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...kann man sich schon mal Anton

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Drachen in Medellín – Recht auf Träumen

Muchos Saludos und viele Grüße aus Medellín,

in meinem ersten Blogeintrag aus Kolumbien (rekordverdächtig?) will ich zunächst meine ersten Eindrücke mit euch teilen. Obwohl diese ersten Tage, die ich seit dem 29. August hier verbringe, ganz im Sinne des entspannten Ankommens stehen, gibt es schon vieles zu berichten. Schon jetzt bin ich unendlich dankbar für die herzlich-freundlich-kolumbianische Art und Weise, mit der ich hier aufgenommen wurde. Die Erfahrung in einem fremden Land, nicht als Tourist sondern als voluntario alemán, anzukommen ist wohl nahezu einzigartig. Es waren in den letzten Tagen „leider“ viel zu viele neue Eindrücke, als dass ich diese hier wirklich komplett darstellen könnte, deshalb jetzt einige besondere Erinnerungen.

Blick auf Medellín


sin maletas/ohne koffer im El Dorado

Ganz egal ob der Weg das Ziel oder das Ziel der Weg ist, wenn jemand eine Reise tut, geht er heute selten zu Fuß. Dachte ich zumindest… Aber bei allen Schwierigkeiten, hatten wir im Endeffekt wirklich mehr Glück als Verstand. Apropos Verstand: Der Moment wo man merkt, dass man sich im Flugzeug irgendwie tatsächlich auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und am Besten allem gleichzeitig, „verständigen“ kann. Es ist immer noch spannend, darüber nachzudenken, wie wir in Paris tatsächlich 4 min vor Abflug noch (Danke an alle Mitarbeiter am Gate) das Flugzeug nach Bogotá, betreten durften. Und wie wir, dort angekommen schon mehr als 24h wach, mitten im El Dorado völlig mittel- oder eher kofferlos (der Flughafen heißt El Dorado), dann mit den freundlichsten Flughafenmitarbeitern der Welt, nach Medellín fanden. Ich kann dabei nicht verschweigen, dass wir wirklich zu einer kleinen Flughafenattraktion wurden und wir den Mitarbeitern natürlich gerne einen abwechslungsreicheren Tag beschert haben.

El Dorado – Flughafen in Bogotá

ohne kohle keine kohle

Es wurde Morgen und es wurde Nacht, doch davor besuchten wir an unserem ersten Tag in Kolumbien zunächst einmal Amagá. In dieser Gemeinde wurden wir somit nach dem Besuch des dortigen Don-Bosco-Projekts, mit der grenzenlosen Schönheit und Vielfalt der kolumbianischen Welt konfrontiert. Durch die riesigen Kaffeeplantagen an den steilen Berghängen zu einer kleinen Kohlemine zu laufen, hat mich bisher wohl am meisten beeindruckt. Vielleicht ist es besonders die Bitterkeit die zwischen aller Offenheit mitschwingt, wenn uns die Bergmänner erzählen, dass sie nicht einmal ihren eigenen Kaffee trinken können, da dieser komplett nach Europa exportiert werde, die einen besonders berührt. Vielleicht liegt es auch einfach daran, das mir Dorf- und Bergbauleben irgendwie bekannt vor kommen.

Blick auf Amagá

cometa – Derecho a soñar

Dass mein Spanisch noch sehr ausbaufähig ist, soll kein Geheimnis sein und so hatte ich auch zahlreiche Bedenken wie ich nun den Kindern in der Ciudad Don Bosco, in der ich das Jahr über lebe, begegnen kann. Doch als ich dann mehr oder weniger freiwillig (eher weniger), mit den Niños, natürlich im Parcour über Bäume und Mauern springend, das umfangreiche Gelände erkunde, spüre ich, dass ich genau hier richtig bin und gebraucht werde. Und mit der Zeit lerne ich wie man mit Murmeln spielt und wie man einen selbstgebauten Drachen (Cometa), mit einem atemberaubenden Blick über ganz Medellín am höchsten steigen lässt. So einen Drachen fliegen zu lassen gibt einem wirklich das unglaubliche Gefühl, dass alles möglich ist und so ist dieser zu Recht das Symbol meines Projektes „Derecho a Soñar“ (Recht auf Träumen).

Jungen mit einem Drachen (Cometa)


So viel erstmal zu meinen ersten Eindrücken… Auch wenn ich es schwierig finde, diese ganzen Orte eindrucksvoll genug darzustellen, denke ich das ihr zumindest einen Eindruck bekommen habt. Ich Danke euch allen fürs Lesen, ich werde regelmäßig wieder berichten und weiter Spanisch lernen.

Anton

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