Der Neuanfang in der Schule. Kaum bin ich aus der Schule draußen, bin ich auch schon wieder drin. Bloß diesmal von der anderen Seite. Hier in Lusaka in der City of Hope School arbeiten wir Volunteers als unterstützende Lehrkräfte. Wir unterrichten zwar nicht, aber wir helfen den Lehrern hier bei anderen Aufgaben wie Hefte korrigieren und Aufgaben an die Tafel schreiben. Vor allem helfen wir aber den etwas schwächeren Schülern, erklären ihnen die Aufgabenstellung, helfen beim Lesen und  Lösungsweg finden.

 

Die Klassen sind aufgeteilt in Primary und Secondary School. Die Primary School geht von der 1. bis zur 7. Klasse und die Secondary School von der 7. bis zur 12. Klasse. Ich arbeite in der dritten Klasse. Die Kinder sind hier zwischen 8-10 Jahre alt und tragen natürlich alle die gleiche Schuluniform. Die Mädchen tragen ein blaukariertes Kleid und die Jungs blaue Hosen und blaukarierte Hemden. Alle haben dazu blaue Strümpfe und blaue Pullover an, mit der Aufschrift „ City of Hope school“ oder City of Hope pri school“.

Die Schüler der dritten Klasse

In meiner ersten Woche saßen in der Klasse 63 Schüler, die sich oft zu dritt auf eine Bank quetschten und kaum Platz zum Schreiben hatten. Mittlerweile sind die Schüler aufgeteilt in Vormittags- und Nachmittagsgruppe. Vormittags sind im Schnitt um die 40 Kinder da und nachmittags zwischen 20-30 Kinder.  Nur wenn am Morgen ein Gottesdienst oder ein besonderes Fest stattfindet, erscheinen alle Schüler morgens. Dann kommt es vor, dass viele Kinder oft ihren Platz wechseln oder sich auf den Boden setzen, um besser die Tafel zu sehen. Es herrscht ein reges Treiben. So viele Kinder ruhig zu halten ist eine echte Herausforderung und würde sich wohl kaum ein Lehrer in Deutschland zutrauen. Deshalb sei an dieser Stelle mal gesagt, meinen vollsten Respekt an die Lehrer hier.

In meiner dritten Klasse unterrichten zwei Lehrerinnen. Wenn die eine Unterrichte, bereitet die andere meistens den nächsten Unterricht vor. Bis jetzt wurde vor allem Mathe, Englisch, Naturwissenschaften, C.T.S , Social Studies und Cinyanja unterrichtet. Zu Beginn der Stunde und nach dem Unterricht wird immer gebetet und manchmal die Nationalhymne gesungen. Dies sind meistens die stillsten Momente in der Klasse. Unterrichtet wird auf Englisch, auch wenn einige Lehrer zwischendurch auch mal Cinyanja sprechen.

Mir und den anderen Volunteeren ist aufgefallen, dass viele der Schüler nicht richtig lesen können. Sie sprechen fließend Englisch und können auch alle schreiben, scheinen aber nicht immer zu wissen was genau sie schreiben. So sind viele der Kinder, denen ich helfe, oft die, die nur nicht die Aufgabe lesen können, und daher auch nicht wissen, welches die richtige Lösung ist geschweige denn wie man diese schreibt. Ich hoffe, dass ich genau hier in den nächsten Wochen mehr helfen kann. Es wäre schön, den Kinder beim Lesen lernen unter die Arme zu greifen.

Jeden Montagmorgen versammeln sich die Kinder der Primary School vor der Schule und die der Secondary School im Hof der Schule. Sie stellen sich alle den Klassen nach in Reihen auf und einige Lehrer halten Ansprachen. Es wird gemeinsam gebetet und zum Schluss die Nationalhymne gesungen. Die Kinder strahlen hier alle voller Lebensfreude und Energie. Jeden Morgen werden wir Volunteere herzlich mit einer liebevollen Umarmung der Kinder begrüßt. Es macht riesigen Spaß, mit den Kindern zu arbeiten und ihnen zu helfen.

Die letzten Tage verbrachten wir damit, die Exams für unsere Lehrer abzutippen und  einige Aufgabenbilder zu malen. Es war eine willkommene Abwechslung zu dem normalen Unterricht und ein schönes Gefühl, den Lehrer mal richtig unter die Arme greifen zu können.

Die dritte Klasse beim Exam

Ende November starteten dann nun die Abschlussklausuren. Von Mittwoch bis Montag wurden pro Tag zwei Klausuren geschrieben. Unsere Aufgabe war es, die Klausurbögen schnell zu Tackern und nach der Prüfung beim Korrigieren zu helfen bzw. einige auch ganz alleine zu korrigieren. Es war schön, mal etwas zu korrigieren, was für die Schüler von Bedeutung ist, anstatt nur im Unterricht einige Aufgaben abzuhaken. Da in meiner Klasse zu viele Schüler sind, konnten nicht alle Kinder gleichzeitig schreiben, was zur Folge hatte, das wir am Nachmittag die einzige Klasse waren, die sich noch in der Schule befanden. Auch das Korrigieren, was immer direkt nach der geschriebenen Klausur geschah, zog sich teilweise in die Länge. Aber ich wurde gebraucht und das war ein schönes Gefühl.

Ab Dienstag den 28.11.2017 war zu Ehren der 12. Klasse eine kleine Feier in der Schule. Ein Fest mit Singen, Tanzen und Essen für den bestandenen Schulabschluss. Auch Ketra, eines unserer Mädchen aus  City of Hope, hat ihren Abschluss erfolgreich gemacht.

Am Freitag den 08.12.2017 war nun der letzte Schultag und alle Kinder konnten in die lang ersehnten Schulferien gehen. Auch für uns sind jetzt Ferien, da die Schule geschlossen ist und auch alle Mädchen der City of Hope ihre Familien besuchen gehen. Für uns ist nun also genug Zeit, Lusaka einmal richtig zu erkunden. Ihr dürft gespannt sein was es hier alles zu sehen und erleben gibt.

Klassenfoto