Zwischen Ramadan und Freundschaftsbändchen

…keine Angst. Ich bin noch nicht in Kambodscha 🙂

Aber ich sagte ja, dass ich Euch auch an den letzten Zügen meiner Vorbereitungen teilhaben lassen möchte. Et voilà…

Bei Don Bosco Volunteers ist es so, dass wir alle vor unserer Ausreise ein Praktikum in einer deutschen Don-Bosco-Einrichtung machen sollen, um die Arbeit der Salesianer in unserem Land kennenzulernen.

Ich schrieb also verschiedene Einrichtungen an, bis ich meine Zusage vom „Don Bosco Jugendwerk Nürnberg“ (http://www.don-bosco-nuernberg.de/) erhalten habe. Diese Einrichtung besteht aus vier Teilen. Es gibt dort das Jugendwohnheim, die Fahrradwerkstatt „Beckwheel“, den Kinderhort „Bartolino“ und die Wohngruppe für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge (UMF) „Mosaik“.
Am Freitag Abend kam ich also von meinem Praktikum nach Hause – 2 tollen Wochen mit lieben Menschen und interessanten Eindrücken.
Meine Zeit konnte ich mir in der Einrichtung so einteilen, wie ich es wollte, aber es kristallisierte sich schnell heraus, dass ich vormittags bis etwa 15.00Uhr im Hort war und danach in der Wohngruppe „Mosaik“ mitarbeitete.

Ich will Euch hier keinen hoch-detaillierten Bericht über jeden Tag geben (ich war nämlich noch mit der Wohngruppe im Hochseilgarten im Don Bosco Bamberg, im Schwimmbad und auf dem Bardentreffen, mit dem Hort in Regensburg und und und), aber ich möchte besonders die beiden Ereignisse hervorheben, die ich in meiner Überschrift erwähnt habe (sie sind nicht spektakulär oder so, aber es waren zwei Momente, die mich berührt haben und die für mich etwas bedeuten).

Freundschaftsbändchen.
Eigentlich selbsterklärend, aber ich verbinde sie mit einer sehr schönen Erfahrung für mich im Hort. Es fing damit an, dass an einem Tag ein Mädchen zu mir kam und sagte ihr sei so langweilig. Ich schlug ihr also vor, dass wir zusammen Freundschaftsbändchen machen könnten. Da der Hort keine eigene Wolle hatte, holte ich schnell die Wolle aus meinem Zimmer und schon konnte es losgehen. Und ehe ich mich versah, hatte sich eine Horde von Kindern um den winzigen Kindertisch versammelt und alle wollten Bändchen knüpfen. Nachdem einige Kinder das System verstanden hatten, gingen sie sogar dazu über, sich die verschiedenen Arten gegenseitig zu erklären, sodass ich mich in den Hintergrund zurückzog und einfach nur zusehen konnte, wie sich die Kinder über ihre Armbänder freuten.Am nächsten Tag kam dann eine Betreuerin zu mir und sagte, dass sie eine Überraschung für mich habe. Sie hatte neue Wolle gekauft (nach dem Andrang des vorherigen Tages war mein bisschen Wolle schnell aufgebraucht), denn sie fand, dass diese Aktion unterstützenswert sei. Über diese Worte habe ich mich wirklich sehr gefreut 🙂
…Außerdem hatten wir durch den Freundschaftsbändchen-Hype eine sehr angenehme und durchaus leise Zugfahrt nach Regensburg, wo ich die letzten 3 Tage meines Praktikums mit den Kindern auf ihrer Ferienfreizeit verbrachte 😉

Ramadan.
Einige wissen sicher, dass momentan viele Muslime Ramadan halten. So auch drei der Jugendlichen aus der Wohngruppe „Mosaik“.
Irgendwann kam dann die Frage von den Jungs, ob ich nicht auch einen Tag lang mit ihnen Ramadan machen möchte.
…gesagt, getan…
Ich suchte mir den 31.Juli aus, da es laut Wetterbericht der kühlste Tag der Woche sein sollte 😉

Um 1.15 Uhr klingelte mein Wecker, damit ich pünktlich und einigermaßen wach um 2 Uhr bei den Jungs in der Wohngruppe zum Frühstück stand. Vielleicht war ich naiv oder hatte nicht richtig nachgedacht, aber irgendwie waren mein Magen und ich nicht wirklich darauf vorbereitet, nachts warmen Reis mit Gemüse zu essen. Viel konnte ich deshalb auch nicht davon essen, zwang mich aber, da ich ja wusste, dass es dann erstmal nichts mehr geben würde. Nachdem wir also bis 4 Uhr gegessen und getrunken hatten, legte ich mich schlafen.

Gegen 9 Uhr bekam ich zum ersten Mal richtig Hunger. Mein Magen veranstaltete ein Knurrkonzert sondergleichen, aber ich wollte ja standhaft bleiben.
Um 11 Uhr ging es dann wieder in den Hort, jedoch begleitete ich die Kinder an diesem Tag nicht zum Mittagessen – das konnte ich mir wirklich nicht geben 🙂 Stattdessen legte ich mich schlafen, da ich einfach nur sehr müde und erschöpft war.
Nach dem Schlafen hatte ich auch erstmal keinen Durst mehr (wobei ich glaube, dass mein Durst sowieso nur eingebildet war, weil ich sonst auch gut einen Tag ohne Trinken aushalten kann).Ich ging dann also rüber in die Wohngruppe und bastelte mit einer Betreuerin Schablonen für die Neugestaltung des Flures.
Um kurz nach 21 Uhr war es dann soweit:

ENDLICH WIEDER ESSEN UND TRINKEN 🙂
…wie sehr habe ich das genossen…
Ich habe einiges an dem Tag gelernt und habe wirklich großen Respekt vor all den Menschen, die sich dazu entscheiden Ramadan zu halten. Es war ein sehr interessantes Erlebnis, aber als die Jungs am nächsten Tag fragen, ob ich nochmal mitmachen würde, antwortete ich mit einem entschiedenen „Nein Danke!“ 🙂

Mir bleibt also nun nur noch einmal ganz herzlich allen Menschen, denen ich in diesen zwei Wochen begegnet bin, Danke* zu sagen. Es hat mir sehr, sehr gut gefallen und ich glaube, dass ich einiges von den Gefühlen und Erfahrungen und Eindrücken mit nach Kambodscha nehmen werde.

Bis bald,
Silvana 🙂

P.S.: …und morgen sind es noch genau 3 Wochen bis zum Abflug…

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…einfach mal ein paar Bilder…

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