Srećna Nova godina i srećan Božić! – Ein gutes neues Jahr und frohe Weihnachten!

Halt da ist doch etwas falsch! Jeder weiß doch, dass es „Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!“ heißt. In Montenegro ist dies jedoch anders, da die Staatsreligion griechisch-orthodox ist. Somit wird erst am 7. Januar Weihnachten gefeiert. Nachdem mir das klar geworden war, machten die Wünsche auf den Werbeanzeigen in der Stadt wesentlich mehr Sinn.

Da ich hier in einer katholischen Gemeinschaft lebe, feiere ich also zweimal Weihachten.

Gleich zu Beginn des Dezembers ging es weihnachtlich los. Am Samstagmorgen vor dem ersten Advent haben wir mit den Kindern und Jugendlichen, die zum Religionsunterricht kommen, Adventskränze gebunden. Wie ihr vielleicht auch schon in meinem letzten Beitrag gesehen habt wurde mein Workshop auch weihnachtlicher.

Natürlich hatte ich auch meine Wohnung dekoriert. Zum Adventskranz  und beleuchteten Sternen kam auch noch ein Adventskalender. Diesen hatte mir meine Mutter aus Deutschland geschickt. Somit hatte ich jeden Morgen eine kleine Überraschung. Was natürlich auch nicht fehlen darf sind die Plätzchen. Dank meiner Vorgängerin hatte ich zum Glück schon die meisten Zutaten wie gemahlene Nüsse und Lebkuchengewürz im Haus. Diese Zutaten kann man hier nämlich nicht im Supermarkt finden. Da ich mir nun Mal, aber 5 Sorten vorgenommen hatte, reichten die Nüsse nicht. Ich habe kurzerhand die Walnüsse selbst mit einem Stein zermahlen. Da ich viel zu viel für mich und meine Mitbewohnerin gebacken hatte, brachte ich auch Plätzchen in die Deutschkurse mit.

Was hier ähnlich groß gefeiert wird wie in Deutschland, ist der Nikolaustag. Der Nikolaus kommt zwar nicht wie in Deutschland zu den Kindern nach Hause, dafür kommt er aber in die Kirche. Dort haben die Kinder dann ein Geschenk mit Süßigkeiten erhalten. Ich habe noch nie so viele Kinder in einer Kirche gesehen. Den Nikolaus hat Pavel, einer der Animatoren, gespielt. Die Geschenke haben wir zuvor gepackt. Das war recht viel Arbeit. Wir waren zu 8 und hatten über 100 Geschenke zu packen. Da ich „brav“ war erhielt ich auch ein Geschenk.

Erst zum zweiten Mal gab es in Podgorica auch einen Christkindelmarkt. Er heißt „Pazar“. Ihr könnt ihn euch ähnlich wie in Deutschland vorstellen. Hütten mit Essen und Getränken. Dazu spielt meistens noch Livemusik. Der Pazar ist jedoch wesentlich kleiner als die Christkindelmärkte in den deutschen Städten. Dafür geht er allerdings noch bis zum 7. Januar, wenn die orthodoxe Bevölkerung Weihnachten feiert.

In der Woche vor Heilig Abend ging es dann richtig mit dem Dekorieren in der Kirche los. Zunächst haben wir mindestens 16 groß Kartons Moos und dazu noch Zweige gesammelt. Was man mit so viel Moos macht? Eine wunderschöne und große Krippe aufbauen.  Dann galt es noch den Christbaum zu schmücken und auch sonst das Haus herzurichten. Somit habe ich mit Schwester Zoja zum Beispiel auch selbst Zweige mit künstlichem Schnee gebastelt.

Mit der ganzen Arbeit stand Weihnachten viel schneller als gedacht vor der Tür. Ich habe zusammen mit den Brüdern und Schwestern gefeiert. Für das Abendessen habe ich mit Don Viktor spezielle Brotaufstriche aus Oliven und Fleisch zubereitet. Nach dem Abendessen habe ich dann gemeinsam mit den Schwestern Fern gesehen. Ich habe zum ersten Mal „Kevin allein zu Haus“ angeschaut. Um 22 Uhr habe ich mich dann mit den Animatoren vor der Kirche getroffen. Wir haben mit Lagerfeuer und selbstgemachten Wein auf die Christmette um Mitternacht gewartet. Diese war sehr schön und ich habe mit dem Chor gesungen. Die Lieder waren zwar auf Albanisch und Montenegrinisch, dennoch wusste ich zum Teil ausnahmsweise mal was ich singe. Denn die Weihnachtslieder hier sind größtenteils die Gleichen wie bei uns, nur der Text ist anders. Nach dem Gottesdienst gab es dann exzellenten Kuchen. Schwester Zoja hatte mindestens fünf Sorten gebacken. Dabei habe ich auch meine Geschenke überreicht.

Das größte Geschenk für mich war, dass am 25. Dezember meine Familie für fünf Tage zu Besuch kam. Ich habe ihnen meinen Arbeitsplatz gezeigt, meine Lieblingsorte in Podgorica und mit ihnen Montenegro bereist. Außerdem hatte Don Viktor mit uns auch einen Ausflug rund um den „See“ unternommen. Zunächst ging es nach Shkodar in Albanien, dann nach Ulcinj und von dort nach Bar. Wir hatten sehr viel Spaß und ich bin überrascht wie gut ich inzwischen als Übersetzer fungieren kann. Don Viktor kann nämlich italienisch, montenegrinisch und slowenisch, aber nur sehr wenig englisch.   

Da ich in der Überschrift mit dem neuen Jahr begonnen habe, möchte ich mit meinem Bericht wie ich Silvester gefeiert habe enden. Es war ein bisschen anders als in Deutschland. Zusammen mit meiner Mitbewohnerin Ieva habe ich zu Hause gemütlich gegessen und danach einen Film geschaut. Danach sind wir dann in die Stadt gegangen. Dort gab es ein Konzert und um Mitternacht ein großes Feuerwerk. Es wurde hier aber bereits den ganzen Tag geböllert und geschossen. Am nächsten Tag haben wir dann noch mit den Schwestern und Brüdern aufs neue Jahr angestoßen und einen Spielenachmittag mit „Mensch ärger dich nicht“ und „Ligretto“ veranstaltet, bevor wir um 17 Uhr in den Neujahrs Gottesdienst gegangen sind.

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  1. Simon Weniger

    Haha wie cool, Pavel als Nikolaus… der ist ja wahrhaft prädestiniert dafür und braucht nicht mal einen künstlichen Bart 😂 klingt nach ner richtig guten Zeit in Montenegro 🙂 ein frohes neues Jahr noch und liebe Grüße aus Amerika 🎉

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