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...kann man sich schon mal Anton

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Antontiruliruliru oder Weihnachten in Medellín

Liebe Leser, es ist einige Zeit vergangen, aber in diesem (wahrscheinlich) letzten Beitrag im Jahr 2017 möchte ich trotzdem noch von meiner Advents- und Weihnachtszeit berichten. Obwohl und vor allem weil mein Name in Kolumbiens beliebtestem Weihnachtslied „Anton-Tiruliruliru“ fast den ganzen Text ausmacht, kann ich ziemlich sicher sagen, dass mir diese Zeit sehr gefallen hat.

Feuerwerk, Natilla und Buñuelo

In den 1. Dezember starteten wir wie für Medellín typisch, mit Feuerwerk und Knallern. Kurz vor 12 wurde ich von den älteren Jungen, die laut Krach machend (Topfdeckel etc.) über den Hof liefen, aus dem Schlaf gerissen und so konnten wir in Stille, über die ganze Stadt schauend, den Beginn des Dezembers genießen. Die ersten Wochen prägte dann vor allem nochmal intensive Arbeit in Derecho a Soñar. So verpackten wir für fast jedes Kind Geschenke, sowie Natilla (Maisudding) und Buñuelo (Quarkkrapfen), die wir dann in der letzten Woche auch noch feierlich verteilen und essen konnten. Ganz nebenbei hab ich es auch noch geschafft in der Tischlerwerkstatt, meinen eigenen Schwibbogen zu bauen.

Feuerwerk am 1. Dezember

Simeon am Buñuelo und Natilla verpacken

Novenas, Alumbrados und Novenas

Mit dem 15. Dezember verabschiedeten sich meine Kollegen von „Derecho a Soñar“ in die Ferien und ich arbeite seitdem als Erzieher im Internat. Meine Jungs der „Tercera“ sind 12 bis 15 Jahre alt, ich begleite sie den ganzen Tag und freue mich über jede meiner Aktivitäten, die nicht aus Fußball bestehen. Die letzten Tage vor Weihnachten gibt es dann hier in Kolumbien eine spezielle Tradition… Die Novenas. Diese sind ein Gebet in Vorbereitung auf Weihnachten, welches meist mit spielerischen Aktivitäten für die Kinder der Stadtviertel umgesetzt wird. Bei den Novenas half ich vor allem in der Kirchgemeinde bei der Musik mit, wodurch ich jetzt fast alle kolumbianischen Weihnachtslieder (inklusiv Anton Tiruliruliru) drauf hab. In Bezug auf Weihnachtsschmuck ist man in Medellín mindestens genauso verrückt wie im Erzgebirge: Obwohl anders, findet man überall Weihnachtsbeleuchtungen, die man sich sogar schon fast weihnachtsmarktähnlich in Parks anschauen kann.

Alumbrados im Parque Norte

…und der Heilige Abend

Der 24.12. war für mich ein sehr voller, aber sehr schöner Tag. Er begann ganz früh erstmal damit die Jungen aus dem Bett zu kriegen… Nach einer kaputten Fensterscheibe (jaaa Fußball) und nachdem sich fast alle extra eine neue Unterhose angezogen haben, folgte dann ein Nachmittag mit vielen Fußballturnieren und schließlich der Weihnachtsmesse. Ich hatte schon die vorherigen Tage, immer mit einigen Jungen die Lieder eingeübt und so wurde dieser Gottesdienst wirklich besonders. Nach dem Weihnachtsessen gab es dann noch eine letzte Novena mit großer Bescherung… Und ich konnte ganz am Ende, dann auch glücklich in mein Bett fallen.


Für den heutigen Arbeit erwartet uns alle gleich noch ein schönes Silvesterfest und damit wünsche ich allen Feliz Navidad y un prospero año, ein Frohes Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

Anton

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