Teil 5: Trips nach Nongpoh & Shillong

Einige Male waren wir jetzt auch schon in Nongpoh, das eher wie ein kleines Dorf wirkt als ein Ort von 13.000 Einwohnern. Der Grund für unsere ersten Besuche war die Registrierung in Indien, die für uns innerhalb von den ersten zwei Wochen abgeschlossen werden musste. Was scheinbar harmlos klingt, stellte sich als unglaublich aufwendige und komplizierte Aktion heraus. Vor allem lag das aber auch an den stundenlangen Versuchen, die Online-Registration mit entweder sehr langsamen oder nicht existentem Internet am Rechner mit Stromausfällen und diversen Eigenheiten des Computers abzuschließen. Bei allem stand uns aber glücklicherweise Sister Mary, die Leiterin des Internats und auch Schuldirektorin, bei, ohne deren Hilfe wir vielleicht immer noch verzweifelt und mit unvollständigen Unterlagen im Polizeibüro säßen;)

Verkäuferin in einer Art indischen Konditorei, die unbedingt mit uns ein Foto machen wollte:)

Verkäuferin in einer Art indischen Konditorei, die unbedingt mit uns ein Foto machen wollte:)

Sonst haben wir uns jetzt angewöhnt, so ca. einmal die Woche „in die Stadt“ zu fahren. Am Anfang haben wir vor allem viel zum Anziehen gebraucht, jetzt fahren wir oft auch gerne einfach so, um im Café einen Chai zu trinken, eins oder auch mehrere süße Teilchen zu essen oder einfach ein bisschen zu bummeln… 

im Café

im Café

Um nach Nongpoh zu kommen gehen wir zu Verkaufsständen an der Straße, wo eigentlich meistens schon halbvolle „Autos“ („Otto“ ausgesprochen, dachte erst, das ist der Name des Fahrers aber es ist hier ganz einfach die Bezeichnung für eine Rikscha) bereitstehen oder immer wieder welche anhalten. Egal, wie voll beladen das Mini-Auto auf drei Rädern schon ist, ein paar Leute passen immer noch irgendwie rein und wenn nicht, dann muss man halt ein bisschen quetschen und stapeln;D Mit anderen Leuten zusammen zu fahren ist immer super interessant, man wird von jedem gefragt, wo man herkommt oder bekommt ein paar neue Khasi-Wörter beigebracht und erfährt nebenbei etwas über sie, welche Mädchen oder Schwestern sie von unserem Internat woher kennen oder Neues über die Gegend.

ein vorbeifahrendes "Auto" an der Straße

ein vorbeifahrendes „Auto“ an der Straße

Manchmal fährt man kleine Umwege und sieht so ein bisschen mehr von der Umgebung und wie die Menschen wohnen. Und schwupps die wupps ist man nach einer Viertelstunde ca. schon in Nongpoh und das für nur 10 Rupien pro Person, was umgerechnet etwa 13 Cent sind! Also ist man nach jeder Fahrt um nur ein paar Cent ärmer und um viele lustige Gespräche reicher…

Die anderen Schwestern in unserem Konvent sind auch nett. Eine sehr lustige Autofahrt erlebten wir auf dem Weg nach Shillong, der Hauptstadt unseres Bundesstaats Meghalayas.

in Shillong

in Shillong

Unsere Fahrbegleiterinnen waren Sister Mary und Sister Job, die erst 27 ist und uns die komplette Zeit mit Tanzvideos und Hindi-Musik oder den neusten Charts versorgte. Auch als wir die Sisters beim Anprobieren von neu gekauften Schwesternroben beobachten konnten, wurde uns bewusst, dass sie ja auch einfach nur Frauen sind, die ganz normale Dinge mögen und mit denen man echt Spaß haben kann:) In Shillong konnten wir auch endlich unsere ersten richtigen indischen Outfits shoppen, die wir immer zur mass (dem Gottesdienst) und zum Unterrichten anziehen sollen. Am liebsten würden wir ab jetzt nur noch mit Salwars (indisches Kleidungsstück: Dreierkombi aus Hose, Oberteil und Tuch) herumlaufen, da sie einfach superbequem sind und man sich dadurch gleich viel weniger fremd fühlt!

So, das war jetzt der letzte Teil vom „Land der Wolken“, für den nächsten Blogeintrag muss ich mir dann wohl oder übel etwas Neues überlegen, oje… Ich hoffe, dass das nicht zu lange dauert und ich bald wieder was hochladen kann;)

glücklich im neu erstandenem Salwar

glücklich im neu erstandenem Salwar