Advent, Advent…

Nun ist es schon fast Weihnachten und ich habe immer noch nichts zum Advent berichtet.

Der Advent ist hier an mir nur so vorbeigeflogen. Richtige Adventsstimmung stellte sich beim mir dann bei 30 Grad Hitze doch nicht ein. Das einzige was mich daran erinnert hat, dass der Advent voran schreitet, war jeden Sonntag das Anzünden einer weiteren Kerze am Adventskranz in der Messe. Sonst schien es mir, wie wenn dieses Jahr der Advent ausfällt. Um dies zu verhindern, haben wir Freiwilligen Plätzchen gebacken, Weihnachtslieder gehört und unseren Weihnachtsbaum mit der Krippe aufgestellt. Das sieht mittlerweile sehr schön weihnachtlich aus.

Letzten Freitag wurden wir Freiwilligen alle zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, bevor der Trubel der Feiertage richtig losging. Mit Wichteln und weihnachtlichem Essen war dies ein schöner Abend in herzlicher Gemeinschaft.

So richtiges Weihnachtsgefühl kam dann seit der letzten Woche auf. Hier ist es Tradition neun Tage vor Weihnachten anzufangen mit der sogenannten „Novena“. Dabei handelt es sich um eine tägliche Andacht mit allen Kindern des Projekts. Jeden Tag wurde eine andere Figur der Krippe besprochen und den Kindern somit die gesamte Weihnachtsgeschichte Stück für Stück erläutert.

Letzten Mittwoch war dann der Höhepunkt der Weihnachtsvorbereitung, die Pilgerwallfahrt nach Cotoca. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Marienwallfahrtsort in der Nähe von Santa Cruz. Am 8. Dezember ist eigentlich der Feiertag, an welchem viele Menschen von Santa Cruz dorthin pilgern. Das Proyecto Don Bosco holt es dann etwas später nach.

Morgens um 3 Uhr sind wir alle aufgestanden, damit wir rechtzeitig loslaufen können, um es vor der schlimmen Hitze ans Ziel zu schaffen. Mit den großen Jungen und einigen der kleineren Jungen sind wir Freiwillige dann um 4 Uhr morgens losgelaufen vom Hogar. Anfangs durch die dunklen Strassen geht es, dann geht irgendwann die Sonne auf. Schnell zerlief sich die Gruppe in viele kleine, da viele der älteren Jungen schneller gehen und ich lieber mit den Kleinen gemütliche gelaufen bin. Nach drei Stunden wandern wurde wir dann das letzte Stück vom Padre mit dem Auto eingesammelt, damit wir es noch rechtzeitig zur Messe schaffen. Wir sind dann sehr fertig angekommen in Cotoca, wo schon die kleinsten Jungen warteten, die mit Bus das größte Stück gefahren sind. Nach der Messe war es Zeit sich die kleine Andachtskapelle anzuschauen und dann erschöpft mit dem Bus zurückgebracht zu werden. 

Diese Pilgerwallfahrt war eine unglaubliche Erfahrungen. Mich hat es einfach total beeindruckt wie einige meiner Jungen mit Überzeugung diese weite Strecke gelaufen sind.

Der Tag war jedoch für die Jungen immer noch nicht beendet. Am Nachmittag wurde der 15. Geburtstag des „Techo Pinardi“, ein Haus vom Proyecto Don Bosco für Strassenkindern, gefeiert. Mit vielen Spielen und Essen war es ein sehr fröhlicher Nachmittag für die Kinder. Genauso haben sie sich sehr über die Weihnachtsgeschenke, die es am Ende gab, gefreut.

Nun wünsche ich allen gesegnete Feiertage und frohe Weihnachten.