Einer der emotionalsten Momente in diesem Jahr

07.08.2018

Es passierte kurz nach dem Rosary. Es sollte für eine Person der Gemeinde gebeten werden, die gerade im Krankenhaus ist und am selben Tag operiert wurde.

Es wurden Lieder gesungen, Weihrauch angezündet und gebetet. Die Fenster wurden verschlossen, sodass sich der ganze Raum mit Weihrauch füllte. Die Lieder waren nicht nur schön, sondern auch unfassbar traurig. Sie wurden nicht nur einfach gesungen, sondern geschrienen und mit Emotionen bestückt. Die Mädchen steckten alles in diese Lieder hinein. Sie bewegten sich, geleiten von ihren Gefühlen, im Raum. Und dann, nach und nach veränderte sich die Stimmung. Es geschah alles auf Nyanja, sodass ich nur beschreiben kann, was ich gesehen habe und was ich fühlte.

Was am Anfang noch ein Gebet an eine Gemeindeperson war, wurde allmählich zu einem Gefühlsausbruch für jeden einzelnen. Jeder für sich fing an, laut zu Gott zu beten, ihm um Verzeihung zu bitten, für seine Zukunft und seine Vergangenheit zu beten, für all das Grauen, was sie in jungen Jahren erleiden mussten. Sie litten! Erst ein paar, dann fingen fast alle an zu weinen. Im Gebet zu weinen, im Gesang zu weine. Es zerriss mir das Herz, die Mädchen so zu sehen. Nicht nur die Älteren, nein auch die ganz Kleinen (9Jahre) weinten.

Ein Raum hätte mit nicht mehr Leid und Kummer bestückt werden können. Lieder die nicht emotionaler hätten sein können.

Wie kann es sein, dass so junge Menschen schon so viel Leid ertragen mussten? Wie kann es sein, dass Kinder schon so viel Trauer im Herzen tragen? Wieso? Wieso?

Ich musste stark mit den Tränen kämpfen und als ich meiner Mitvolunteerin davon erzählen wollte, musste ich auch weinen. Dieses „Szenario“ kann man kaum in Worte fassen. Kinder, die auf dem Boden knien und schreien, weinen, singen und beten. Kinder, die ihre Arme in den Himmel strecken und flehen. Ich hätte mich früher nie als emotional beschrieben, aber wenn ich Menschen, die ich so lieb gewonnen habe, so leiden sehe, zerbricht es mir das Herz.

Dienstag, der 7. August. Ein Tag voller Schmerz und Trauer. Ich werde diese Töne des Klagens und des Leides nie vergessen.

Eure Laura