In dem klassischen amerikanischen gelben Schulbus, den vorne die Lettern „School Bus – Don Bosco“ zieren, existiert es eine andere Welt, als die, die draußen vorbeirast. Draußen ist ein durchschnittlicher, langweiliger Freitagmorgen in Ghana, Frauen verkaufen Mangos am Straßenrand, Schüler eilen in ihren bunten Uniformen zur Schule. Aber sie alle blicken auf, wenn Fetzen der mindestens 120 Dezibel starken Geräuschskulisse aus dem Bus ihren Weg durch die weit geöffneten Fenster zu ihnen finden. Drinnen wäre es ohne den Fahrtwind nicht auszuhalten. In dem für 66 Erwachsene Leute ausgelegten Bus tummeln sich 11 Erwachsene Betreuer und 74 ghanaische Kinder und Jugendliche, die keineswegs ruhig auf ihren Bänken sitzen. In der hinteren Hälfte stehen alle. Eine Trommel gibt einen mehr oder weniger sauberen Rhythmus vor, die Jugendlichen tanzen in den Bänken und im Mittelgang und singen oder schreien ghanaische Frage Antwort Gesänge, Don Bosco Lieder und Kirchenlieder durch den Bus. Auf den wenigen Quadratmetern unserer Welt pulsiert das Leben, wie auf einer riesigen Party. Der Fahrer ist davon gänzlich unbeeindruckt und lenkt den Bus seelenruhig durch Schlaglöcher und Bodenwellen.

Don Bosco Bus

Abfahrt

Eine ganz "normale" ghanaische Busfahrt

Wir sind mit allen Schülern unserer Schule und unseren Ehemaligen auf einer Exkursion nach Akosombo, wo der große Staudamm Ghanas steht, der den zweitgrößten von Menschen gemachten See, den Voltasee entstehen ließ. Schon seit einem Monat waren wir am Vorbereiten und Planen. Schon seit zwei Wochen freute sich jeder der Schüler  auf den heutigen Tag.
Auf dem Weg gibt es große „Ahhhhs“ und „Ohhhhs“, als viele der Kinder völlig beeindruckt wegen eines kleinen Hügels ihre Gesichter an die Fenster pressen und „Mountain, mountain“ rufen. Für die meisten ist es eines der wenigen Male in ihrem bisherigen Leben, dass sie weiter von der Küste wegkommen. Berge, Hügel und Felsen sind etwas völlig Neues für sie. Wir haben auch das Glück ein paar Paviane am Straßenrand zu sehen.
Angekommen am Damm bekommen wir eine kurze Führung, die leider wenig kindergerecht ist. Dennoch bekommen sie alle wegen des großen Staudamms ganz große Augen. Während unser Führer die Gewichte der Turbinen und die Funktion eines Generators erklärt, versuchen wir den kleinen Kindern wenigstens klar zu machen, dass hier auch das Licht in unserer Schule herkommt.

Der Akosombo Staudamm

Gruppenfoto mit Voltasee im Hintergrund

Nach der Führung frage ich einige der Kinder: „Wie hats dir gefallen?“ Doch das Hauptinteresse der Kleinen hat sich schon geändert, die meisten sagen nur: „Ich hab Hunger.“ Deswegen machen wir uns auch auf dem schnellsten Weg auf nach Akuse, wo es ein Clubhouse mit Sportplätzen, Wiesen und Spielplatz gibt. Dort bekommt jeder eine Schachtel mit Reis und Hühnchen und zusätzlich einen Softdrink. Die Kinder sind wieder im siebten Himmel angekommen.

Mahlzeit!

Es wurde aber auch Zeit mit dem Mittagessen!

Der Platz ist mehr als optimal für uns. Die Kinder verteilen sich, es wird gleich ein Fußballspiel gegen eine andere Ausflugsgruppe organisiert, die übrigen spielen so auf der Wiese, auf der vereinzelte Palmenstehen, Fußball oder auch Brettspiele. Ganz viele können sich die nächsten drei Stunden auch auf dem Spielplatz vergnügen. Karusell, Rutsche, Schaukel und Co. sind  das Größte. Beinahe alle haben hier die ganze Zeit über ein breites Lachen auf dem Gesicht. Dass die Kinder aus den Verhältnissen kommen, aus denen sie nun einmal kommen, sieht man, als alle unreife Orangen von einem Orangenbaum pflücken, sie essen oder sich die Taschen damit vollstopfen für zu Hause. Danach: Einsteigen, Trommeln, Tanzen, Singen, Nase plattdrücken, Ankommen.

The Merry-go-round (=engl. für "das Karussell")

Eines unserer ghanaischen Nachwuchstalente

Dame - ein beliebtes Spiel in Ghana

Am Ende des Tages sind alle heiser, glücklich und erschöpft. Der Tag außerhalb ihres Viertels ist sicherlich für alle eine willkommene Abwechslung, eine durchgehend glückliche Zeit und ein unvergessliches Erlebnis gewesen.

Priscilla, Gladys, Elvis (einer der Lehrer und angehender Salesianer), Comfort, Belinda, Vera, Christy

Gifty, Priscilla, Gifty

Peter

Gladys mit Pure Water (so kauft man in Ghana Wasser: eine 0,5l Plastiktüte mit Wasser gefüllt), Akos