Ein Jahr Kenia

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Pick-up mit dem ich gefahren bin

Sonntagsmesse und Fahrstunden

Ach, wie die Zeit vergeht! Schon wieder eine Woche rum und die Zeit verging wie im Flug.
Meine erste Woche hier endete mit einer großen Messe am Sonntag. Nicht mir zu Ehren sondern zur Verabschiedung eines Fathers, der nach zwei Jahren in Makuyu jetzt nach Rom geht um Jura zu studieren. Demnach, was die verschiedenen Gruppierungen der Gemeinde hier alles vorbereitet hatten, war Father Kevin ein sehr beliebter Mann in Makuyu. Leider konnte ich ihn nur für die Tage kennenlernen, die er hier zur Verabschiedung war.
Alles begann am Sonntagmorgen. Am Samstag zuvor hatte ich mit dem Chor zusammen ein paar Lieder auf Suaheli geprobt und sang und tanzte mit den andern Jugendlichen kräftig mit. Das hat echt Spaß gemacht. Wer schon mal einen afrikanischen Gottesdienst erleben durfte, wird vielleicht wissen wie lebendig zwei bis drei Stunden gestalten sein können. Alt und Jung singt und swingt oder tanzt sogar mit.
Anschließend gab es eine lange Feier, bei der Sketche, Lieder, Tanzeinlagen und Reden vorgetragen wurden. Zwischendurch wurde Father Kevin auf Händen getragen und ihm wurden Geschenke überreicht. Das muss ein Salesianer sein, der wirklich mitten unter den Menschen war!

In den nächsten Tagen bekam ich immer mehr mit, was hier alles passiert. Abends zum Beispiel nahm mich Brother Moses mit zu den Bosco Boys. Eine Gruppe von Jungs lebt hier in einer Art Internat, um hier zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung im Training Center zu machen. Ursprünglich kommen die meisten von ihnen armen Verhältnissen, zerrütteten Familien oder mussten auf den Straßen Nairobis leben.
Nach dem Abendessen gehen alle zusammen zum Haus zurück und auf dem Weg wird gesungen und gebetet. Bevor alle schlafen gehen, oder zumindest auf den Zimmern sein sollen gibt es eine Study Time. Dann können die Jungs Hausaufgaben machen oder Dinge lernen und wiederholen. Vielleicht kann ich hier ein wenig Nachhilfe geben.

Mittlerweile habe ich mit Sister Margret gesprochen, die Leiterin der Primary (1-8. Klasse), und wir haben einen Stundenplan für mich ausgetüftelt. Demnächst werde ich dort Kunst und Sport unterrichten. Soviel sei schon mal verraten: in der 1.-3. Klasse kann man ja noch nicht von Leitungssport reden, deswegen werde ich mit den Kleinen hauptsächlich Spiele spielen. Aber das kann ich gut!

Pick-up mit dem ich gefahren binIn dieser Woche habe ich angefangen Fahrstunden zu nehmen. Ein italienscher Bruder, Br. Aldo, gab mir die Schlüssel für einen klapprigen Pick-up und setzte sich links (!) neben mich auf den Beifahrersitz. In der ersten Fahrstunde musste ich erst mal mit dem Auto klarkommen. Eine Wissenschaft für sich! Nach dem ich die Runden auf dem Hof der Mission und des Trainings Centers (unter neugierigen Blicken der Auszubildenden) erfolgreich gemeistert hatte durfte ich am nächsten Tag in den richtigen Straßenverkehr. Die Schwierigkeit bestand weniger darin, links-vor-rechts zu beachten, sondern Schulkinder, Kühen und Matatus auszuweichen. Letztere sind nicht zu unterschätzen. Dabei handelt es sich um das gängige öffentliche Verkehrsmittel, dessen Fahrer meist keine Gnade kennen und man besser ausweicht und es nicht wagt zu überholen!
"an einer Haltestelle"

In meiner dritten Fahrstunde ging‘s dann auf Landstraßen weiter. Wieder traf man auf viele Kühe, Hühner und streunende Hunde, aber das Schwierigste war die Fahrrinne zwischen den ganzen Buckeln und Löchern zu finden. Im Übrigen finden sich hier in jeden Dorf Drempels, Höcker zur Geschwindigkeitsreduzierung. Wozu die auch gut sein mögen? Schneller als 40 kann man sowie so nicht fahren 😀
Das nächste Mal soll ich dann direkt nach Thika oder sogar nach Nairobi fahren und direkt mal alle Einkäufe erledigen. Okay, wird gemacht!

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  1. claudia

    hallöchen meine liebe,

    deine mutter hat mich auf diesen bericht aufmerksam gemacht 🙂
    was muss ich denn da lesen??? meine ganze sicherheitsausbildung für nichts …… na, dann musst du wohl nächstes jahr wieder stunden bei mir nehmen 🙂 wo du doch auch immer so vorsichtig warst….
    aber mal im ernst.
    schön dass es dir so gut geht. pass gut auf dich auf!!!!

    deine deutsche fahrlehrerin 🙂

  2. Liebe Grüße aus Hilderath.
    Viel Spaß an Deiner Arbeit und viel Freude an und in Kenia.

    Annemarie

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