Wisdom, ein ausgesprochen netter Angesteller der Salesianer, fährt uns zum Flughafen, um unser verloren gegangenes Gepäck zu holen. Es ist Mittag, da braucht man von unserm Projekt gleich mal doppelt so lang nach Accra, wie nachts. In Ghana verständigt man sich auf der Straße mit der Hupe. Für uns Fremde ist es zunächst sehr schwer herauszufinden, ob die Hupe eine Kuh von der Straße treiben soll, oder ob Wisdom gerade nur einen Freund grüßt. Am Flughafen werden wir in den Staff Entry geschickt, eine sehr unauffällige Hintertür, vor dem ein Beamter sitzt und unsere ausgefüllten Formulare kontrolliert. Weiter bei der normalen Gepäckausgabe stehen an den Seiten überall Koffer in ungeordneten Haufen rum, wie bei unserer Ankunft. Doch diesmal sind unsere auch dabei. Wir suchen unsere einfach raus, nehmen sie mit, gehen nochmal unten zur Verwaltungsstelle des vermissten Gepäcks, doch dort fragt man nur: „Did you find your luggage?“ Kein Formular wird mehr kontrolliert, man hätte genauso gut auch irgendeinen anderen Koffer  mitnehmen können.

Doch das eigentliche Interessante dieses Ausflugs ist die Rückfahrt. Auf den verstopften vollen Straßen wird einem alles angeboten. Die Auswahl eines deutschen Supermarkts wäre nicht viel besser. Von Scheibenwischern, über Äpfel bis hin zu afrikanischen Skulpturen war alles dabei. Mein persönlicher Favorit: Heimtrainer. Schließlich weicht Wisdom auf kleinere Wege durch den Slum Ashaiman aus. Von Straßen kann nicht mehr die Rede sein, das sind nur noch staubige Pisten mit allerlei Schlaglöchern. Die Bretterverschläge drängen sich an die Straße, die immer noch relativ stark befahren ist. Die Menschen sitzen in ihren Hütten und bieten die unterschiedlichsten Waren an. Für die Kinder sind wir Weiße eine Attraktion. Mit dem Finger zeigen sie auf unser Auto und rennen lachend hinterher. Immer wieder werden kleinere Mengen Müll am Straßenrand verbrannt. In den kleinen Gassen wird Fufu, das ghanaische Nationalgericht, gestampft, Wäsche gewaschen und der Sonne ausgewichen.