Danke für meine Arbeitsstelle,
danke für jedes kleine Glück.
Danke für alles Frohe, Helle und für die Musik.

Mit dem, hier allerdings nicht ganz so herbstlichen, Start in den Oktober und dem titelgebende Ohrwurm, kommt heute ein Bericht über meine Arbeit in der Ciudad Don Bosco in Medellín. Zunächst gilt natürlich auch hier ganz allgemein die Devise: „Wer mit Kindern arbeitet, hat niemals Pause“. Will heißen, dass man beim Arbeiten mit den Kindern natürlich immer gebraucht wird und das man, um auf jeden Einzelnen gut eingehen zu können, auf so manche Pause verzichten muss, was es natürlich andererseits auch zu einer erfüllenden Arbeit macht. Generell kann man bei meinen Tätigkeiten hier zwischen der Arbeit im Projekt „Derecho a Soñar“ und der Arbeit im Internat der „Ciudad Don Bosco“ unterscheiden. Denn in der „Ciudad Don Bosco“ wohnen wir Volontäre in unserem eigenen kleinen Häuschen quasi fast „Bett an Bett“ zu den Jungen. Und da liegt es natürlich nahe, dass wir an der Freizeit der Kinder (natürlich freiwillig) teilhaben, und mit der Zeit eigene Angebote (zum Beispiel in Bezug auf Musik, Sport…) entwickeln. Meine Arbeit im Projekt „Derecho a Soñar“ nimmt aber dann zumindest unter der Woche einen größeren Teil ein, weshalb ich diese jetzt einmal kurz vorstelle.

Barrio Altos de la Torre

Recht zeitig geht es für mich also jeden Tag um 6 Uhr, mit Aufstehen, Frühstücken und (im Halbschlaf) Bus fahren, los. Im Büro des Projektes angekommen, werden wir zunächst noch jeden Tag auf jeweils verschiedene Barrios aufgeteilt, um diese und die Teams der Mitarbeiter kennen zulernen. Im Barrio angekommen, machen wir dann für eine Gruppe von etwa 20-50 Kindern, jeweils vor- und nachmittags eine Aktivität zu Themen wie Mathematik, Zukunft, Umwelt, Sexualität, Familie…

Barrio Villas de Santafe

Momentan ist Derecho a Soñar in vier „Barrios“ genannte Stadtvierteln Medellíns aktiv. Verbunden durch ganz eigene Geschichten, sind diese Stadtviertel, so ein Mitarbeiter („entre nivel zero y uno“) die Ärmsten Medellíns. Gemeinsam ist ihnen auch die beschwerliche Anreise, da die meisten Barrios so hoch in den Bergen liegen, dass man fast überall Treppen statt Straßen finden kann.

Barrio El Salada

Nach dem Kennenlernen der Barrios, werd ich mich wohl bald auf zwei Viertel festlegen, in welchen ich dann für das restliche Jahr arbeite und vielleicht meine eigenen Aktivitäten anleiten werde. Wie meine Kollegen ebenfalls mit Profé angeredet, gelingt es mir außerdem mittlerweile recht gut mich in das Team, die Gruppen und insgesamt die Arbeit einzufinden. Die Beziehung zu den vielen Kindern ist offen und herzlich und so versucht das Projekt den Kindern, neben der Schulbildung, ein Recht zum Träumen zu vermitteln.

Barrio Carpinelo


Also dann viele Grüße aus Medellín und vielen Dank fürs Lesen.

Anton