Ein großes Hallo an alle Leser, die jetzt schon viel zu lang auf Neuigkeiten warten mussten. Ich entschuldige mich, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Es gibt einfach sehr viel zu tun und damit eigentlich auch viel zu berichten, doch ich habe einfach keine Zeit gefunden. Aber da wir nicht so lang in der Vergangenheit schwelgen wollen, sei kurz um gesagt, dass es mir nach dem Zwischenseminar in Bolivien und einem riesigen Osterfest, immer noch sehr gut geht. Ich arbeite weiterhin bei „Derecho a Soñar“, helfe in meiner Freizeit im Internat der Ciudad Don Bosco, gebe Klavierunterricht im samstäglichen Oratorium und besuche neuerdings die Jugendgruppe der Pfarrgemeinde aus meinem Stadtviertel.
Und doch bin ich auch ganz viel damit beschäftigt, ja nicht daran zu denken, dass ich am 21. August 2018 schon wieder nach Deutschland fliegen werde.
Damit verbunden möchte ich heute über ein Thema berichten, dass mich in den letzten Tagen ein bisschen zum Nachdenken gebracht hat:
Es ist ja klar, dass ich mich über die Zeit verändere, immer mehr die Kultur verstehe und mich anpasse oder gewöhne. Mir geht es aber mittlerweile, so dass ich schon gar nicht mehr unterscheiden kann, was denn in Deutschland so anders ist oder wie ich vielleicht vorher war – schlicht und einfach weil ich es vergessen habe. Deshalb folgt jetzt meine persönliche Checklist:
„10 Dinge, die ich mir in Deutschland besser wieder abgewöhnen sollte“ – oder doch nicht?
- von allem, mit jedem und überall Selfies machen
- 3 Riesenportionen Reis am Tag essen und trotzdem noch Hunger haben
- Reggeaton, Trap und Merengue hören und den ganzen Tag zitieren
- 1 € fürs Kino bezahlen
- das R rollen
- völlig spontan und ungeplant in Tag und Arbeit starten
- nur respektvolle Kinder haben
- alles und jeden mindestens 3mal am Tag grüßen
- immer eine Regenjacke dabei haben, weil es ja spontan einen Jahrhundertwasserregen geben könnte
- immer seeeeeehr langsam laufen
- bei einem kleinen Schnupfen gleich Antibiotika
Damit bitte ich alle besorgten Mütter und Omas, diese Liste mit Humor zu nehmen, denn sie ist ein „kleines“ bisschen überspitzt. Weiterhin danke ich allen Lesern und Unterstützern und verabschiede mich mit vielen Grüßen aus Medellín.
Anton
Charlotte Kühnel sagt:
Hey Anton!
Habe gerade deinen Blogartikel angeklickt, weil ich wissen wollte, was nach der Überschrift kommt. Wir in Bolivien haben auch nicht selten einen Ohrwurm von diesem Lied 😉 Es gab darüber schon einen kleinen „Krieg“ in unserem Volohaus (noch sind alle am Leben :D). Es wird jetzt zu jeder passenden Gelegenheit zitiert..
Bei deinen Angewohnheiten sehe ich viele Parallelen zu den meinen. Ich bin auch schon ziemlich gespannt, wie Deutschland nach diesem Jahr für mich ist.
Ich wünsche dir und Simeon noch ein schönes Dritteljahr!
Liebe Grüße aus Bolivien und ein paar Sonnenstrahlen gegen eure Schauer
Charli
8. Mai 2018 — 17:44