Bärbel in Bolivia

mein Jahr in Bolivien

Sommerlager im Dezember

Seit zwei Wochen haben die Jungen aus dem Hogar Sommerferien. Einige habe die Möglichkeit in den Ferien ihre Familien oder Freunde zu besuchen. Andere können aus verschiedenen Gründen nicht das Hogar verlassen. So ist die Gruppe der Jungen , für die ich mit verantwortlich bin, von über 40 auf ungefähr 20 geschrumpft.

Auf der Fahrt

Auf der Fahrt

Mit diesen Jungen, einer bolivianischen Erzieherin und den zwei Volontärinnen von der Granja Moglia haben wir uns zwei Tage nach Beginn der Sommerferien in ein Sommerlager begeben. Um das Umfeld zu ändern und damit die Jungen mal aus der Stadt heraus kommen, sind wir drei Stunden mit einem Lastwagen aus Santa Cruz herausgefahren. Unser Ziel war die Farm San Jose, ungefähr drei Kilometer vom nächsten kleinen Dorf entfernt. In Mitten von Feldern und Dschungel ähnlichen Wäldern lag unsere Unterkunft. Da es nur einen großen Schlafsaal gab, haben wir direkt neben den Jungen im gleichen Saal geschlafen. Meistens kamen dann die Kinder schon um sechs Uhr morgens um Zahnpasta oder Toilettenpapier zu erbitten. Schlaf haben wir also nicht so viel bekommen in diesen Tagen!

DSCF8850Trotzdem ist die Woche dort wie im Fluge vergangen. Am ersten Tag wurden wir Voluntäre mit Wasser, Mehl und Waschpulver „getauft“ und mit diesem Ritual wurde mit viel Begeisterung das Sommerlager gestartet. Anschliessend haben wir jeden Tag verschiedene Aktivitäten mit den Jungen unternommen oder einfach gemeinsam die Natur und die Sonne genossen: Von einer Schatzsuche, über Wasserolympiade und Marathon bis zu einer Talentshow reichte unser tägliches Programm. Meistens waren die Jungen mit viel Begeisterung bei der Sache. Da die Kinder aber sonst in der Großstadt leben, lieben sie es auch einfach mit ihren Steinschleudern durch den Wald zu ziehen, Vögel abzuschiessen oder auf die Mangobäume zu klettern. Glückweise ist momentan Mangozeit und die Bäume hängen voll mit reifen Mangos. So habe ich in dieser Woche so viele Mangos gegessen wie noch nie!

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Ein Tag sollte einen Ausflug an einen nahegelegenen Fluss ermöglichen. Leider wurden wir nach zehn Minuten Fahrt von einem Gewitter derartig heftig überrascht, dass in kürzester Zeit alle bis auf die Haut durchnässt waren. Somit sind wir umgekehrt und haben Tee gekocht um die frierenden Jungen wieder aufzuwärmen.

Täglich kam eine Köchin und hat für uns gekocht, doch manchmal haben wir das Kochen auch selber übernommen. Ein Highlight für die Jungen war das gemeinsame Pizzabacken. Jeder durfte seine eigene Pizza mit Tomaten, Schinken, Mais und Käse belegen. Geschmeckt hat es ihnen dann grandios!Ebenfalls gut geschmeckt hat es den Kindern als wir versucht haben ihnen Reibekuchen mit Apfelmus als typisch deutsches Essen zu servieren. Für uns hieß dies zwar einen Nachmittag in der Küche schwitzen, aber der Freude der Jungen nach zu urteilen hat es sich gelohnt!

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An zwei Abenden haben wir uns alle ums Lagerfeuer gesetzt und mit Stockbrot, Gitarrenmusik, Sternenhimmel und Glühwürmchen waren dies für mich wunderschöne Momente.

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Zusammenfassend war es eine wunderschöne Woche und auch eine sehr intensive Zeit. Man wächst mit den Kindern unglaublich zusammen, wenn man morgens gleichzeitig aufsteht, sich die Zähne zusammen putzt, den ganzen Tag gemeinsam verbringt und abends gemeinsam einschläft. Erschöpft ,aber erfüllt habe ich mich am Sonntag auf den Rückweg gemacht.

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1 Kommentar

  1. Barbara Ladenburger

    Liebes Bärbelchen,
    Bei dir ist Sommer und du sitzt in der Hitze und wir haben für Pfälzer Verhältnisse kalt aber ohne Schnee.
    Wir hoffen es geht dir gut und die estrellas leuchten auch für Dich.
    Liebe Grüsse Stefanie und die drei Männer

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