühe und Ziegen.

Unsere Kommunität ist sehr groß. Neben dem Gelände der Grundschule und der weiterführenden Schule gibt es noch das Jungen- und Mädcheninternat, einen Volleyball- und einen Basketballplatz und zwei riesige Fußballplätze.

Unser Basketballplatz

Unser Basketballplatz 

Einer von zwei riesigen Fußballplätzen ...

Einer von zwei riesigen Fußballplätzen …

Die Weiterführende Schule

Die Weiterführende Schule

Außerdem versorgt sich die Kommunität größtenteils selbst, es gibt nämlich Kühe, Ziegen, Hühner, Truthähne, Schweine und Fische. Natürlich wird auch noch massig Gemüse im Garten angebaut, den wir leider noch nicht besucht haben, da der nicht direkt auf dem Gelände liegt. Dafür gibt es hier noch eine große Bananenplantage.

Die Bananenplantage

Die Bananenplantage

Hier sieht zwei Kühe und die Fischzucht ^^

Hier sieht zwei Kühe und die Fischzucht ^^

Das Essen hier ist wirklich spitze und schmeckt sehr lecker. Meistens gibt es Reis mit Fleisch oder Fisch, Bohnen, Krautsalat, Kartoffeln, Kochbananen und manchmal so einen komischen Brei der keinen wirklichen Eigengeschmack hat (besteht wohl aus Maismehl).

Mit den Fathers und Brothers hier verstehe ich mich sehr gut und habe viel Spaß mit ihnen. Es sind wirklich alle sehr offen, nett und hilfsbereit. Leider haben uns letzte Woche Brother Fred und Brother Henry verlassen. Schade, wir sind in den zwei Wochen echt gute Freunde geworden. Aber wir haben vor, die beiden im Laufe des Jahres in Ruanda zu besuchen.

Brother Josepf ist auch ziemlich cool :D

Brother Joseph ist auch ziemlich cool 😀

An den für mich sehr ungewohnten Tagesablauf habe ich mich überraschend schnell gewöhnt. Jeden Morgen um 6:30 aufstehen und abends um halb zehn ins Bett gehen ist genau das Gegenteil von dem, wie es vorher war.

Unsere Kirche von innen :)

Unsere Kirche von innen 🙂

Da hier gerade noch Ferien sind, habe ich noch nicht so viel zu tun. Die Vormittage habe ich so gut wie immer frei, was dazu führt, dass ich mir eine Beschäftigung suchen muss, um nicht vor Langeweile zu sterben. Ich helfe öfters mal in der Küche, lese viel, habe angefangen Luganda zu lernen, gehe Laufen und skate viel.

Normalerweise beginnt das Nachmittagsprogramm mit den Kindern hier erst ab 16:00 Uhr (auch in den Ferien, für die Kinder die in der Nähe wohnen), aber da ich die Mittagspause nicht brauche fange ich um 14:00 Uhr an. Also bin ich ab zwei mit meinem Skateboard und dem Basketball auf dem Platz. Meistens sind dann noch keine Kinder da, aber wenn sie die Geräusche vom Skateboard hören kommen sie immer angerannt. Sie lieben mein Skateboard sehr. Leider müssen wir uns dann ein Brett teilen. Es ist immer so, dass ich zehn bis zwanzig Kindern gleichzeitig Skateboard fahren beibringen will, was zwar etwas chaotisch ist, aber auch sehr lustig und viel Spaß macht. Das erste Kind hat auch schon einen Ollie (einfacher Sprung nach oben) gelernt, was mich sehr glücklich gemacht hat.

Abends gehe ich dann nochmal laufen, dann geht es direkt unter die leider kalte Dusche, danach zum Abendgebet und dann gibt es endlich Abendessen.

Wenn hier in einer Woche die Schule wieder anfängt, werde ich vermutlich erst mal den Unterricht besuchen um zu sehen wie das hier so läuft, um dann ein paar Wochen später selbst mit dem unterrichten anzufangen.

Ich hoffe, das Internet bleibt noch eine Weile! Denn das ist der Grund, warum ich mich erst jetzt melde. 🙂 Ich weiß aber nicht, wie die Chancen dafür stehen, denn in den letzten vier Monaten gab es hier gar kein Internet. Vielleicht liegt es daran, dass der Internet-Anschluss nicht bezahlt wurde… 😀

Danke fürs Lesen und hoffentlich bis ganz bald,

Lukas

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2 Kommentare

  1. Ellen

    Hallo Lukas,
    schön von Dir und Deinen ersten Eindrücken zu hören! Wie gut, dass Du erstmal etwas Zeit zum Ankommen und Dich Einleben hast. Danke für die schönen Bilder, die einen kleinen Einblick in Deine neue Umgebung erlauben! Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Zeit mit vielen interessanten und wertvollen Erfahrungen!
    Viele liebe Grüße aus dem spätsommerlichen Mainz nach Uganda
    Ellen

  2. Annette Lahr

    Lieber Lukas,

    schön von Dir und Deinem Leben in Uganda zu hören!

    Ich finde es prima, dass Du Dich so offen auf die Dinge einlässt, die dort auf Dich zukommen – wie z.B. der Tagesablauf. Das ist glaube ich eine der wichtigsten Voraussetzungen, für so einen Aufenthalt in einer fremden und völlig neuen Umgebung.
    Besonders aufgefallen in Deinem Bericht sind mir: das gute Essen, die wunderschöne Landschaft und das Erfolgserlebnis, dass schon eines der Kinder einen „Olli“ gelernt hat und Du Dich selbst so darüber freuen kannst.
    Das hört sich alles sehr gut an. Ausserdem sind natürlich die Bilder sehr interessant. Das mit den Leerzeiten und der Gefahr von Langeweile wird sich hoffentlich bald erledigen.

    Vielen Dank für Deinen erfrischenden Bericht, und weiterhin alle guten Wünsche für Dich und auch für Deinen Mit-FSJler Sven,
    Annette

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