Roman und Markus in Ghana

Die kleinen Geschichten unseres Jahres in Ghana

Ausflug nach Accra

Freitag Abend, kurz vor dem Abendgebet klopft es an der Tür. „Markus“ ruft es laut und mit unüberhörbar afrikanischem Akzent. Es stellt sich dann heraus, dass es Justin ist, einSchüler, den wir ein paar Tage davor im Trotro kennengelernt haben. Er hatte versprochen mal vorbeizukucken, wirklich damit gerechnet hatten wir beide aber nicht. Als er dann erfährt, dass Roman und ich am nächsten Tag uns Accra anschauen wollen, sagt er kurzerhand seine Arbeit ab und bietet uns an, dass er uns ein bisschen was zeigt. Wir verabreden uns noch schnell auf 9 Uhr und gehen dann zum Abendgebet.

Samstag 9 Uhr: Wir kommen gerade erst vom Frühstück, schließlich kennen wir ja jetzt die ghanaische Zeitplanung schon. Um 9.30 Uhr warten wir dann an der Straße, Justin kommt aber erst um 10.00 Uhr – wir sind wohl doch noch nicht richtig ghanaisch. Justin geleitet uns dann zielstrebig durch Trotrostationen beim Umsteigen. Angekommen in Accra führt er uns zuerst zu einem Kleidermarkt, wo sein Cousin arbeitet. Bei dem Markt handelt sich um ein mehrstöckiges Gebäude, vor dessen zahlreichen Eingängen schon der ganze Gehweg auf Biegen und Brechen mit Kleiderstapeln vollgestopft ist. Die Eingänge sind als solche fast nicht mehr zu erkennen, sie werden von den Stapeln rechts und links auf eine Breite von knapp 50cm begrenzt. Auch im Gebäude ist fast kein Durchkommen, auf den schmalen Gassen drängen sich natürlich auch noch eine Masse an Käufern und Verkäufern. Weiter geht’s in Accra mit einem richtigen Markt, dem Kaneshie Market. Die Geruchswelt ist genauso bunt wie die afrikanischen Kleider. Von den verschiedenen Ständen riecht man mal Zimt, mal Pfeffer und natürlich immer wieder den Geruch des getrockneten Fisches, über den sich zweifelsohne streiten lässt. Es gibt alles Essbare zu kaufen: Gewürze, Obst, tropische Früchte, lebendige Hühner, Kalbsbeine…und auch dieser Platz ist hoffnungslos überfüllt. Die Menschenmengen macht einen dann auch recht schnell müde, weswegen wir gegen Mittag schon den Rückweg antreten. Hinein geht’s in das unsagbar enge Trotro, hinein in den Stau zwischen Accra und Tema. Bei dem ganzen Chaos und Gedränge sind wir im Nachhinein auf jeden Fall froh, dass wir einen einheimischen Führer hatten, der uns das afrikanische Stadt- und Marktleben gezeigt hat.

Kleidermarkt 1.OG

Kleidermarkt 1.OG

Kleidermarkt

Kleidermarkt

Kaneshie Market (das ganze Gebäude)

Kaneshie Market (das ganze Gebäude)

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Unser Alltag

  1. Irmgard

    Lieber Markus, wir freuen uns immer sehr über Deine recht lebhaften Berichte – so können wir
    doch vieles erfahren. Scheint ja eine ganz andere Welt zu sein. Wir freuen uns sehr, dass es Dir und Roman gut geht und ihr so auch eine ganz andere Mentalität kennen lernt.
    Diese Trotros könnten bei uns so sicher nicht herum fahren – aber man sieht, es geht auch etwas lockerer und einfacher!
    Wahrscheinlich geht die Schule jetzt dann los; dann werden wir wieder interessante Berichte
    bekommen. Freuen sich die Kinder auf euch? Wie alt war den euer Accra-Führer?
    Für heute die allerherzlichsten Grüsse von Deinen O + O

    • Unser Accra Führer war genau so alt wie wir, also 19! Welche Kinder genau dann in unsere Schule kommen, wissen wir gar nicht so genau, aber ich denk mal, dass sie sich freuen. Wir freuen uns in jedem Fall! Über euren Kommentar hab ich mich sehr gefreut, danke! Grüße zurück nach Deutschland!

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